Hamburg. Hamburger Sportbund, FC St. Pauli und HFV luden zu Forum – mit Beiträgen der Harutyunyan-Brüder.
Auf dem Jahresabschluss-Treffen „Dialogforum – Sport und Flüchtlinge“ in Hamburg hat Sportstaatsrat Christoph Holstein am Donnerstag Bilanz gezogen und die Bedeutung der Veranstaltungen betont. „Die Vernetzung der Vereine und Verbände mit den Flüchtlingsinitiativen und den vielen Kooperationspartnern ist eine entscheidende Voraussetzung, damit Wege in die Gesellschaft aufgezeigt werden“, sagte Holstein im Millerntor-Stadion des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli. In Hamburg sind 27 sogenannte Stützpunktvereine aktiv, dazu kommen rund 60 weitere Clubs mit Einzelaktionen.
Harutyunyan-Brüder berichten von Flucht
Als Beispiel für eine gelungene Integration durch den Sport gilt Boxer Artem Harutyunyan. Der Olympia-Dritte von Rio de Janeiro, der als Kleinkind mit seiner Familie vor dem Krieg in Armenien geflüchtet war, sagte mit Blick auf seinen älteren Bruder Robert: „Wir haben die Perspektiven, die uns hier geboten wurden, angenommen.“ Die Brüder sind vor wenigen Wochen aus dem Amateur- ins Profilager gewechselt. „Die Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär können wir anders erzählen, nämlich vom Flüchtling zum Fußball-Profi oder Profi-Boxer“, sagte Holstein.
Abdollahi moderiert
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, betonte: „Für unseren Verein ist Integration ein sehr wichtiger Bestandteil. Wir können und wollen eine Heimat bieten. Und wie man es hier immer wieder gehört hat, ist Integration nie fertig.“ Moderiert wurde die Veranstaltung von Gründgens-Preisträger Michel Abdollahi ("Im Nazidorf").