Es lebe die Ausstiegsklausel! Schriftgewordene Unverbindlichkeit, Notausgang, wenn vermeintlich Besseres wartet. Dauernde Planungsunsicherheit. Stand heute bleibe ich. Nun also Niko Kovac zu Bayern München. Na klar. Und Eintracht Frankfurt macht dicke Backen. Die 2,2 Millionen Abfindung helfen da nicht viel – obwohl ... Auch anderswo haben Trainer sicher eine Ausstiegklausel.

Der erste Dominostein ist also angestoßen. Es wird so weitergehen. Markus macht in Köln bald den Anfang – Ausstiegsklausel in Kiel. Und der KSV Holstein macht dicke Backen. Kurzzeitig.

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ – die handelnden Akteure im Sport-Monopoly haben all das längst akzeptiert. Im Profifußball gelten eigene Regeln, an denen der Herr Darwin seine Freude gehabt hätte. Kein Grund, sich zu echauffieren. Es ist ein geschlossenes System, und es hat nicht viel mit der normalen Lebenswirklichkeit der Fans zu tun.

Frankfurt muss jetzt neu suchen. Könnte sich in Hannover bedienen oder in Augsburg. Was ist in Leipzig? Will Bayern Tedesco von Schalke, wenn es mit Kovac doch nicht klappt? Was macht Christian Titz, wenn Hoffenheim einen Ersatz für Nagelsmann braucht, der nun doch nach Dortmund geht, weil Kovac sich ja anders entschieden hat? Fragen über Fragen. Der Sommer wird spannend, die Reporter vom Pay-TV hyperventilieren, während manche Träume von romantischen Fans über die Zukunft ihrer Clubs vor die Hunde gehen.

Die Gefahr, dass irgendwann die Zuschauer ihre Ausstiegsklausel ziehen, wird durch all das nicht geringer.