Hannover. Der Präsident will den Verein über dessen wichtigste GmbH komplett übernehmen. Möglich machen dies Ausnahmen von DFL und 96.
Die Vereins-Opposition kämpft bei Hannover 96 weiter für die Aufrechterhaltung der 50+1-Regelung. Über einen entsprechenden Antrag auf Satzungsänderung wird am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung abgestimmt. Zwei von fünf Mitgliedern des Aufsichtsrates im Stammverein des Fußball-Zweitligisten lehnen die geplante Übernahme durch den Vereinsvorsitzenden Martin Kind ab.
„Die Debatte hatten wir doch im vergangenen Jahr auf der Mitgliederversammlung auch schon“, sagte Kind dazu im Interview der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und der „Neuen Presse“ (Mittwoch). „Es gab ein Votum der Mitglieder, dieses wird von den Antragstellern wohl nicht akzeptiert.“
Kind hat einen Antrag bei der DFL gestellt
Der Unternehmer will die komplette Mehrheit bei der wichtigsten GmbH des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 übernehmen. Der Präsident des Stammvereins hat dazu einen entsprechenden Antrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) gestellt, und die derzeitige 96-Satzung lässt das zu. Der Unternehmer kämpft seit Jahren gegen die 50+1-Regelung.
Die Regelung besagt, dass der Stammverein die Mehrheit an einem Fußball-Bundesligisten halten muss. Ausnahmen gibt es nur, wenn jemand den Verein mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert hat. Kind hatte das Präsidentenamt im September 1997 beim damaligen Drittligisten übernommen und sich seitdem auch mit seinem Privatvermögen am Club beteiligt.
Die Opposition bewertet es in einem offen Brief als „fragwürdig und undemokratisch“, dass die 96-Mitglieder in einem Brief vom Vorstand aufgefordert wurden, gegen den Antrag zu stimmen. Der Aufruf stelle eine „Entmündigung“ der Mitgliederversammlung dar.