München. Der Hamburger macht in München mit Jan-Lennard Struff kurzen Prozess. Im Halbfinale gilt es eine Scharte auszuwetzen.
Alexander Zverev bleibt beim Tennisturnier in München souverän auf Kurs Titelverteidigung. Nach einem klaren Erfolg gegen seinen Daviscup-Teamkollegen Jan-Lennard Struff ist der Favorit nur noch zwei Siege vom erneuten Triumph bei dem ATP-Sandplatzevent entfernt. Der 21-jährige Hamburger gewann am Freitag im Viertelfinale mit 6:3, 6:2 und trifft nun im Kampf um den Einzug ins Endspiel auf Hyeon Chung. Dann kann der Weltranglistendritte Revanche nehmen für zwei Niederlagen in bislang zwei Duellen gegen den Südkoreaner.
Zverev zeigte vor vollen Rängen auf dem Centre-Court von Beginn an eine dominante und in den entscheidenden Phasen fehlerlose Partie. Vor allem beim Return überzeugte der Jungstar und nahm seinem sieben Jahre älteren Rivalen gleich die ersten beiden Aufschlagspiele ab.
Bei den Matches von Zverev und Struff im Viertelfinale des Vorjahres in München und zuletzt in Monte Carlo hatte stets ein dritter Satz die Partien entschieden. Diesmal aber war der Favorit zu stark, um es gegen den in der Weltrangliste um 59 Plätze schlechter positionierten Warsteiner noch einmal spannend zu machen. „Ich habe meinen Aufschlag nicht sieben- oder achtmal verloren. Das hilft“, resümierte Zverev im Rückblick auf Monaco, als er beim Service noch maßlos enttäuschte.
Großer Respekt vor Chung
Zwei Breaks im zweiten Durchgang sorgten für die Entscheidung. Nach 62 Minuten war die Partie vorbei und die Revanche im Halbfinale gegen Chung perfekt. Dann stellt sich der beste deutsche Tennisspieler auf eine harte Partie ein und verglich seinen Kontrahenten sogar mit Superstar Djokovic: „Er macht keine Fehler und ist ein bisschen wie Novak in dessen besten Zeiten. Er spielt gut von der Grundlinie.“
Wie schon für Zverev gegen Struff war auch für Chung gegen Martin Klizan das Viertelfinale am Aumeisterweg ein Déjà-vu – und der Koreaner setzte sich wie schon 2017 gegen den Qualifikanten aus der Slowakei durch. Dank des 6:3, 6:4 darf der 21-Jährige auf sein erstes Finale in einem ATP-Turnier träumen. Der Sieg beim Abschlussturnier der besten Nachwuchsspieler 2017 in Mailand, den sogenannten NextGen Finals, war sein bislang einziger internationaler Erfolg.
Zwei weitere Deutsche im Rennen
Immerhin: Der Asiat hat seine beiden bisherigen Duelle mit Zverev für sich entschieden, nämlich 2017 auf Sand in Barcelona und bei den Australian Open in Melbourne im Januar dieses Jahres in der dritten Runde auf dem Weg ins Sensations-Halbfinale.
Am Freitagnachmittag kämpften noch Rekordsieger Philipp Kohlschreiber gegen den Spanier Roberto Bautista Agut und Maximilian Marterer gegen den Ungarn Marton Fucsovics um den Halbfinaleinzug: Beide konnten ihre Partien für sich entscheiden, Kohlschreiber mit 6:4 und 6:4, Marterer mit 6:3 und 6:4. Vierter Halbfinalteilnehmer ist der Südkoreaner Chung Hyeon, der den Slowaken Martin Klizan (6:3, 6:4) aus dem Rennen warf.