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Eintracht versetzt Werder Last-Minute-K.-o.

Der Tabellenvorletzte Werder Bremen bleibt in der Bundesliga weiter ohne Sieg. Zwar traf der Finne Niklas Moisander (25.) im Freitagspiel bei Eintracht Frankfurt zum ersten Mal für die Bremer seit 508 torlosen Minuten, doch unterlagen die Bremer am Ende beim Trainerdebüt von Florian Kohfeldt mit 1:2 (1:1). Der Koate Ante Rebic hatte nach 17 Minuten die Gastgeber mit einem Traumtor von der linken Strafraumecke in Führung gebracht. Den Siegtreffer der Gastgeber erzielte der Franzose Sébastien Haller eine Minute vor dem Abpfiff.

Frankfurts Simon Falette (l.) im Duell mit Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic
Frankfurts Simon Falette (l.) im Duell mit Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic © imago/Jan Hübner | Vogler

Bremens Interimstrainer Kohfeldt ließ das Team am Main offensiver spielen als zuvor sein suspendierter Vorgänger Alexander Nouri. So erspielten sich die Gäste auch einige Chancen, doch Zlatko Junuzovic (40.), Max Kruse (42.) und Maximilian Eggestein (43.) scheiterten gleich dreimal in wenigen Minuten an Frankfurts Torhüter Lukas Hradecky. Nach der Pause war Frankfurt aber das deutlich dominierende Team und wurde kurz vor dem Ende durch den fünften Saisontreffer von Haller mit drei Punkten belohnt.

Die Bremer wollen jetzt in der zweiwöchigen Länderspielpause entscheiden, ob sie einen erfahrenen Cheftrainer wie Bruno Labbadia oder René Weiler verpflichten oder den 35 Jahre alten Kohfeldt trotz dieser Niederlage von der Interims- zur Dauerlösung befördern.

Olympique Marseille suspendiert Patrice Evra

Nachdem Patrice Evra vor dem Europa-League-Spiel gegen Vitoria Guimaraes einen Zuschauer mit einem Tritt angegriffen hat, ist er von seinem Verein Olympique Marseille suspendiert worden. In der Mitteilung des Vereins heißt es, die Entscheidung über Disziplinarmaßnahme werde nach einem Gespräch mit Evra getroffen. Weiter heißt es, eine "Hand voll Provokateure" habe "besonders hasserfüllte Beleidigungen" gegen Evra geäußert. Trotzdem habe er als professioneller und erfahrener Spieler nicht so "unangemessen reagieren" dürfen.

Wegen seines Ausfalls wurde Evra bereits vor dem Anpfiff mit einer Roten Karte vom Platz gestellt, Guimaraes gewann 1:0 gegen Marseille.

Steuerhinterziehung – Mourinho vor Gericht

José Mourinho hat vor einem Gericht in Madrid zu Vorwürfen der Steuerhinterziehung in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro Stellung bezogen. „Das hat nur fünf Minuten gedauert“, sagte der 54 Jahre alte Trainer von Manchester United nach seiner Anhörung am Freitag in der spanischen Hauptstadt.

José Mourinho beim Verlassen des Gerichtsgebäudes
José Mourinho beim Verlassen des Gerichtsgebäudes © REUTERS | JAVIER BARBANCHO

Der Portugiese betonte beim Verlassen des Gerichtsgebäudes vor Journalisten, nach seiner Zeit als Trainer von Real Madrid (2010–2013) habe er Spanien in dem Glauben verlassen, dass seine steuerliche Situation „völlig legal“ war. 2015 sei er aber von den spanischen Steuerbehörden zu einer Nachzahlung aufgefordert worden.

„Damals habe ich nicht diskutiert, habe gezahlt und mit dem Staat ein Übereinkunftsprotokoll unterzeichnet, dass damit alles beglichen ist. Genau das habe ich heute auch dem Richter gesagt. Für mich ist das Thema damit erledigt“, sagte Mourinho. Es ging damals um knapp 1,2 Millionen Euro.

Nach dieser Nachzahlung wegen zu wenig gezahlter Einkommensteuer entdeckten die spanische Behörden allerdings weitere mutmaßliche Unregelmäßigkeiten in den Steuererklärungen des Portugiesen, der als Coach mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) zweimal die Champions League gewann. Zwischen 2011 und 2012 soll er demnach insgesamt 3,3 Millionen Euro an Steuergeldern aus Bildrechten hinterzogen haben.

