Madrid. Der Hamburger (21) setzte sich bei dem Turnier in Madrid gegen Dominic Thiem durch und festigte seinen Platz an der Weltspitze.
Alexander Zverev schrie seine Freude heraus und winkte lächelnd ins Publikum: Mit seinem ersten Tennis-Triumph in Madrid hat sich Deutschlands Nummer eins einmal mehr als Titelanwärter für ein Grand-Slam-Turnier empfohlen.
Zwei Wochen vor den French Open siegte der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg am Sonntag im Endspiel gegen den Österreicher Dominic Thiem 6:4, 6:4. Für Zverev ist es nach den Masters-Erfolgen in Rom und Montreal im vorigen Jahr der dritte Titel bei einem Turnier der zweitwichtigsten Kategorie und der achte insgesamt.
Zverev musst nun Titel in Rom verteidigen
„Natürlich freue ich mich riesig, dass ich meinen dritten Masters-Titel gewinnen konnte“, sagte Zverev im TV-Sender Sky. „Der zweite auf Sand, das ist schon Wahnsinn. Der Sieg in München hat mir Sicherheit gegeben.“ Zuletzt hatte sich der 21-Jährige beim Turnier in der bayrischen Landeshauptstadt im Finale gegen Philipp Kohlschreiber durchgesetzt, in der neuen Woche muss er nun seinen Titel in Rom verteidigen, ehe die French Open in Paris folgen.
Gegen Thiem gewann er zum zweiten Mal im sechsten Vergleich. Die 24 Jahre alte bisherige Nummer sieben der Welt bleibt damit vorerst ohne Masters-Titel, nachdem Thiem im vorigen Jahr das Endspiel gegen Rafael Nadal verloren hatte.
Zverev ist dagegen neben den vier Tennis-Granden Nadal, Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Murray der einzige aktive Spieler, der mindestens drei Masters-Titel geholt hat. Er ist zudem der Einzige, der in den vergangenen zwölf Monaten vier Masters-Finals bestritten hat. Nadal war im Viertelfinale an Thiem gescheitert und muss die Führung in der Weltrangliste am Montag wieder an Federer abgeben, obwohl der Schweizer die Sandplatzsaison auslässt.
Boris Becker verfolgte Finale von Zverev
Zverev startete mit einem Break optimal in die Partie gegen Thiem und konnte sich in der Folge auf seinen schon die gesamte Woche starken Aufschlag verlassen. Während sein Kontrahent eher in den längeren Ballwechseln zum Erfolg kam, gelang es Zverev oft, schnell den Punkt zu machen. Im letzten Aufschlagspiel des ersten Satzes rettete ihn nach einem 0:30 sein druckvolles erstes Service, nach 36 Minuten war die Satzführung perfekt.
„Das ist ein großes Finale für die kommende Zeit“, hatte der in Monaco lebende Norddeutsche vor dem Endspiel der beiden Jung-Stars erklärt. Spannend war es indes nur selten. Der deutsche Herrentennis-Chef Boris Becker und dessen Ex-Manager Ion Tiriac saßen auf der Tribüne einträchtig nebeneinander und sahen, wie Zverev auch im zweiten Satz gleich ein Break gelang. Zwei Chancen zum 3:0 und damit zur frühzeitigen Entscheidung ließ der beste Deutsche aus, nach 1:18 Stunden machte er aber mit dem ersten Matchball alles klar, als Thiem einen Aufschlag wieder einmal ins Aus returnierte.
Für Zverev war es der erste Sieg gegen Thiem auf dem roten Sand. Vor zwei Jahren trafen beide erstmals in München aufeinander, wenig später dann im Endspiel in Nizza - es siegte jeweils der ältere Österreicher, der sich dann auch beim dritten Duell binnen weniger Wochen bei den French Open durchsetzte.