Hamburg. Bremen reichte ein Punkt, um den Rivalen zu ärgern. Köln feiert ersten Sieg. Pulisic rettet Stögers Heimdebüt beim BVB
Peter Stöger hat mit Borussia Dortmund im zweiten Spiel den zweiten Sieg geholt. Vor heimischer Kulisse sicherte Christian Pulisic dem BVB mit einem Tor in der 89. Minute den späten 2:1 (0:1)-Sieg gegen 1899 Hoffenheim. Mark Uth hatte die Gäste aus dem Kraichgau in der 21. Minute in Führung gebracht. Pierre-Emerick Aubameyang (63./Foulelfmeter) glich für den Revierclub aus, ehe Pulisic traf. Durch den Erfolg beendet Dortmund die Hinrunde mit 28 Punkten, Hoffenheim hat 26 Zähler.
Der abgeschlagene Tabellenletzte 1. FC Köln hat am letzten Hinrundenspieltag den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Die Rheinländer gewannen am Sonnabend 1:0 (0:0) gegen dem VfL Wolfsburg. Herbstmeister Bayern München gab sich auch beim VfB Stuttgart keine Blöße. Das Team von Trainer Jupp Heynckes siegte 1:0 (0:0). Werder Bremen verpasste beim 2:2 (2:0) im wichtigen Abstiegskampf-Duell mit dem FSV Mainz 05 drei Punkte knapp. Trotzdem zog der SVW am Hamburger SV vorbei, der nun Vorletzter ist. Eintracht Frankfurt trennte sich 2:2 (1:0) vom FC Schalke 04, der FC Augsburg holte gegen den SC Freiburg dank einer fulminanten Schlussphase noch ein 3:3 (1:1).
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Joker Christian Clemens bescherte den Kölnern ein Erfolgserlebnis zum Ende einer ansonsten total verkorksten Hinserie. Der 26-Jährige schoss in der 67. Minute das entscheidende 1:0 für den FC. Mit nur sechs Punkten haben die Domstädter dennoch nur geringe Chancen, auch in der kommenden Saison erstklassig zu spielen. Für Interimstrainer Stefan Ruthenbeck war es aber eine gelungene Heimpremiere. Der 45-Jährige klang euphorisch und voller Tatendrang. Und auch, wenn er betonte, sich mit einem längerfristigen Engagement nicht zu beschäftigen ("Ich definiere mich nicht über solche Dinge und brauche das nicht") - es erscheint immer wahrscheinlicher, dass der ehemalige U19-Coach auch nach der Winterpause noch auf der Trainerbank sitzt.
Müller und Ulreich retten Bayern-Sieg
Bei der Rückkehr von Keeper Sven Ulreich ins Tor der Bayern und in seine frühere Heimat Stuttgart tat sich der deutsche Rekordmeister lange schwer. Der VfB hielt gut dagegen, doch elf Minuten vor dem Ende schoss Thomas Müller den Spitzenreiter nach vorne. Sekunden vor dem Abpfiff parierte Ulreich einen Elfmeter von Chadrac Akolo und rettete den Münchnern so den Sieg." Den Film kann man eigentlich nicht besser schreiben", strahlte Ulreich nach dem Spiel. Dabei war Ulreich zuvor bei jedem Ballkontakt von den VfB-Fans ausgepfiffen worden. Bitter enttäuscht war am Ende aber nur der Aufsteiger, insbesondere Chadrac Akolo. Während Ulreich von seinen Mitspielern geherzt wurde, musste der Kongolese minutenlang getröstet werden. Der Foulelfmeter nach Videobeweis war die Riesenchance auf den Ausgleich für die Schwaben, aber Akolo scheiterte: an Ulreich
In Frankfurt erwischten die Gastgeber einen Blitzstart: Luka Jovic erzielte bereits in der zweiten Minute das 1:0 für die SGE. Schalke hatte bereits vor der Pause Chancen zum Ausgleich, doch im zweiten Durchgang erhöhte Sebastien Haller für die Eintracht (66.). Es reichte jedoch nicht für die Hessen: Zunächst traf Breel Embolo (82.) zum Anschluss, dann schoss Naldo den Ausgleich (90.+5). Schalke-Trainer Domenico Tedesco saß nach seinem Platzverweis wegen Meckerns bereits im Trainerraum, verfolgte die verrückte Schlussphase dann doch noch am TV-Bildschirm - und stürmte nach dem Schlusspfiff wie von Sinnen auf das Feld. "Es macht einfach so viel Spaß mit diesem Team", schwärmte Tedesco: "Wir pushen uns und glauben bis zuletzt an uns." Schalke ist seit dem sechsten Spieltag ungeschlagen. "Das ist der Wahnsinn, dass wir das noch geschafft haben. Die Mannschaft ist einfach geil", sagte Naldo.
Wie der Eintracht gelang auch Werder ein früher Treffer. Philipp Bargfrede schoss das Team von Coach Florian Kohfeldt in Front (2.). Ishak Belfodil legte eine Viertelstunde später per Kopf nach. Mainz kam durch Robin Quaison (70.) aber nochmal heran. Mit seinem späten 2:2 war Fabian Frei am Ende der umjubelte Mann beim FSV.„Wir hatten alles unter Kontrolle, aber dann sind aus dem Nichts zwei Tore gefallen. Das ist eine Enttäuschung und natürlich ein Schock für uns", sagte Werders Kapitän Niklas Moisander.
Drama in Augsburg
In Augsburg ging es noch dramatischer zu. Mit zwei Toren in der Nachspielzeit rettete Alfred Finnbogason dem FCA einen späten Punkt. Der Isländer hatte die Gastgeber in der zweiten Minute in Führung gebracht. Christian Günter glich für die Gäste aus dem Breisgau aus (20.), Torjäger Nils Petersen drehte die Partie für Freiburg mit einem Doppelpack zunächst (48./65.), ehe der dreifache Torschütze Finnbogason auftrumpfte. "Ich bin glücklich darüber, drei Tore erzielt zu haben, das ist immer schön", sagte Finnbogason nach seinen Saisontreffern Nummer neun bis elf, "aber wir haben ein ganz, ganz schlechtes Spiel gemacht", sagte der Hattrick-Schütze.
Durch das Unentschieden bleibt der FCA im gesicherten Mittelfeld mit Kontakt zu den internationalen Plätzen. Freiburg überwintert vier Punkte vor dem Relegationsplatz.