Karte provoziert – Fifa sperrt Manolas

Der Weltverband Fifa hat Griechenlands Verteidiger Kostas Manolas für das Play-off-Spiel der WM-Qualifikation am kommenden Donnerstag gegen Kroatien in Zagreb gesperrt. Der Profi des AS Rom sei für schuldig befunden worden, sich im Qualifikationsspiel gegen Zypern (2:1) in der 90. Minute wegen Zeitspiels „absichtlich eine Gelbe Karte eingehandelt zu haben“, teilte die Fifa mit.

Er wollte damit eine automatische Sperre für das letzten Gruppenspiel der Griechen drei Tage später gegen Gibraltar (4:0) erzwingen, um unbelastet von Gelben Karten in den wichtigeren Play-off-Spielen wieder dabei sein zu können. Im Rückspiel der Play-offs am 12. November in Griechenland ist Manolas wieder spielberechtigt.

96-Aufsichtsrat geht gegen Kind vor

Der Streit um die Übernahmepläne von Martin Kind bei Hannover 96 geht in die nächste Runde. Vereinsaufsichtsrat Ralf Nestler will vor dem Landgericht Hannover eine einstweilige Verfügung gegen die Pläne Kinds erwirken. Das teilte Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 am Freitagabend mit.

Dabei argumentiere Nestler mit einem Gutachten, das er bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Baker Tilly hatte einholen lassen. Darüber berichtete auch der „Spiegel“. Die Gutachter werfen Kind demnach vor, sich mit dem Erwerb von Anteilen „sittenwidrig einen erheblichen Vermögensvorteil“ zu verschaffen.

Dabei geht es um die Summe, die Kind für den Kauf eines Anteils von 51 Prozent an der Hannover 96 Management GmbH vereinbart hat. Der Aufsichtsrat des Stammvereins stimmte Anfang August einem Kaufpreis von 12.750 Euro zu. Dem Gutachten zufolge liege der Wert jedoch mindestens bei zehn Millionen Euro. Bereits der ehemalige DFL-Geschäftsführer Christian Müller hatte in einem Gutachten den Verkauf zu diesen Preis als „unvertretbar“ eingestuft.

Kaiserslautern verpasst Befreiungsschlag

Benjamin Kessel (r.) vom 1. FC Kaiserslautern im Kopfballduell mit Bochums Dimitrios Diamantakos
Benjamin Kessel (r.) vom 1. FC Kaiserslautern im Kopfballduell mit Bochums Dimitrios Diamantakos © Bongarts/Getty Images | Andreas Schlichter

Der 1. FC Kaiserslautern rutscht immer tiefer in die Krise. Zum Auftakt des 13. Spieltags der 2. Bundesliga kam der viermalige deutsche Meister aus der Pfalz gegen den VfL Bochum nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Nach dem vierten Ligaspiel ohne Sieg in Folge liegt Lautern weiter abgeschlagen auf dem letzten Platz, der Rückstand auf Relegationsrang 16, der derzeit vier Punkte beträgt, könnte sich am Wochenende noch vergrößern.

Zu Beginn der Woche hatte die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern die Fans in einem offenen Brief um Unterstützung gebeten. 19.086 Zuschauer kamen am Freitagabend, doch zum zweiten Saisonsieg reichte es auch gegen die selbst verunsicherten Bochumer nicht, die nun ihrerseits seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg warten. Joel Abu Hanna (29.) per Kopf und Nicklas Shipnoski (58.) mit einem Lattentreffer hatten die besten Chancen für die mit acht Toren schlechteste Offensive der Liga.

Duisburg feiert Auswärtssieg

Im zweiten Spiel am Freitagabend befreite sich Aufsteiger MSV Duisburg mit einem 1:0 (1:0) beim SV Sandhausen zumindest vorübergehend aus dem Tabellenkeller. Die Meidericher schoben sich mit ihrem vierten Auswärtssieg der Saison ins Mittelfeld, 13 seiner 16 Punkte holte der MSV in der Fremde. Das Tor des Tages erzielte vor 5652 Zuschauern Moritz Stoppelkamp bereits in der achten Minute. Sandhausen hat nach vier Spielen in Serie ohne Sieg die Tabellenspitze aus den Augen verloren.

