Youngster überragen beim 4:1-Sieg in Sotschi gegen Mexiko als Vollstrecker und Vorbereiter. Zwei schnelle und zwei späte Tore.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht erstmals im Confed-Cup-Finale. Das Perspektivteam von Bundestrainer Joachim Löw besiegte im Halbfinale in Sotschi Mexiko mit 4:1 (2:0) und trifft im Finale am Sonntag in St. Petersburg erneut auf Chile. Im zweiten Gruppenspiel hatten sich beide Mannschaften 1:1 getrennt.
Leon Goretzka mit einem Doppelpack innerhalb von 109 Sekunden (6., 8.), Timo Werner (59.) und Amin Younes (90.+1) trafen für Deutschland im Olympiastadion von 2014. Der Frankfurter Marco Fabián erzielte in der 89. Minute das Tor für Mexiko.
Chile hatte am Mittwoch im ersten Halbfinale Portugal 3:0 im Elfmeterschießen bezwungen. Der Europameister spielt gegen Mexiko in Moskau am Sonntag um den dritten Platz.
Nach seinem Doppelpack gegen Mexiko wird deutlich: Leon Goretzka entwickelt sich immer mehr zum großen Gewinner im Perspektivteam von Bundestrainer Joachim Löw beim Confed Cup.
Die im Gruppenfinale gegen den Afrikameister von Löw verordnete Auszeit tat dem 22-Jährigen sichtlich gut. Mit seinem Blitz-Doppelpack innerhalb von 109 Sekunden (6./8.) gegen den Gold-Cup-Sieger ebnete der Schalker Deutschland den Weg ins Finale.
Tolles Zuspiel von Werner beim 2:0
Erst verwertete Goretzka ein Zuspiel von Benjamin Henrichs von der Strafraumgrenze überlegt, dann behielt er nach einem tollen Pass von Timo Werner vor Mexikos Schlussmann Guillermo Ochoa die Nerven. Mit seinen Turniertreffern zwei und drei setzte sich Goretzka gemeinsam mit Teamkollege Timo Werner an die Spitze der Torjägerliste der Mini-WM.
In der Gunst von Löw steht Goretzka ein Jahr vor der WM in Russland ohnehin ganz weit oben. "Er hat es bislang hervorragend gemacht, wirklich überzeugend gespielt. Er stellt schon in jungen Jahren eine gute Persönlichkeit dar", hatte Löw bereits vor der Begegnung im Fischt-Stadion erklärt.
Goretzka wieder auf der Lieblingsposition
Schon beim Turnierauftakt gegen Australien (3:2) hatte sich der Mittelfeldspieler in überragender Form präsentiert. Gegen den Asienmeister war er an allen drei Toren beteiligt. "Um sich auf dem Niveau zu beweisen, gehört mit Sicherheit mehr als nur ein Spiel dazu. Ich bin nicht der Spieler, der in jedem Spiel zwei Tore schießt, daran sollten sich auch alle gewöhnen, auch wenn ich mir vorgenommen habe, torgefährlicher zu werden", hatte er im Anschluss gesagt.
Im zweiten Gruppenspiel gegen Chile (1:1) tat sich Goretzka im offensiven Mittelfeld auch etwas schwerer. Er rieb sich in zahlreichen Zweikämpfen auf. Gegen Mexiko durfte er dann wieder auf seiner Lieblingsposition ran. Er stieß aus dem defensiven Mittelfeld immer wieder in die freien Räume und war von den Mexikanern gerade in der Anfangsphase überhaupt nicht in den Griff zu bekommen.
Goretzka oben auf der Bayern-Liste
Er könne sich mit dieser Position sehr gut identifizieren, so Goretzka, weil er auf Schalke in diesem System lange gespielt habe. Goretzkas Auftritte wecken natürlich Begehrlichkeiten. Beim deutschen Meister Bayern München steht er ganz oben auf der Wunschliste. Es geht eigentlich nur noch darum, ob er schon in diesem Sommer oder erst nach seinem Vertragsende 2018 zum Branchenprimus an die Isar wechselt.
In der 67. Minute war Goretzkas Arbeitstag beendet. Er räumte seinen Platz für Emre Can, klatschte mit Löw kurz ab und freute sich schon aufs Finale in St. Petersburg gegen Chile.