Zum ersten Mal in der Geschichte findet ein Ironman am morgigen Sonntag in Hamburg statt. Der Langdistanz-Triathlon ist seit Wochen ausverkauft. 2500 Teilnehmer aus aller Welt reisen an, unter ihnen auch rund 90 Profis. „Der Ironman ist nach Marathon, Triathlon und Cyclassics das letzte Format, das der Stadt in ihrem Ausdauersport-Profil noch gefehlt hat“, sagt Björn Steinmetz, Geschäftsführer von Ironman Germany. „Die vier wichtigsten Veranstaltungen in einer Stadt auszutragen ist ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. Darauf kann Hamburg stolz sein.“ Mindestens bis 2018 bleibt die mit 80.000 US-Dollar (rund 68.000 Euro) dotierte Veranstaltung in der Stadt.
Um 6.40 Uhr fällt am Sonntag der Startschuss für die Profis, zehn Minuten später für die Altersklassenathleten. Von 18 bis 79 Jahre ist jede Altersgruppe vertreten. Aus Sicherheitsgründen starten sie nicht im Pulk, sondern über eine halbe Stunde zeitversetzt. Los geht es mit 3,86 Kilometer Schwimmen. Der erste Streckenabschnitt verläuft von der Binnenalster unter der Lombards- und Kennedybrücke hindurch in die Außenalster und zurück. Nach 2,6 Kilometern erfolgt ein kurzer Landgang am Jungfernstieg. Anschließend geht es für eine kleinere Runde wieder in die Binnenalster. Über eine Treppe gegenüber den Alsterakarden geht es hoch auf den Rathausmarkt.
Nach der Wechselzone gilt es, 180,2 Kilometer auf dem Rad zu bewältigen. Besonders hart: Windschattenfahren ist verboten. Widersetzt sich ein Athlet den strengen Regeln des Ironmans, erhält er eine Zeitstrafe oder wird disqualifiziert. Gleich zweimal muss die Strecke, die über die Köhlbrandbrücke bis nach Buchholz in der Nordheide führt, absolviert werden. Die Wettkampfstraßen sind für Autofahrer gesperrt.
Als wäre der Ironman bis dahin nicht schon anstrengend genug, schließt er mit einem Marathonlauf über 42,195 Kilometer ab. Vier klassische Joggingrunden um die Binnen- und Außenalster müssen die Athleten laufen, bevor sie auf den Rathausmarkt in den Zielbereich einbiegen. Um 23 Uhr werden die letzten Teilnehmer erwartet – danach ist Schluss, die Zeit wird nicht mehr gestoppt. „Es geht nicht darum, die Strecke in einer Spitzenzeit zu bewältigen“, sagt Steinmetz. Vielmehr verdiene es allerhöchsten Respekt, überhaupt im Ziel anzukommen. Der Geschäftsführer verspricht: „Die Teilnehmer werden zu Tränen gerührt sein.“