Hamburg. Gerd Ruschmeyer will die Finanzen konsolidieren und trotzdem den Leistungssport fördern. Er ist seit 1981 HTHC-Mitglied.
Eine Sache will Gerd Ruschmeyer schon zu Beginn seiner Amtszeit klarstellen. „Ich werde nicht wie ein Derwisch in Schwarz und Gelb am Seitenrand auf- und abtoben“, sagt der neue Präsident des Harvestehuder THC. Was wie ein Seitenhieb auf seinen bei Bundesliga-Hockeyspielen bisweilen hyperaktiven Vorgänger Cito Aufenacker (48) klingen mag, ist beileibe nicht böse gemeint. Dafür mögen sich der alte und der neue Chef des Traditionsclubs vom Voßberg zu gern. Aber während Aufenacker es als seine Pflicht betrachtete, als Vorturner seinen Verein ins Blickfeld zu rücken, sieht der bedächtige Stabsleiter der Hamburger Polizei seine Hauptaufgabe darin, die Konsolidierung der Finanzen voranzutreiben.
Menschlich gesehen: Der HTHC-Chef
„Cito und ich haben in den vergangenen Jahren Hand in Hand gearbeitet, deshalb bin ich mit allen Aufgaben, die auf mein Team und mich zukommen, vertraut“, sagt Ruschmeyer, der seit 1981 HTHC-Mitglied ist. Im Juli scheidet der 59-Jährige aus dem Polizeidienst und hat dann die nötige Zeit, sich in vollem Umfang um das Ehrenamt zu kümmern. Aufenacker konnte dies aufgrund beruflicher Belastung nicht mehr leisten und hatte seinen Posten deshalb nach zehn Jahren zur Verfügung gestellt.
Finanzielle Konsolidierung ist vorrangig
Obwohl er die finanzielle Konsolidierung als vorrangig einstuft, bekennt sich Ruschmeyer, dessen Amt als Zweiter Vorsitzender Heino Hauschildt übernimmt, zum Leistungssport. „Wir wollen das Bundesligahockey bei Damen und Herren weiter stärken“, sagt er. Im Investitionsplan, der bis 2022 gilt, sind einige bauliche Veränderungen an der Clubanlage an der Barmbeker Straße ebenso vorgesehen wie der Ausbau des zweiten Standortes in Langenhorn.
Die wichtigste Botschaft, die der passionierte Tennisspieler in den Club senden möchte, ist allerdings eine andere. „Ich werde keine Alleingänge starten, sondern alles mit meinem zehnköpfigen Vorstandsteam umsetzen. Und ich möchte mir das Vertrauen aller Mitglieder verdienen und deren Unterstützung gewinnen. Das geht nur mit Transparenz und Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt er. Und wenn dazu gehört, bei wichtigen Spielen in Schwarzgelb aufzulaufen, wird er auch das tun.