"Unverschämt": Polizisten gehen Grindel an

Polizeibeamte am Weserstadion beim Derby Werder gegen HSV im April dieses Jahres
Polizeibeamte am Weserstadion beim Derby Werder gegen HSV im April dieses Jahres © Imago/Joachim Sielski

Im Streit um die Kosten von Polizeieinsätzen bei Bundesligaspielen in Bremen hat die Deutsche Polizeigewerkschaft Äußerungen von DFB-Chef Reinhard Grindel als „unverschämt“ bezeichnet. Grindel hatte am Donnerstag während einer Podiumsdiskussion angedeutet, dass Bremen zu viele Beamte bei Bundesligaspielen einsetze. Der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, Jürn Schulze, teilte deshalb am Freitag mit: „Die Polizei wird weder aus Gefälligkeit, noch aus falscher Rücksichtnahme gegenüber dem jeweiligen Veranstalter weniger oder zu wenig Kräfte einsetzen.“

Hintergrund der Äußerungen beider Seiten ist ein Dauerstreit: Als einziges Bundesland fordert Bremen von der Deutschen Fußball Liga eine Erstattung der Kosten für Polizeieinsätze bei besonders brisanten Spielen. Dies ist sowohl im Fußball als auch in der Politik bundesweit auf heftige Kritik gestoßen.

Plant die Uefa eine Mini-WM?

Die Uefa wirbt laut einem Zeitungsbericht für ein neues Turnier für Nationalmannschaften aus aller Welt, das eine Art Mini-WM sein soll. Ähnlich der neuen Nations League könnten demnach die Teilnehmer an der kleinen Endrunde in einer Qualifikationsphase ermittelt werden. Das berichtete die „Bild“-Zeitung am Freitag unter Verweis auf ein Treffen von Uefa-Boss Aleksander Ceferin mit Vertretern der Mitgliedsverbände in Frankfurt/Main. Ceferin möchte demnach wohl, dass an dem Turnier im Zwei-Jahres-Rhythmus alle Länder teilnehmen können. Eine offizielle Reaktion der Uefa gab es am Freitag zunächst nicht.

Hoffenheim muss auf Abwehrchef verzichten

Hoffenheim muss am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Köln auf Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt verzichten. Der Ex-Kölner befinde sich zur Untersuchung in Heidelberg, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Freitag. Seine Diagnose stehe allerdings noch aus. Vogt hatte sich am Donnerstagabend in der Europa League bei Basaksehir (1:1) bei einem Zusammenprall verletzt und war bereits nach 23 Minuten ausgewechselt worden. Neben dem 26-Jährigen ist auch Benjamin Hübner für die Partie beim Tabellenletzten fraglich.

Bode stärkt Werder-Sportchef Baumann

Werders Aufsichtsratschef Marco Bode (Archiv)
Werders Aufsichtsratschef Marco Bode (Archiv) © Imago/Nordphoto

Werder Bremens Aufsichtsratschef Marco Bode hat Sportchef Frank Baumann den Rücken gestärkt. „Wir sind mit seiner Arbeit grundsätzlich zufrieden“, sagte Bode dem Internetportal Deichstube.de. „Frank vertritt die Werte von Werder sehr gut, er trifft klare Entscheidungen und ist sehr professionell.“ Baumann hatte in seiner bislang 17-monatigen Amtszeit als Geschäftsführer Sport beim Bundesligisten am vergangenen Montag mit Alexander Nouri bereits zum zweiten Mal den Trainer entlassen.

Sowohl bei Nouri als auch bei dessen Vorgänger Viktor Skripnik stattete Baumann die Trainer wenige Monate vor ihrer jeweiligen Entlassung mit neuen Verträgen aus. „Bei Skripnik und Nouri gab es zunächst eine positive Entwicklung. Mit beiden sind wir nach oben geklettert, mit Alex sogar Achter geworden“, sagte Bode. „Leider war es nicht nachhaltig. Aber das kannst du vorher nie wissen.“

Der Bremer Ehrenspielführer deutete zudem an, dass auch für einen möglicherweise teuren neuen Werder-Trainer genügend Geld zur Verfügung stehe. „Wir versuchen, die bestmögliche Lösung zu finden. Und dann werden wir auch einen wirtschaftlichen Weg finden, um das zu realisieren“, erklärte Bode. In Frankfurt am Freitagabend wird Interimstrainer Florian Kohlfeldt auf der Bremer Bank sitzen.

Union gegen St. Pauli ist ausverkauft

Union Berlin und St. Pauli gehören auch aufgrund ihrer speziellen Fankultur zu den populärsten Zweitligavereinen in Deutschland. Als Brüder möchten sich die Anhänger beider Clubs aber nicht unbedingt verstanden wissen. Zu den direkten Duellen sind die Stadien in Berlin und Hamburg immer voll.

