Hamburg.

Schon die Strandtage 2016 am Rothenbaum waren für Markus Böckermann ein unvergessliches Erlebnis gewesen, umso mehr galt das jetzt beim Major-Finale: Mit einem 2:0-Sieg über das damalige Nationalteam Jonathan Erdmann/Kay Matysik und dem Einzug ins Achtelfinale des World-Major-Turniers hatten sich der gebürtige Hamburger und Partner Lars Flüggen, damals für den Club an der Alster startend, im Vorjahr auf heimischer Anlage für Olympia in Rio qualifiziert.

Auch wenn Flüggen, der Mann mit dem Hut, nach einer Meniskus-Operation diesmal an Böckermanns Seite fehlte, zog der schon vor dem Viertelfinale auf dem Centre-Court seine Kappe. Die etwa 6000 Besucher beglückwünschten den 31 Jahre alten Beach-Nationalspieler und amtierenden deutschen Meister vom HSV am späten Sonnabendnachmittag mit lauten Beifall: Böckermann war am frühen Morgen erstmals Vater geworden, Freundin Juliane hatte im Marienkrankenhaus Söhnchen Karl Johann zur Welt gebracht.

„Er hat auf jeden Fall mehr geschlafen als ich“, scherzte Böckermann nach dem Spiel mit Lorenz Schümann (25; Adler Kiel) gegen die Polen Pjotr Kantor/Bartosz Losiak. Verständlich, dass Böckermann in Service und Angriff mehr Fehler unterliefen als üblich und so beim 0;2 (14:21, 14:21) gegen die aufschlagstarken WM-Fünften ohne Chance blieb. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen teilten sich Böckermann/Schümann, die zuvor nur zweimal miteinander trainiert hatten, immerhin 20.000 Dollar Preis-, respektive Elterngeld.

Weil Flüggen (27) weiter rekonvaleszent fehlt, versucht Jungvater Böckermann am kommenden Wochenende in Timmendorfer Strand seinen Titel mit Lukas Pfretzschner (17; ASV Dachau) zu verteidigen – allerdings nur als Außenseiter. Schümann startet mit seinem Standardpartner Julius Thole (20; 2,03 m) vom ETV, Hamburgs Riesentalent, als Mitfavorit an der Ostsee.

Das World-Tour-Männer-Finale am Sonntag gewannen die Weltranglistenersten Phil Dahlhausser/Nick Lucena (USA) überraschend deutlich mit 2:0 (21:15, 21:13) gegen die brasilianischen Weltmeister Evandro/Andre. Rang drei sicherten sich die Olympiazweiten und Europameister Paolo Nicolai/Daniele Lupo (Italien).