Dortmund. Club bestätigt Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie. Nationalspieler wird erenut mehrere Monate ausfallen.

Marco Reus bleibt der Unglücksrabe unter den deutschen Spitzenfußballern. Der Nationalspieler von Borussia Dortmund hat während des DFB-Pokal-Finals gegen Eintracht Frankfurt (2:1) am Sonnabend den befürchteten Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie erlitten und wird erneut mehrere Monate ausfallen. Das bestätigte der BVB am Montag, zwei Tage vor Reus' 28. Geburtstag.

"In den kommenden Tagen erfolgen weitere Untersuchungen, die Aufschluss über die notwendige Therapie geben werden", teilte der Verein mit: "Borussia Dortmund wird vor diesem Hintergrund keine genauen Prognosen bezüglich einer möglichen Ausfallzeit abgeben. Der BVB wünscht seinem Pokalsieger eine möglichst rasche Genesung."

Die jüngster Verletzungshistorie von Marco Reus

2013

7. Oktober bis 14. Oktober: Innenbandanriss Sprunggelenk (7 Tage)

10. Februar bis 17. Februar 2014

Muskelfaserriss (7 Tage)

10. März bis 20. März 2014

Muskuläre Probleme (10 Tage)

9. Juni bis 14. August 2014

Syndesmoseanriss (66 Tage)

8. September bis 6. Oktober 2014

Außenbandanriss Sprunggelenk (28 Tage)

10. November bis 17. November 2014

Knochenödem (7 Tage)

24. November 2014 bis 8. Januar 2015

Außenbandriss Sprunggelenk (45 Tage)

6. April bis 22. April 2015

Adduktorenbeschwerden (16 Tage)

30. April bis 14. Mai 2015

muskuläre Probleme (14 Tage)

31. August bis 17. September 2015

Zehenverletzung (17 Tage)

5. November bis 16. November 2015

Muskelfaserriss im Adduktorenbereich (11 Tage)

14. Dezember bis 21. Dezember 2015

Adduktorenbeschwerden (7 Tage)

25. Januar bis 1. Februar 2016

Infekt (7 Tage)

23. Mai bis 14. November 2016

Schambeinentzündung und Sehneneinriss in den Adduktoren (175 Tage)

9. Januar bis 16. Januar 2017

muskuläre Probleme (7 Tage)

6. März bis 13. April 2017

Muskelfaserriss (38 Tage)

29. Mai bis ??? 2017

Teilriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie

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Frühere BVB-Prognosen wurde revidiert

Für Reus wiederholt sich Geschichte. Der Flügelstürmer hatte sich 2016 bereits im verlorenen Pokal-Endspiel gegen Bayern München derart verausgabt, dass er anschließend monatelang wegen einer Schambeinentzündung ausfiel und die EM in Frankreich verpasste. Aus der BVB-Prognose "Comeback Mitte August" wurde letztlich Ende November. Im März und April fehlte er erneut fünf Wochen aufgrund eines Muskelfaserrisses. Nach seiner Rückkehr spielte er in der Form seines Lebens.

Am Sonnabend war Reus im Olympiastadion von Berlin zur Halbzeit in der Kabine geblieben. Er sprach von einem Stechen im Knie, "vielleicht habe ich ein bisschen Kreuzband", mutmaßte er: "Aber das nehme ich gerne in Kauf." Nach dem Rückflug wurde er umgehend ins Krankenhaus zur Untersuchung gefahren, danach nahm er an der Siegesparade durch die Stadt teil.

Reus' hat immer wieder Probleme

Seine Verletzungshistorie ist bemerkenswert. Zeitweise schien es, als sei sein Körper nicht für den Profifußball geschaffen. Besonders schmerzlich für Reus war der Verzicht auf die Fußball-WM 2014 in Brasilien, wo die DFB-Auswahl ohne ihn den Titel gewann. Im letzten Test vor der Abreise zum Turnier zog er sich einen Riss des Syndesmosebandes zu. Später quälten ihn Bänderrisse und Sprunggelenkprobleme. Auch die Adduktoren bereiteten ihm häufig Schmerzen.

Seine Confed-Cup-Teilnahme für diesen Sommer (17. Juni bis 2. Juli in Russland) sagte Reus nach Absprache mit Bundestrainer Joachim Löw ab, um sich in Ruhe auf die Bundesliga-Saison vorbereiten zu können. Diese Chance ist dahin.

„Das ist bitter. Ich weiß nicht, warum der Junge jedes Mal wieder durch sowas geplagt wird“, kommentierte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer nach dem Pokalfinale den neuerlichen Rückschlag seines Mannschaftskollegen.