Hamburg. Hockeyspieler Maximilian Schlüter vom Harvestehuder THC spielt am Freitag gegen den UHC – und gegen sein Idol.
Wohl dem, der eine solche Arbeitsplatzbeschreibung abgeben kann! „Ich bin nicht der Typ, der viel dribbelt oder mit dem Ball läuft. Ich hänge vorm Tor ab und versuche garstig und aggressiv, die Bälle über die Linie zu stochern“, sagt Maximilian Schlüter. Und weil ihm das in sieben Spielen für seinen neuen Verein, den Harvestehuder THC, bereits fünfmal gelungen ist, darf der 22-Jährige durchaus als eine der positiven Überraschungen der Feldhockey-Bundesligasaison genannt werden. „Maxi arbeitet hart und hat meine Erwartungen bislang übertroffen“, sagt sein Trainer Christoph Bechmann.
Der neue Torjäger, hinter Eckenspezialist Michael Körper (zwölf Treffer) zweitbester HTHC-Schütze, freut sich zwar über die Anerkennung, kann an seiner Torquote jedoch wenig Überraschendes finden. „Ich erledige einfach nur meinen Job“, sagt der gelernte Schifffahrtskaufmann, der an der University of Applied Sciences in Altona Wirtschaft studiert. Im Sommer war der gebürtige Hamburger, der in Rahlstedt als Neunjähriger mit dem Hockey begann, vom Absteiger Klipper THC an den Voßberg gewechselt.
Rendezvous mit der Vergangenheit
An diesem Freitag (20 Uhr, Wesselblek) erwartet ihn ein Rendezvous mit der Vergangenheit, wenn er mit dem Tabellenführer zum Stadtderby beim Uhlenhorster HC antritt. Für die „Uhlen“ lief Schlüter in der Jugend auf und auch in seinem ersten Bundesligajahr. Mit vielen Spielern verbindet ihn eine enge Freundschaft. Die allerdings müsse für die 60 Spielminuten ruhen. „Natürlich versucht jeder, auf dem Platz alles für den Sieg zu tun. Dennoch ist das Derby ein besonderes Erlebnis für mich“, sagt er. UHC-Anführer Moritz Fürste (32) war das Idol seiner Kindheit. „Als ich mit ihm zusammenspielen durfte, ging ein Traum in Erfüllung. Jetzt gegen ihn anzutreten ist krass“, sagt der Angreifer, der in Winterhude in einer Wohngemeinschaft lebt.
Besonders aufgeregt wirkt er trotzdem nicht, und das mag an einem Hobby liegen, das Schlüter pflegt: Jagen. Sein Großvater hat nahe Trittau ein Revier, in dem sich der Enkel regelmäßig Entspannung zum mit Studium und Leistungssport eng getakteten Alltag holt. Die für die Jagd wichtige Konzentration und Intuition, um abwarten und im richtigen Moment abdrücken zu können, kommt ihm auch vor dem Hockeytor zugute. Der UHC soll der nächste Gegner sein, der das zu spüren bekommt.