So ist auch für Sonnabend (13 Uhr) das Stadion „An der Alten Försterei“ mit 22.012 Besuchern ausverkauft. „Wir freuen uns auf die Partie. St. Pauli bringt viele Fans mit, es wird eine tolle Stimmung herrschen und wir spielen gegen eine gute Mannschaft“, sagte Union-Trainer Jens Keller.

Beide Mannschaften können mit einem Sieg im Verfolgerduell näher an die Aufstiegsränge heranrücken. Hoch motiviert dürfte auch Unions Mittelfeldmann Marcel Hartel sein. Der 21 Jahre alte Offensivmann wurde erneut für die U21-Nationalmannschaft nominiert. Die DFB-Auswahl spielt in der EM-Qualifikation am 9. November in Baku gegen Aserbaidschan und am 14. November gegen Israel in Ramat Gan.

Hartel hat in seiner Zeit bei Union in der U21 des DFB debütiert. Bisher bestritt er vier Nachwuchs-Länderspiele, in denen ihm ein Treffer gelang.

Freiburgs Niederlechner bricht sich das Knie

Florian Niederlechner traf in dieser Saison zweimal
Florian Niederlechner traf in dieser Saison zweimal © Imago/Sportnah

Der SC Freiburg muss voraussichtlich für den Rest der Saison auf Angreifer Florian Niederlechner verzichten. Der 27-Jährige brach sich im Training bei einem Zusammenprall die rechte Kniescheibe und wurde bereits in der Freiburger Uni-Klinik operiert, wie der Bundesligist am Freitag mitteilte. Die OP sei zwar erfolgreich verlaufen, doch der Heilungsprozess erfordere viel Zeit und Geduld. „An einen Einsatz in der laufenden Saison ist wohl nicht mehr zu denken“, heißt es in der Mitteilung weiter.

In der laufenden Spielzeit erzielte Niederlechner bisher zwei Treffer für den SC. Am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Schalke 04 dürfte er wohl durch Nils Petersen ersetzt werden.

Bosz: "Können unser Gefühl drehen"

Borussia Dortmund geht ohne neue Personalsorgen in das Spitzenspiel am Sonabend (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern München. Bis auf die Langzeitverletzten Marco Reus, Sebastian Rode, Lukasz Piszczek und Erik Durm stehen alle Profis zur Verfügung. „Alle anderen können morgen spielen“, sagte Trainer Peter Bosz am Freitag.

Nach zuletzt drei sieglosen Meisterschaftsspielen, die dem BVB die Tabellenführung kosteten, hofft Bosz auf eine Trendwende. „Vielleicht kommt das Spiel zum richtigen Moment. Wir können unser Gefühl drehen. Wenn wir gewinnen, sind wir wieder Tabellenführer. Wir werden dafür alles tun.“

Für den Höhenflug der Bayern unter Trainer Jupp Heynckes mit bislang sechs Siegen in sechs Spielen hat Bosz eine einfache Erklärung: „Sie sind zu den alten Werten zurückgegangen.“ Der Niederländer empfahl seinen Profis einen mutigen Auftritt: „Man muss nicht zweifeln. Wenn man nicht mutig ist, hat man gegen Bayern sowieso keine Chance.“

Leipzig länger ohne Augustin

RB Leipzig muss wie erwartet länger auf Stürmer Jean-Kevin Augustin verzichten. "Er hat eine Muskelverletzung und wird wohl ein, zwei Wochen ausfallen", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl am Freitag vor dem Liga-Duell am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen Hannover 96.

Es handele sich laut Angaben des Österreichers um "eine leichte Einblutung an der Oberschenkelinnenseite." Augustin hatte sich die Blessur im Champions-League-Spiel beim FC Porto (1:3) am Mittwoch zugezogen. "Es ist nicht so dramatisch, aber es wird etwas dauern, bis er wieder da ist", sagte Hasenhüttl.

Für den rotgesperrten Kapitän Willi Orban werde unterdessen Ibrahima Konate zum Einsatz kommen. Der 18-jährige Franzose hatte Orban bereits nach dessen Roter Karte im vergangenen Spiel bei Bayern München (0:2) vertreten. "Ich freue mich, dass Ibo das Spiel in München bekommen hat. Nun kann er von Anfang an zeigen, wie weit er ist", sagte Hasenhüttl.

