Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
4:3-Spektakel: Regensburg kocht Düsseldorf ab
Welch ein Spiel: Jahn Regensburg hat Fortuna Düsseldorf nach einem Spektakel die bitterste Niederlage der laufenden Zweitliga-Saison zugefügt. Der Aufsteiger konnte einen 0:3-Rückstand nach 15 Minuten im eigenen Stadion noch in einen 4:3 (2:3)-Erfolg verwandeln. Marco Grüttner (37. Minute), Jonas Nietfeld (40.), Marvin Knoll mit einem verwandelten Foulelfmeter (60.) und Sargis Adamyan (65.) sorgten für das Regensburger Comeback. Rouwen Hennings (3.), Benito Raman (13.) und Takashi Usami (15.) trafen für die anfangs furiosen Düsseldorfer, die den Sprung auf Platz eins verpassten.Regensburg rückte auf Platz vier vor.
Bolzplatz als Weltkulturerbe?
Klingt gaga, ist aber todernst: Der deutsche Bolzplatz, auf dem Generationen von Fußballern der amtierenden Weltmeister-Nation seit Jahrzehnten das Kicken gelernt und verfeinert haben, soll Weltkulturerbe werden. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund habe einen entsprechenden Antrag bei der Unesco gestellt.
Weltmeister Mesut Özil, der auf einem Bolzplatz in Gelsenkirchen quasi großwurde, übernahm die Schirmherrschaft. „Die Kids geben sich ihre eigenen Regeln und lernen spielerisch, dem anderen Respekt entgegenzubringen – Respekt gegenüber Menschen mit anderer Nationalität, anderer Hautfarbe oder anderem Glauben.“ Die Entscheidung soll eine Fachjury noch in diesem Frühjahr treffen.
FA ermittelt gegen Guardiola
Der englische Fußball-Verband FA ermittelt gegen den früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola wegen dessen offensichtlicher Parteinahme für die katalanische Unabhängigkeitsbewegung. Seit Ende vergangenen Jahres trägt Guardiola bei jedem Spiel und bei jeder Pressekonferenz eine gelbe Schleife als Zeichen der Solidarität mit vier in Spanien inhaftierten führenden Köpfen der katalanischen Protestbewegung.
Nach Angaben der FA ist dieses Verhalten nicht vereinbar mit den Regeln des Verbandes, der von seiner Seite keine politische Einflussnahme duldet. Guardiola gehört seit längerer Zeit zu den Befürwortern einer Loslösung Kataloniens von Spanien und hatte im vergangenen Herbst mit aller Kraft das entsprechende Referendum unterstützt.
Heynckes fürchtet keinen Lewy-Wechsel trotz Beraterwechsel
Bayern-Trainer Jupp Heynckes mag im Beraterwechsel von Robert Lewandowski kein Anzeichen dafür erkennen, dass der Torjäger die Münchner womöglich am Saisonende vorzeitig verlassen will. „Es ist erlaubt, dass ein Spieler mal seinen Berater wechselt. Aber das bedeutet in dem Moment doch überhaupt nichts“, sagte der erfahrene Coach. Im übrigen sei der deutsche Rekordmeister „kein Verkäufer seiner Spieler“, ergänzte Heynckes. Zu einem möglichen Transfer von Lewandowski sagte er noch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da eine Chance gibt.“
Lewandowski steht bei den Bayern noch langfristig bis 2021 unter Vertrag. Der 29 Jahre alte Angreifer hat sich von seinem langjährigen Agenten Cezary Kucharski getrennt. Der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft lässt sich nun vom Israeli Pini Zahavi beraten. Immer wieder kommen Spekulationen über einen möglichen Wechsel des Ex-Dortmunders Lewandowski auf, vorzugsweise zu Real Madrid.
Dortmund trifft auf Salzburg
Unattraktive Lose für die deutschen Vertreter in der Europa League: RB Leipzig trifft im Achtelfinale auf Zenit St. Petersburg, Borussia Dortmund duelliert sich mit RB Salzburg. Das ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Für die Sachsen ist vor allem die weite Anreise nach Russland unbefriedigend. In Dortmund freute sich hingegen vor allem einer über das Los. „Es für mich etwas Besonderes, erstmals nach Jahren wieder ein richtiges Bewerbspiel in meiner Heimat zu haben. Ich freue mich, das muss ich echt sagen“, sagte der österreichische BVB-Trainer Peter Stöger.
Batshuayi beklagt rassistische Fan-Rufe
Dortmunds Torjäger Michy Batshuayi hat sich nach dem Europa-League-Spiel bei Atalanta Bergamo über rassistische Rufe von den Zuschauerrängen beklagt. „2018 und es gibt immer noch rassistische Affengeräusche von den Rängen – ernsthaft?! Ich hoffe, ihr habt Spaß, den Rest der Europa League vor dem TV zu verfolgen, während wir noch dabei sind“, schrieb der Neuzugang des BVB nach dem 1:1 (0:1) am Donnerstag bei Twitter. Nach Angaben des Belgiers kamen die Rufe aus dem Block mit den Atalanta-Fans.
Doch nicht nur Bergamo droht nach der Partie ein sportjuristisches Nachspiel. Wiederholt zündeten BVB-Anhänger Pyrotechnik und schossen auch Leuchtraketen auf den Rasen. Eine dieser Raketen landete nur knapp neben Atalanta-Profi Hans Hateboer, eine andere steuerte in einen Zuschauerblock. „Wir verurteilen das aufs Schärfste. Das gehört nirgendwo hin und sollte irgendwann aufhören“, sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer.
Erst in der vergangenen Woche war der BVB vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt worden, weil die Fans des Vereins bei gleich drei Spielen Pyrotechnik, Bengalische Feuer oder Rauchtöpfe gezündet hatten.
Ex-HSV-Profi Tah fällt weiter aus
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich geht nicht davon aus, dass Jonathan Tah am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den FC Schalke 04 eingesetzt werden kann. „Wir planen ohne ihn. Die Gesundheit hat Vorrang“, sagte der Coach. Sollte der 22 Jahre alte Innenverteidiger allerdings schnell von seinem grippalen Infekt genesen, könnte sich an den Voraussetzungen noch etwas ändern, bemerkte Herrlich. Wird Tah bis Sonntag nicht fit, soll für ihn der Grieche Panagiotis Retsos in der Startelf stehen.
Schalke erwartet zeitnahe Entscheidung bei Meyer
Die Zukunft von Max Meyer beim FC Schalke 04 ist weiter offen. Sportvorstand Christian Heidel will keine Prognose abgeben, ob der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei dem Bundesligisten verlängert. „Wenn es eine Entscheidung gibt, und die wird zeitnah kommen, werden wir sie bekanntgeben“, sagt Heidel. Nachdem Meyer im Vorjahr das erste Angebot abgelehnt hatte, besserte Schalke seine Offerte vor einigen Wochen nach. Zum Saisonende könnte der U21-Europameister, der seit 2009 für Schalke spielt, den Club ablösefrei verlassen.
Horn lässt Zukunftsfrage offen
Kölns Torwart Timo Horn hat noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen. „Solange alles rechnerisch möglich ist, denke ich noch nicht daran, was mit meiner persönlichen Zukunft geschieht“, sagte der Schlussmann mehreren Kölner Medien.
Der 24-Jährige bestätigte jedoch das Interesse einiger Vereine: „Anfragen gibt es sowieso immer.“ Horn stammt aus der FC-Jugend und ist seit der Spielzeit 2012/13 die Nummer eins bei den Profis der Geißböcke. Sein Vertrag läuft bis 2022.
Horn hat mit seinem Berater Volker Struth (Sports Total) eine klare Abmachung bezüglich der Anfragen interessierter Vereine getroffen: „In der jetzigen Phase hat er mich damit in Ruhe gelassen.“ Bei einem Abstieg wird der seit einiger Zeit von vielen Top-Clubs umworbene Torwart den FC wohl verlassen.
„Vor der Saison habe ich mich riesig auf das Jahr mit Europa gefreut. Deswegen war für mich im vergangenen Jahr klar, dass ich dieses Erlebnis mit meinem Heimatverein mitnehmen möchte“, sagte Horn: „Jetzt ist die Saison so gelaufen, wie sich das keiner vorgestellt hat“.
Polizist stirbt bei Krawallen von Spartak-Anhängern in Bilbao
Ein Polizist der baskischen Polizei ist bei schweren Krawallen russischer Hooligans vor der Europa-League-Partie zwischen Athletic Bilbao und Spartak Moskau ums Leben gekommen. Dies bestätigte ein Polizeisprecher.
Der baskische Sicherheitsminister Josu Zubiaga sagte bei Cadena Ser, dass es derzeit jedoch keine Hinweise auf eine direkte Verbindung zu den Ausschreitungen gebe. Es habe „keine gewaltsame Aktion zum Tod des Beamten geführt“. Der Polizist soll nach Medienangaben bei dem Einsatz einen Herzinfarkt erlitten haben und kurze Zeit später in einem nahe gelegenen Krankenhaus gestorben sein.
