Hamburg. Der Höhepunkt der Rennwoche in Horn findet schon am dritten von sechs Tagen statt. Herausforderung durch fehlenden Ruhetag.
Kaum ist das eine Derby vorüber, wirft das nächste seine Schatten voraus. Einen Tag nach dem Abschluss des Deutschen Spring- und Dressur-Derbys in Klein Flottbek stellte am Montag Eugen Andreas Wahler das Programm und die Rahmendaten für das Galopp-Derbymeeting auf der Horner Rennbahn vor. Der Präsident des Hamburger Renn-Clubs (HRC) sprach denn auch gleich über die größte Problematik, mit der das diesjährige Derbymeeting leben muss. Wegen des G20-Gipfels in Hamburg gibt es im Gegensatz zum gewohnten Ablauf diesmal nur ein Wochenende (1./2. Juli) im Rahmen der Veranstaltung, die sich über insgesamt sechs Tage erstreckt.
Dies hat zur Folge, dass das 148. Idee Deutsche Galopp-Derby, also der sportliche und gesellschaftliche Höhepunkt des Events, bereits am 2. Juli und damit schon am dritten Veranstaltungstag ausgetragen wird. Danach folgen von Montag bis Mittwoch noch drei weitere Renntage. Der Große Hansa-Preis, ein Gruppe-Rennen der zweithöchsten Kategorie, der sonst immer Höhepunkt des ersten Wochenendes ist, findet nun am 1. Juli, also nur einen Tag vor dem Deutschen Derby, statt.
Ablauf soll Ausnahme bleiben
„Dieser Ablauf wird eine einmalige Ausnahme sein. Ein kleiner Vorteil ist immerhin, dass das Geläuf für das Derbyrennen selbst noch nicht so strapaziert sein wird wie sonst am letzten Tag des Meetings“, sagte Wahler. Dies ist angesichts der zu befürchteten Einnahmeausfälle allerdings auch nur ein schwacher Trost. Auf den Stehplätzen wird wie bisher nur am Sonnabend und Sonntag Eintritt erhoben.
Eine Herausforderung für die Pflege der Rennbahn-Grasnarbe stellt das diesjährige Meeting ohne einen einzigen Ruhetag dennoch dar. So haben die Greenkeeper jeweils nur von frühmorgens bis zum Vormittag oder frühen Nachmittag Zeit für notwendige Ausbesserungen. Das Maulwurf-Problem auf der Bahn hat der HRC inzwischen gelöst. Mit dem ständigen Einsatz von sechs großen Mährobotern sind die grabenden Tiere „vergrämt“ worden.
Insgesamt rechnet der HRC für das Derbymeeting mit einem Etat von 3,5 Millionen Euro, rund die Hälfte davon entfällt auf Sieg- und Platzprämien aller Art. Allein das Derby selbst ist mit 650.000 Euro Preisgeld plus Züchterprämien dotiert. Beim Wettumsatz kalkuliert der HRC mit rund 2,7 Millionen Euro. Das entspräche in etwa dem Wert des Vorjahres, als ein ganzer Renntag wegen schwerer Regenfälle abgesagt werden musste.