Leverkusen. Bayer Leverkusens Sportchef poltert gegen den “Sky“-Experten. Auf diesen war zuvor schon BVB-Boss Watzke schlecht zu sprechen.

Hohn und Spott für TV-Schiedsrichter Peter Gagelmann: In Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler haben am Wochenende zwei hochrangige Funktionäre über den früheren Bundesliga-Schiedsrichter und heutigen "Sky"-Experten geschimpft.

„Der Elfmeter gegen uns war lächerlich. Auch wenn Herr Gagelmann das sicherlich anders sehen wird, die Pflaume“, lästerte Völler nach dem 3:3 von Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg. Tags zuvor hatte Watzke sich nach dem 1:1 des BVB bei Schalke 04 ebenfalls über Gagelmann lustig gemacht. „Herr Gagelmann hat ja schon was dazu gesagt“, meinte Watzke: „Das ist für mich sowieso immer die größte Belustigung. Da schmeiß ich mich manchmal richtig weg, wenn ich das auf der Couch höre.“

Gagelmann fordert Sonderbericht für Erwin

Der Bremer Gagelmann hatte zwischen 2000 und 2015 in der Bundesliga gepfiffen. Seit seinem Karriere-Ende analysiert er bei "Sky" strittige Szenen der Bundesliga-Spiele. So war er am Sonnabend der Auffassung, dass Schalke nach einem Handspiel von Marc Bartra in der Nachspielzeit Elfmeter hätte kriegen müssen.

Schalkes Maskottchen
Schalkes Maskottchen "Erwin" zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem Revierderby gegen Borussia Dortmund die Rote Karte © Imago/DeFodi

Für Unmut auf Schalker Seite sorgte der 48-Jährige wiederum mit einer unpopulären Äußerung gegen "Erwin": Nachdem das Maskottchen der Königsblauen nach Abpfiff des Revierderbys Schiedsrichter Felix Zwayer eine Rote Karte unter die Nase hielt, forderte Gagelmann umgehend einen Sonderbericht zu dieser Szene. "Es kann nicht sein, dass ein Maskottchen den Schiedsrichter vorführt", sagte er via "Sky".

Dauerstreit zwischen Völler und "Sky"

Mit dem Bezahlsender liegt Völler übrigens seit geraumer Zeit im Clinch. Vorläufiger Höhepunkt des Streits war Anfang Februar eine vorschnelle Meldung, wonach Leverkusen den damaligen Trainer Roger Schmidt entlassen würde. "Einfach etwas zu erfinden, etwas Verlogenes zu erzählen, das ist ein starkes Stück", sagte Völler in Richtung "Sky". Drei Wochen später wurde Schmidt dann tatsächlich entlassen.

Am Sonntag erhielt Völler selbst dann wiederum Gegenwind von der "Sky"-Expertenrunde, als er für die Installation Tayfun Korkuts als Schmidts Interims-Nachfolger bis Saisonende kritisiert wurde. Stattdessen hätte möglicherweise Völler selbst als Trainer einspringen können. "Es wäre ganz sicher eine Alternative gewesen, die auch bei der Mannschaft vielleicht gut angekommen wäre", urteilte etwa Lothar Matthäus.