Heynckes für Videoschiedsrichter

Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes hat sich vor dem Topspiel gegen Borussia Dortmund für den zuletzt in der Kritik stehenden Videobeweis ausgesprochen. "Ich finde es schon gut, dass es den Videoschiedsrichter gibt. Aber alles braucht seine Zeit", sagte Heynckes in der Pressekonferenz am Freitag.

"Ich finde, man sollte den Schiedsrichter nicht zu sehr beschneiden. Nur bei ganz gravierenden Dingen sollte der Videobeweis zu Rate gezogen werden. Man darf den Fußball nicht verwässern. Man darf nur bei ganz gravierenden Dingen und nicht permanent eingreifen", sagte Heynckes auf die Frage, ob der Videoschiedsrichter noch häufiger eingreifen sollte.

Der DFB hatte seine Anweisungen an die Referees beim Thema Videobeweis in der vergangenen Woche "angepasst" und eine "Kurs-Korrektur" vorgenommen. Dies berichtete der kicker am Donnerstag. Demnach darf sich der Videoassistent nun auch bei nicht zweifelsfrei "klaren Fehlern" melden. DFB-Präsident Reinhard Grindel zeigte bezüglich der Anpassung sein Unverständnis. Der Schiedsrichter solle weiter "das Sagen" haben und der "Videoassistent kein Oberschiedsrichter" sein, sagte Grindel bei NDR Info (siehe Meldung weiter unten).

Wörns wird Trainer bei 1860 München

Ex-Nationalspieler Christian Wörns (Archiv)
Ex-Nationalspieler Christian Wörns (Archiv) © Witters

Christian Wörns hat einen neuen Job. Der ehemalige Nationalspieler übernimmt ab kommenden Montag die U19 des derzeitigen Regionalligisten 1860 München. Wörns war Anfang August überraschend und angeblich aus persönlichen Gründen als Trainer der U23 des Bundesligisten FC Augsburg zurückgetreten.

Evra nach historischem Kung-Fu-Rot gesperrt

Die Uefa hat den französischen Nationalspieler Patrice Evra von Olympique Marseille nach seinem Karatetritt in der Europa League für mindestens ein Spiel gesperrt. Die Uefa teilte am Freitag mit, dass sie "wegen gewalttätigen Verhaltens" ein Disziplinarverfahren gegen den Linksverteidiger eingeleitet habe. Die Uefa-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer wird in ihrer nächsten Sitzung am 10. November über weitere Sanktionen entscheiden.

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© Imago/GlobalImagens

Olympique hatte bereits eine interne Untersuchung gegen Evra eingeleitet. "Egal was passiert, ein professioneller Spieler muss trotz Provokationen und Beleidigungen seine Selbstbeherrschung aufrechterhalten, ganz egal wie ungerechtfertigt sie sein mögen", schrieb der Verein am Freitag in einer offiziellen Mitteilung.

Der 36-Jährige hatte sich vor der Partie bei Vitoria Guimaraes (0:1) gemeinsam mit Mannschaftskollegen am Spielfeldrand mit Fans aus dem eigenen Lager ausgetauscht, ehe er nach einer vermeintlichen Provokation zu einem Tritt auf Gesichtshöhe ansetzte. Die portugiesischen Ordner beendeten die Auseinandersetzung. Evra, der eigentlich auf der Ersatzbank Platz nehmen sollte, sah noch vor dem Anstoß die Rote Karte.

Aufgrund schwacher Leistungen in den letzten Wochen hatte der Franzose seinen Stammplatz an den 13 Jahre jüngeren Jordan Amavi verloren. "Pat hat Erfahrung und er darf nicht reagieren, das ist offensichtlich", sagte Marseilles Trainer Rudi Garcia.

Laut dem Datenanbieter Opta ist Evra der erste Spieler in der Geschichte der Europa League, der vor dem Anpfiff eines Spiels vom Platz gestellt wurde.

Götze vor Rückkehr zu Löw

Nach über einem Jahr kehrt Mario Götze in die deutsche Nationalmannschaft zurück. Auch der lange verletzte Ilkay Gündogan gehört für die Testländerspiele am 10. November in London gegen England und vier Tage später in Köln gegen Frankreich zum Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw. Der Dortmunder Götze, Torschütze des entscheidenden Final-Tores zum WM-Sieg 2014 in Brasilien, hatte sein bisher letztes Länderspiel vor einem Jahr gegen Italien bestritten. Überraschend dabei ist auch der ehemalige St.-Pauli-Verteidiger Marcel Halstenberg (jetzt RB Leipzig).

DFB-Aufgebot gegen Frankreich und England

Tor

Bernd Leno (Bayer Leverkusen), Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Paris St. Germain)

Abwehr

Jerome Boateng (Bayern München), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Mats Hummels (Bayern München), Joshua Kimmich (Bayern München), Marvin Plattenhardt (Hertha BSC), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Niklas Süle (Bayern München)

Mittelfeld

Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Emre Can (FC Liverpool), Julian Draxler (Paris St. Germain), Mario Götze (Borussia Dortmund), Ilkay Gündogan (Manchester City), Sami Khedira (Juventus Turin), Toni Kroos (Real Madrid), Mesut Özil (FC Arsenal), Sebastian Rudy (Bayern München), Amin Younes (Ajax Amsterdam)

Angriff

Leroy Sane (Manchester City), Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach), Sandro Wagner (1899 Hoffenheim), Timo Werner (RB Leipzig)

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BVB gegen Bayern in 200 Ländern live

Die DFL sieht das Medieninteresse am Bundesliga-Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München als Beleg für eine gelungene Internationalisierung. "Das enorme Medieninteresse am Klassiker zeigt einmal mehr die wachsende weltweite Strahlkraft der Bundesliga", sagte Holger Blask, DFL-Direktor Audiovisuelle Rechte sowie Mitglied der DFL-Geschäftsleitung.

Das Topspiel der Bundesliga am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) wird live in mehr als 200 Länder übertragen. Zehn internationale TV-Sender von Fox USA bis PrimeTel aus Zypern berichten mit eigenen Teams vor Ort.

Bundesliga rutscht in Fünfjahreswertung ab

Die Bundesliga hat sich am vierten Spieltag der Gruppenphase in den Europapokalen achtbar geschlagen, dennoch belegte sie in der Punktesammlung für die Uefa-Fünfjahreswertung wieder nur den letzten Platz unter den vier großen Ligen. Deutschland sammelte 1,143 Wertungspunkte, Italien 1,167, England 1,285 und Spanien sogar 1,438.

Dortmund schenkte auch im Rückspiel gegen Nikosia Punkte her
Dortmund schenkte auch im Rückspiel gegen Nikosia Punkte her © Imago/Sven Simon

Damit hat sich der Rückstand auf den Tabellendritten Italien auf 1,275 Punkte vergrößert. Hingegen beträgt der Vorsprung auf Platz fünf, den derzeit Frankreich einnimmt, beruhigende 15,060 Punkte. Ein Absturz auf Platz fünf würde den vierten Startplatz in der Champions League kosten.

Zur Sorge gibt allerdings die Tatsache Anlass, dass die Bundesliga in der laufenden Saison in Europa mit 4,571 Punkten nur auf Platz 13 liegt. Neben den drei Führenden Spanien, England und Italien sind außerdem noch Frankreich, Russland, Portugal, die Ukraine, Österreich, Dänemark, Zypern, Israel und Serbien besser.

Die Uefa-Fünfjahreswertung 2017/18 nach dem 4. Spieltag der Gruppenphasen (maßgeblich für die Vergabe der Startplätze 2019/20):

Uefa-Fünfjahreswertung

1. Spanien

95,426 Punkte

2. England

69,176 Punkte

3. Italien

67,416 Punkte

4. Deutschland

66,141 Punkte

5. Frankreich

51,081 Punkte

6. Russland

47,982 Punkte

7. Portugal

43,248 Punkte

8. Ukraine

38,333 Punkte

9. Belgien

37,700 Punkte

10.Türkei

33,000 Punkte

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Höwedes-Debüt bei Juve rückt näher

Das Debüt von Benedikt Höwedes bei Juventus Turin rückt näher. Der Weltmeister kam am Donnerstag nach überstandener Oberschenkelverletzung in einem Test gegen den Amateurverein Trino (6:0) über die volle Distanz zum Einsatz. "Das Leben ist besser auf dem Spielfeld", schrieb Höwedes bei Facebook.

Abwehrspieler Höwedes (29) könnte damit am Sonntag im Heimspiel gegen Schlusslicht Benevento Calcio sein Debüt im Juve-Trikot feiern. Anfang der Woche war der ehemalige Kapitän des Bundesligisten Schalke 04 in das Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Höwedes war Ende August aufgrund mangelnder Perspektiven unter Schalkes neuem Trainer Domenico Tedesco nach Turin gewechselt. Allerdings ist der 29-Jährige seitdem beim Klub seines Weltmeister-Kollegen Sami Khedira wegen Verletzungsproblemen noch nicht zum Einsatz gekommen.

Kovac verlangt mehr Geduld für Trainer

Coach Niko Kovac (46) von Eintracht Frankfurt hat die Häufung der Trainer-Entlassungen in der Bundesliga kritisiert und die Vereine zu mehr Geduld aufgefordert. "Man braucht als Trainer wirklich Zeit, aber die Zeit bekommt man nicht mehr. Man muss sofort Ergebnisse liefern, die wollen alle sehen. Aber langfristig etwas aufzubauen, ist sehr, sehr schwierig", sagte Kovac bei Eurosport.

Er glaube, dass sich die Bundesligisten im allgemeinen zu schnell von ihren Übungsleitern trennen würden. "Es kann nicht das Ziel sein, dass wir pro Verein pro Saison zwei, drei oder vielleicht auch vier Trainer wechseln", meinte Kovac: "Damit ist niemandem geholfen."

Es passiere "sehr schnell", dass die Clubs "die Reißleine" ziehen würden. "Es ist eine negative Entwicklung. Ich fühle mit den entlassenen Trainern. Uns verbindet vieles, wir sind im Grunde genommen Einzelkämpfer", sagte der frühere Bundesligaprofi, der unter anderem für Bayern München und Hertha BSC Berlin spielte.

Herzog: "Verarschen kann ich mich selbst"

Der ehemalige Bundesliga-Profi Andreas Herzog (Werder Bremen und Bayern München) hat verärgert auf seine Nicht-Berücksichtigung für das Amt des Nationaltrainers in seiner Heimat Österreich reagiert. Nach der Inthronisierung des Deutschen Franco Foda übte Herzog bei Sky Austria harsche Kritik an Verbandspräsident Leo Windtner. "Der Herr Windtner braucht sich bei mir nicht mehr melden, wenn irgendwas ist. Verarschen kann ich mich selbst. Immer nur in der Verlosung dabei zu sein, aber nie wirklich ein ernsthafter Kandidat – das wird schön langsam fad."

Andreas Herzog
Andreas Herzog © Imago/Jan Hübner

Herzog bemängelte vor allem, dass ihm ohne wirkliche Begründung abgesagt worden sei: "Dann sollen sie mir sagen: 'Herr Herzog, Sie haben nicht die Klasse', dann muss ich das schlucken, aber das wäre okay." Allzu schwer treffe ihn die Absage dennoch nicht, betonte Österreichs Rekordnationalspieler (103 Länderspiele): "Ich hätte den Job gerne gemacht, aber das Leben geht weiter auch ohne ihn. C'est la vie."

Herzog hatte zuletzt von 2011 bis 2016 als Assistenztrainer der US-Nationalmannschaft an der Seite von Chefcoach Jürgen Klinsmann und von 2015 bis 2016 zusätzlich als Cheftrainer der amerikanischen U-23-Auswahl fungiert. Von 2009 bis 2011 hatte er das Amt des österreichischen U-21-Nationaltrainers bekleidet.

Dardai verschafft seinem Sohn das Profi-Debüt

Herthas Trainer Pal Dardai hat seinem 18 Jahre alten Sohn Palko beim Europa-League-Sieg gegen Sorja Lugansk (2:0) zum Profidebüt verholfen. Dardai wechselte den talentierten Filius in der 79. Minute für Alexander Esswein ein.

"Er macht sehr gute Arbeit. Das war in der Vorbereitung schon so. Er hat sich den Einsatz verdient", sagte Dardai über den Offensivspieler.

Der Filius gehört zu Herthas hoffnungsvollen 1999-er Jahrgang, aus dem einige Talente an den Profibereich herangeführt werden sollen. Das gilt auch für den defensiven Mittelfeldspieler Arne Maier, der gegen Lugansk von Beginn an mitwirkte.

Bei dem sensiblen Vater-Sohn-Verhältnis kann der Cheftrainer Dardai auf eigene Erfahrungen zurückgreifen. "Ich war selber Spieler bei meinem Vater in Ungarn", berichtete Dardai. "Ich musste immer mehr zeigen als die anderen Spieler. Deshalb ist es für den Sohn schwieriger als für den Vater", sagte Berlins Chefcoach.

