Hamburg. Dreifeldhalle am Horner Weg soll als Verbandshalle dienen. Trotzdem fehlt das Geld, um gute Trainer zu bezahlen.

Mit rund 700 Mitgliedern in 14 Vereinen gehört der Hamburger Fechtverband zu den kleineren der 49 Hamburger Sport-Fachverbänden. Seit aber Margit Budde (65/Eimsbütteler TV) vor fünf Jahren die Verbandsführung übernahm, mehren sich nicht nur die sportlichen Erfolge, auch die Strukturen nehmen Formen an. Der bisher größte Coup: Mitte nächsten Jahres soll die Dreifeldhalle Horner Weg den Fechtern als Verbandshalle dienen, ausgestattet mit Bodenleitungen und elektrischen Wandmeldern für zwölf Bahnen. Die Aufrüstung bezahlt das Sportamt.

Ist die Hallenfrage künftig wohl geklärt, fehlt es dem Verband aber weiter an Geld, um gute Trainer zu bezahlen. „Hätten wir die nötigen Mittel, könnten wir uns weitere gute Übungsleiter leisten und damit auch unsere Mitgliederzahlen steigern“, glaubt Margit Budde. „Der Fechtsport hat in Hamburg großes Potenzial. Viele wissen aber gar nicht, dass wir existieren.“

Verband führt Rollstuhlfechten ein

Dabei gibt es jedes Jahr zahlreiche Erfolgsmeldungen, besonders von den Senioren. Bei Welt- und Europameisterschaften stehen die Hamburger Fechter und Fechterinnen in den verschiedenen Altersklassen regelmäßig auf dem Podest, allen voran Friederike Janshen (58/TSG Bergedorf), Gesche Reimers (49) und Christine Zoppke (51/beide ETV).

Auch der Nachwuchs wird immer treffsicherer. Victoria Ratz (14/Walddörfer SV) und Xenia Maul (16/TH Eilbeck) haben ihr großes Talent bereits bundesweit auf der Planche bewiesen, Maul wurde dieses Jahr deutsche U-17-Vizemeisterin im Florett. Zudem führt der Verband jetzt Rollstuhlfechten ein, eine paralympische Sportart. Die Alexander-Otto-Sportstiftung spendiert dafür ein Rollstuhlgestell und einen Finalmelder.

Als Organisator von Großveranstaltungen hat sich der Hamburger Fechtverband inzwischen ebenfalls einen guten Namen gemacht. Im Mai erhielt er den Zuschlag für die Ausrichtung der Senioren-Mannschafts-Europameisterschaften für das Jahr 2022. Das Turnier wird in der Sporthalle Hamburg in Winterhude ausgefochten, 140 Teams werden erwartet. „Was die Fechter mit ihrem kleinen Verband für die Sportstadt Hamburg auf die Beine stellen, verdient großen Respekt“, sagt Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD).