Die 29-jährige aus Bad Oldesloe präsentiert sich vor den Australian Open in Topform. Auch Kerber macht wieder Hoffnung.
Auckland/Perth. Nächster Turniersieg für Julia Görges, Hopman-Cup-Finale für Angelique Kerber: Deutschlands beste Tennis-Damen sind stark in die neue Saison gestartet. Eine Woche vor den Australian Open holte die Bad Oldesloerin Görges beim WTA-Turnier in Auckland am Sonntag ihren dritten Titel in Serie.
Die Kielerin Kerber verlor mit Alexander Zverev aus Hamburg am Sonnabend zwar das Endspiel der inoffiziellen Mixed-WM gegen das Schweizer Duo Roger Federer und Belinda Bencic. Doch die einstige Weltranglisten-Erste blieb in Perth in vier Einzeln ungeschlagen.
Görges von eigener Konstanz beeindruckt
Görges feierte mit dem 6:4, 7:6 (7:4) gegen die topgesetzte Dänin Caroline Wozniacki jahresübergreifend schon ihren 14. Sieg in Serie. Nach den Erfolgen in Moskau und bei der B-WM sicherte sich die 29 Jahre alte Schleswig-Holsteinerin in Neuseelands Metropole, wo sie schon 2016 im Endspiel stand, ihren insgesamt fünften Titel. Nie war Görges stärker als zur Zeit. „Es fühlt sich unglaublich an, muss ich sagen“, meinte die in Regensburg lebende Norddeutsche.
„Es geht nicht nur darum, hier zu gewinnen, sondern auch um die Beständigkeit, die ich in den letzten Wochen und Monaten hatte. Das macht mich stolzer, und ich genieße jeden Moment davon“, sagte die als Weltranglisten-14. ins neue Jahr gestartete Bad Oldesloerin. Für das WTA-Turnier in Sydney in dieser Woche sagte sie – offiziell wegen einer Knieblessur – ab, um sich für die Australian Open zu erholen.
Das ist nach dem Kraftakt des Wochenendes mit drei Matches in zwei Tagen auch nötig. Erst gewann Görges am Sonnabend das zweimal wegen Regens verschobene Viertelfinale gegen die Slowenin Polona Hercog 6:4, 6:4, danach siegte sie in der Vorschlussrunde gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan mit 6:1, 6:4. „Das war das Training, auf das ich gehofft hatte. Jetzt kann ich einen Tag frei machen, nach Melbourne fliegen und mich an die Bedingungen dort gewöhnen“, sagte Görges.
Kerber gibt sich zufrieden
Kerber tritt dagegen noch in Sydney an. Beim Hopman Cup konnte die ehemalige Nummer eins der Welt nach ihrem schweren vergangenen Jahr viel Selbstvertrauen sammeln, auch wenn das Finale gegen die Schweiz knapp mit 1:2 verloren ging. Kerber sorgte dabei mit 6:4, 6:1 gegen Belinda Bencic für den deutschen Ausgleich zum 1:1 und konnte die einstige Top-Ten-Spielerin nach drei Niederlagen erstmals bezwingen.
„Eine (fast) perfekte Woche geht zu Ende“, schrieb Kerber bei Twitter, nachdem sie an der Seite von Zverev das entscheidende Mixed mit 3:4 (3:5), 2:4 gegen Federer und Bencic verloren hatte.
Der Weltranglisten-Vierte Zverev kassierte zuvor mit 7:6 (7:4), 0:6, 2:6 gegen Federer schon seine dritte Einzel-Niederlage in Perth. Während Federer zum zweiten Mal nach 2001 den Hopman Cup gewann, bleibt es bei zwei deutschen Titeln: Boris Becker und Anke Huber siegten vor 23 Jahren, Michael Stich und Steffi Graf vor 25 Jahren.