Beurteilen wollte der Vater den Auftritt des Sohnes nicht. "Es gibt heute kein Extralob. Das Leben geht weiter. Morgen ist wieder Training", sagte Dardai senior. Die Ausbildung für den noch etwas schmächtigen Sohn sei noch lange nicht beendet. Dardai: "Er muss noch ein paar Kilos drauflegen, um in der Bundesliga zu bestehen."

Ginczek träumt von der Nationalmannschaft

VfB-Stürmer Daniel Ginczek gibt die Hoffnung auf eine Berufung in die Nationalmannschaft nicht auf. „Am Beispiel Sandro Wagner kann man sehen, wie schnell es gehen kann“, sagte der Stuttgarter im "Bild"-Interview über seinen Kollegen von der TSG 1899 Hoffenheim. Zunächst sei es für ihn aber wichtig, dass er verletzungsfrei bleibe, sagte der 26-Jährige. „Wenn ich dann Leistung bringe und Tore schieße, kommt man als Stürmer schnell wieder in den Fokus.“

Der ehemalige St. Paulianer Ginczek war in der Vergangenheit schon nahe an die DFB-Auswahl gerückt, aber immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen worden. Beim 3:0 des VfB Stuttgart am vergangenen Sonntag gegen den SC Freiburg erzielte er seinen ersten Bundesliga-Treffer in dieser Saison.

Grindel "nicht glücklich" über Schiri-Schreiben

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat nach dem Brief der Schiedsrichter-Abteilung seines Verbandes bezüglich einer Anpassung beim Videobeweis sein Unverständnis geäußert. "Dieses Schreiben wurde mit mir nicht abgestimmt", sagte Grindel bei NDR Info: "Ich bin darüber nicht glücklich." Der Schiedsrichter solle weiter "das Sagen" haben und der "Videoassistent kein Oberschiedsrichter" sein.

DFB-Präsident Reinhard Grindel
DFB-Präsident Reinhard Grindel © Witters

In einem von den Schiedsrichter-Bossen Lutz Michael Fröhlich und Hellmut Krug unterzeichneten DFB-Schreiben vom 25. Oktober, das an alle Bundesligisten verschickt wurde und das dem Sportmagazin kicker vorliegt, ist von einer "Kurs-Korrektur" die Rede. Diese sei vorgenommen worden, "ohne den grundsätzlichen Ansatz des Videoassistenten-Projekts 'Eingriff nur bei klarem Fehler' infrage zu stellen".

Des Weiteren wird gefordert, dass der Videoassistent sich unverzüglich dem Unparteiischen mitteilt, auch in "schwierigen Situationen", in denen die Einordnung der Schiedsrichterentscheidung in die Kategorie "klarer Fehler" nicht zweifelsfrei gewährleistet sei, der Videoassistent aber starke Zweifel an der Berechtigung der Entscheidung habe.

Wenn sich die Wahrnehmung beider dabei "gravierend" unterscheide, könne der Unparteiische sich die Situation noch einmal am Video-Monitor anschauen. "Die Entscheidung, ob ihm ein klarer Fehler unterlaufen ist, liegt dann bei ihm selbst", schreibt der DFB und verweist auf die Definition, die die internationalen Regelhüter des IFAB (International Football Association Board) vorgeben.

Köln bangt nach Gala um Guirassy

Der 1. FC Köln bangt nach der Gala in der Europa League gegen BATE Borissow (5:2) um Sehrou Guirassy. Der Franzose, Schütze des zwischenzeitlichen 3:2 (63.), musste angeschlagen vom Feld. Trainer Peter Stöger konnte zunächst keine genaueren Angaben zu Guirassys Verletzung machen. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist", sagte der Österreicher: "Wir müssen die Untersuchungen abwarten."

Lob gab es derweil für den zur zweiten Halbzeit eingewechselten Yuya Osako, der erst den wichtigen Ausgleich (54.) und später das 4:2 (82.) erzielte. "Ich habe Yuya so gesehen, wie wir ihn gewohnt sind", meinte Stöger: "Er hat einen richtigen Impuls gegeben. Das ist wichtig. Zu sehen, dass sich etwas bewegt, wenn du etwas veränderst."

Das Erfolgserlebnis gegen BATE soll nun auch Schwung für die Bundesliga bringen - am besten schon für das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen 1899 Hoffenheim. "Das Ergebnis tut gut, aber es verändert nicht viel", meinte Stöger: "Gegen Hoffenheim erwartet uns ein sehr schwieriges Meisterschaftsspiel. Das wird eine ganz andere Aufgabe."