Ex-Schützling reagiert auf Berichte. Serena Williams kontert John McEnroes Läster-Attacke. Andy Murray will kürzer treten.
Boris Becker: Ex-Schützling Djokovic will helfen
Novak Djokovic hat seinem anscheinend finanziell gebeutelten Ex-Trainer Boris Becker seine Unterstützung zugesagt. "Als ich es hörte, bin ich sofort mit ihm in Kontakt getreten", sagte der zwölfmalige Grand-Slam-Sieger der australischen Zeitung Herald Sun: "Ich habe ihm gesagt, dass ich, wenn ich ihm irgendwie helfen kann, für ihn da sein werde. Er kann auf mich zählen."
Die britischen Privatbankiers Arbuthnot Latham und Co. hatten in der vergangenen Woche als Gläubiger einen Insolvenzantrag nach englischem Recht gestellt, da sie nicht der Meinung waren, dass der 49-Jährige seit 2015 ausstehende Zahlungen in Millionenhöhe zeitnah begleichen könne. Die Registrierungsstelle gab dem Antrag im Sinne einer "bankruptcy order" statt, die allerdings nicht mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nach deutschem Recht vergleichbar ist.
Noah Becker trommelt in Hamburg die Familie zusammen
Djokovic, von 2013 bis 2016 Schützling Beckers, will sich nun mit seinem ehemaligen Mentor treffen. "Er sagte, dass all das nicht wahr ist und die Medien überreagieren. Das ist alles, was ich weiß. Ich werde ihn jetzt in London sehen", sagte der Serbe mit Blick auf das bevorstehende Grand-Slam-Turnier in Wimbledon (3. bis 16. Juli).
Ende 2016 hatten Djokovic und Becker ihre Zusammenarbeit nach sechs gemeinsamen Grand-Slam-Titeln beendet. "Wir sind immer noch Freunde. Obwohl wir nicht mehr miteinander arbeiten, tauschen wir uns noch sehr eng miteinander aus", sagte Djokovic. Zu den diesjährigen French Open hatte der schwächelnde "Djoker" US-Ikone André Agassi in sein Team aufgenommen, mittlerweile ist die ehemalige Nummer eins auf Rang vier der Weltrangliste abgerutscht.
Vor Wimbledon: Murray tritt kürzer
Der zweimalige Wimbledonsieger Andy Murray muss auf dem Weg zur Titelverteidigung bei den All England Championships kürzertreten. Wegen Hüftschmerzen sagte der Weltranglistenerste sein für Dienstag in London angesetztes Testmatch gegen Stuttgart-Sieger Lucas Pouille (Frankreich) ab. Laut Murrays Management sei dies eine Vorsichtsmaßnahme, der 30-Jährige wolle seine zweite Test-Partie am Freitag gegen einen noch unbekannten Gegner spielen.
Der dreimalige Major-Sieger Murray blickt bislang auf eine wenig zufriedenstellende Saison zurück. Wegen verschiedener Erkrankungen und einer Ellenbogenverletzung kam er nur schwer in Tritt. Bei den Australian Open im Januar war er im Achtelfinale überraschend an dem Hamburger Mischa Zverev gescheitert. In Paris bei den French Open ging es immerhin bis ins Halbfinale, wo er gegen den Schweizer Stan Wawrinka verlor. Beim traditionsreichen Rasenturnier im Londoner Queen's Club war Murray in der Vorwoche bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
Hopman Cup: Federer will antreten
Rekord-Grand-Slam-Sieger Roger Federer plant bereits für das kommende Jahr und will auch 2018 am Hopman Cup in Perth teilnehmen. Wie zu Beginn diesen Jahres werde der Schweizer Tennisprofi mit seiner Landsfrau Belinda Bencic antreten, bestätigten die Veranstalter der inoffiziellen Mixed-WM am Dienstag. Der Hopman Cup findet vom 30. Dezember 2017 bis 6. Januar 2018 statt.
Nach seiner langen verletzungsbedingten Auszeit hatte Federer bei der vergangenen Auflage des Mixed-Wettbewerbs seine ersten Matches bestritten. Die frühere Nummer eins bescherte dem Tennis-Event in Australien ein riesiges Zuschauerinteresse, 6000 Fans kamen allein zu einer öffentlichen Trainingseinheit. Den Finaleinzug hatte das Schweizer Duo allerdings verpasst. Ende Januar feierte Federer dann bei den Australian Open in Melbourne seinen 18. Grand-Slam-Titel.
McEnroe-Lästerei: Serena Williams kontert
Serena Williams hat sich gegen die Kritik des früheren Tennis-Stars John McEnroe gewehrt. „Lieber John, ich verehre und respektiere dich, aber bitte, bitte verzichte auf solche Statements über mich, die nicht auf Fakten basieren“, schrieb die schwangere 35-Jährige auf Twitter und bat den ehemaligen Weltranglisten-Ersten, ihre Privatsphäre zu respektieren.
McEnroe hatte dem amerikanischen Hörfunksender NPR gesagt, es sei zwar „keine Frage“, dass sie die beste Tennisspielerin der Geschichte sei. „Aber wenn sie auf der Herren-Tour spielen würde, wäre sie etwa Nummer 700 der Welt“, erklärte der 58-Jährige. Weder habe sie jemals gegen jemanden gespielt, der in der Weltrangliste dort platziert sei, entgegnete Serena Williams, noch habe sie die Zeit dazu, twitterte sie und schloss mit den Worten: „Einen guten Tag, Sir.“
Mit 23 Grand-Slam-Titeln ist die jüngere der beiden Williams-Schwestern die erfolgreichste Tennisspielerin der Geschichte. Nach der Pause wegen ihrer Schwangerschaft will die Amerikanerin im kommenden Jahr wieder ins Tennis-Geschehen eingreifen.