Wenige Stunden vor Beginn des Zwischenrundenspiels waren rund 200 gewaltbereite Spartak-Problemfans am Stadion San Mames mit Bilbao-Anhängern aneinandergeraten. Die Einsatzkräfte nahmen mindestens fünf Personen in Gewahrsam.
„Wir wissen nicht, ob sie alle Unterstützer von Spartak sind, aber viele von ihnen sind Russen“, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Über 500 Polizisten waren im Einsatz. Die Partie war als Hochrisikospiel eingestuft worden. Bilbao verlor die Partie gegen Spartak 1:2, erreichte nach dem 3:1 im Hinspiel aber dennoch das Achtelfinale.
2,78 Millionen sehen BVB-Spiel
Rekordquote für Sport1 in der laufenden Saison in der Europa League. Das 1:1 von Borussia Dortmund im Rückspiel bei Atalanta Bergamo (Hinspiel 3:2) bescherte dem TV-Sender mit 2,78 Millionen Zuschauern die besten Quote der laufenden Spielzeit. In der Spitze verfolgten sogar 3,27 Millionen das Remis der Schwarz-Gelben.
Die zweistündige Highlight-Sendung mit den weiteren Spielen, darunter auch das 0:2 von RB Leipzig gegen den SSC Neapel, verfolgten 1,1 Millionen Zuschauer.
Pizarro: „Habe mir das anders vorgestelt“
Der 39 Jahre alte Stürmer Claudio Pizarro zeigt sich über seine bisherige Zeit beim 1. FC Köln enttäuscht. „Natürlich habe ich mir das anders vorgestellt. Ich bin fit und fühle mich gut. Es ist schade, ich will spielen“, sagte der Peruaner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Aber das entscheidet nunmal der Trainer“. Der ehemalige Bayern- und Bremen-Stürmer kommt seit seinem Wechsel im September 2017 zum FC erst auf 197 Einsatzminuten in sieben Spielen und blieb bislang ohne Treffer.
Den Wechsel nach Köln schätzt der erfolgreichste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte aber nicht als Fehler ein. „Ich wollte weiter Fußball spielen. Und der Verein gefällt mir sehr gut.“ Ob er seine Karriere nach dieser Spielzeit beenden wird, will Pizarro erst nach der Saison entscheiden. Sein Vertrag beim FC läuft im Sommer aus.
Den Traum seiner ersten WM-Teilnahme mit Peru hat Pizarro noch nicht aufgegeben: „Ich habe weiter Kontakt zum Nationaltrainer. Es gibt eigentlich kein besseres Karriereende“, sagte Pizarro.
Fünf-Jahres-Wertung: Bundesliga hinkt hinterher
Lange Gesichter bei den vier führenden Verbänden nach der Europacupwoche: Die Punktausbeute in der Uefa-Fünf-Jahres-Wertung war durchweg mau. So kam die Bundesliga mit nur einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage nur auf 0,429 Wertungspunkte. Das liegt vor allem daran, dass die Uefa für das Erreichen des Achtelfinales in der Europa League keine Bonuspunkte vergibt, was eine weitere Benachteiligung des kleinen Europapokals gegenüber der Champions League bedeutet.
Bestes Land unter den Top-Vier war Italien mit 1,166 Punkten, aber die Azzurri verloren den SSC Neapel und Atalanta Bergamo auf dem Weg ins Finale. Der überlegene Tabellenführer Spanien (0,5722 Punkte) muss mit dem FC Villarreal und Real Sociedad San Sebastian in Zukunft gleichfalls auf zwei Mannschaften verzichten.
Damit ist kein Land mehr mit allen Startern im Europacup vertreten. England kam in dieser Woche sogar nur auf 0,226 Punkte. Trotzdem: England und Russland haben in dieser Saison schon das beste Ergebnis ihrer laufenden Fünf-Jahres-Wertung erreicht.
Der Abstand der Bundesliga auf Italien beträgt jetzt 3,798 Punkte, womit es unrealistisch erscheint, bei derzeit erst 7,714 gesammelten Punkten Italien in dieser Saison noch einzuholen. Andererseits besteht der Vorsprung auf Frankreich 15,036 (!) Punkte – und erst, wenn die verspielt würden, verlöre Deutschland den vierten Startplatz in der Champions League.