Berlin. Hamburger setzen bei deutschen Schwimmmeisterschaften auf die 400-Meter-Lagen
Als Jacob Heidtmann im Berliner Europapark aus dem Becken stieg, atmete er noch einmal kräftig durch, ehe er über sein Rennen sprechen konnte. 200 Meter Lagen, das ist nicht nur eine anspruchsvolle Vielseitigkeitsdisziplin des Schwimmens, das ist auch eine große Belastung für den Körper. Nach 2:00,72 Minuten schlug der 22-Jährige vom Swim-Team Stadtwerke Elmshorn bei den 129. deutschen Schwimmmeisterschaften als Zweiter an.
„Ich bin mit der Zeit ganz zufrieden, auch wenn es ein unkonzentriertes Rennen von mir war“, analysierte er. Wie schon im Vorlauf, als er mit 2:00,59 Minuten als Zweiter ins Finale eingezogen war, verfehlte Heidtmann auch im Endlauf die Norm für die Weltmeisterschaften Ende Juli in Budapest. „Die Norm über 200 Meter Lagen war nie mein Ziel. Ich muss jetzt Ruhe finden für die 400 Meter Lagen am Sonnabend.“ In 1:55,76 Minuten stellte der Heidelberger Philipp Heintz einen deutschen Rekord auf, war fast fünf Sekunden schneller als Heidtmann. „Saustark, was er gezeigt hat“, lobte Heidtmann den Konkurrenten.
Einen deutschen Rekord in ihrer Altersklasse der 18-Jährigen schaffte Maxine Wolters von der SG Bille über ihre Nebenstrecke 100 Meter Rücken in 1:01,24 Minuten. Für das große Hamburger Talent reichte es in der offenen Klasse in Berlin für Platz sechs. Nur ein Jahr älter als Wolters ist Ramon Klenz vom Hamburger SC. Der Sohn der früheren Spitzenschwimmer Sabine und Fiete Klenz kam über 200 Meter Schmetterling in 1:58,43 Minuten als Vierter an, steigerte dabei seine Bestzeit erheblich.
Bereits im Vorlauf hatte er mit 1:59,88 Minuten die Zwei-Minuten-Grenze geknackt. „Ich habe mich zwar um eineinhalb Sekunden verbessert, aber meine Vorbereitung ist leider nicht optimal gelaufen“, klagte Klenz, „am vergangenen Wochenende lag ich noch krank mit Fieber im Bett.“ Wie Heidtmann setzt auch Klenz jetzt auf die 400 Meter Lagen: „Da habe ich weit bessere Chancen. Ich werde mich nach den deutschen Meisterschaften aber auf jeden Fall noch mehr ins Training reinknien, um dann auch bei internationalen Meisterschaften starten zu können.“ (thole)