Tychy . Die deutschen U-21-Junioren gewinnen ihr erstes Gruppenspiel 2:0 gegen Tschechien. Gideon Jung eingewechselt
Die beiden Matchwinner Max Meyer und Serge Gnabry fielen sich nach dem Abpfiff überglücklich in die Arme, drehten anschließend mit ihren Kollegen eine Ehrenrunde. Zuvor hatten sie mit der deutschen U21 zum Auftakt der EM in Polen ihre Pflicht erfüllt und mit einem verdienten 2:0 (1:0) gegen Tschechien ihre Titelambitionen unterstrichen. Das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz erfüllte mit dem Dreier die erste Voraussetzung für den angestrebten Gruppensieg.
Meyer (44.) von Schalke 04 und der künftige Bayern-Profi Gnabry (50.) hatten in Tychy für die deutsche Mannschaft getroffen, die das Spiel nach einem nervösen Beginn über weite Strecken im Griff hatte. Davie Selke (RB Leipzig) vergab in der 85. Minute einen Handelfmeter. HSV-Verteidiger Gideon Jung wurde in der 66. Minute eingewechselt. Am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen Dänemark und am Sonnabend (20.45 Uhr) gegen Italien ist jedoch eine Steigerung gefragt, da nur der Gruppensieger sicher das Halbfinale erreicht.
„Wir sind schwer ins Spiel gekommen, da war ein bisschen Unsicherheit, ein kleines bisschen Nervosität zu spüren. Das hat sich erst nach 20 Minuten gelegt, dann wurden unsere Aktionen ruhiger, dann haben wir auch das tschechische Tor in Gefahr gebracht“, sagte Kuntz, und Kapitän Maximilian Arnold meinte: „Das war Schritt eins, aber wir haben erst ein Drittel geschafft.“
Das mit Kreativspielern wie Meyer, Gnabry und Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach) gespickte deutsche Team, das wegen des Todes von Altkanzler Helmut Kohl mit Trauerflor spielte, begann vor 14.051 Zuschauern vorsichtig, und wie Kuntz richtig resümierte teilweise auch nervös. Die erste gute Chance hatte der schnelle Gnabry, als er den Ball nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbeispitzelte (5.).
Mit dem Wolfsburger Arnold als Schaltzentrale riss das Kuntz-Team, das sich den ersten U-21-Titel seit 2009 als Ziel auf die Fahne geschrieben hat, das Spiel immer mehr an sich. Die zu Beginn noch bissigen Tschechen zogen sich zurück, die deutsche Führung schien nur eine Frage der Zeit. Besonders der kaum zu stoppende Gnabry sorgte für viel Wirbel, in der 28. Minute traf der Noch-Bremer den Außenpfosten.
Kurz vor der Pause erlöste Meyer die deutsche Mannschaft: Der Schalker nahm sich ein Herz und versenkte den Ball nach einer Körpertäuschung aus zwölf Metern flach im rechten Eck. Für Meyer, der vor der EM auf eine Nominierung für den Confed Cup gehofft und zuletzt wegen einer Sommergrippe beim Training gefehlt hatte, war es in seinem 20. U-21-Spiel das siebte Tor.
Im zweiten Durchgang hatte Gnabry erneut die erste große Chance – und blieb diesmal eiskalt. Nach einem Fehler von Michal Sacek landete der Ball vor den Füßen des Olympia-Torschützenkönigs, der überlegt einschob.
Da in der Folge Patzer von Torhüter Julian Pollersbeck (Kaiserslautern), an dem der HSV interessiert ist, ungestraft blieben und Tschechiens Torjäger Patrik Schick bei den Innenverteidigern Niklas Stark (Hertha BSC) und Marc-Oliver Kempf (Freiburg) gut aufgehoben war, geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Selke hätte mit seinem Strafstoß (85.) das Resultat höher schrauben können, der künftige Hertha-Angreifer scheiterte aber am tschechischen Keeper Lukáš Zima. In der zweiten Halbzeit habe es seine Mannschaft „besser gemacht“, betonte Kuntz, kritisierte aber auch: „Bei Kontersituationen haben wir den letzten Pass schlecht gespielt.“
Im zweiten Gruppenspiel besiegte Italien mit 2:0 (0:0) Dänemark.