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Eintracht "nur" 1:1 in Augsburg
Eintracht Frankfurt hat aufgrund einer zu wechselhaften Leistung den vierten Sieg in Folge verpasst. Der bislang so überraschend starke Fußball-Bundesligist musste sich beim FC Augsburg mit einem 1:1 (1:1) begnügen, ist aber dennoch seit nunmehr acht Pflichtspielen ungeschlagen. Die Hessen bleiben trotz des vermeidbaren Remis als Fünfter auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen, während sich Augsburg weiter im unteren Mittelfeld befindet.
Stürmer Branimir Hrgota (11.) hatte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac mit seinem ersten Bundesligator für die Eintracht in Führung gebracht. Wenig später, nach knapp 20 Minuten, sangen die Frankfurter Fans bereits: "Europacup im nächsten Jahr." Dann aber kam Dong-Won Ji (34.) und glich mit einem sehenswerten Distanzschuss aus - zu dem Zeitpunkt wie aus dem Nichts.
Bremer Hajrovic droht Saisonaus
Bittere Nachricht für Werder Bremen: Mittelfeldspieler Izet Hajrovic steht dem Fußball-Bundesligisten in der laufenden Saison wohl nicht mehr zur Verfügung. Der 25-Jährige hat sich am Samstag im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt (2:1) eine schwere Knieverletzung zugezogen.
"Leider hat sich unsere Befürchtung bestätigt und Izet wird uns voraussichtlich bis zum Ende der Saison fehlen. Das ist natürlich eine ganz bittere Nachricht", sagte Werder-Sportdirektor Frank Baumann: "Gerade jetzt, wo fast alle Langzeitverletzten wieder zurückgekehrt sind, wird uns erneut ein Spieler über mehrere Monate fehlen."
Der bosnische Nationalspieler Hajrovic war in der 74. Minute ins Spiel gekommen, musste eine Viertelstunde später aber verletzt vom Feld. "Für mich ist das natürlich ein bitterer Rückschlag, weil ich viel an mir gearbeitet habe und körperlich in einer sehr guten Verfassung war", so Hajrovic.
Topfavorit Stuttgart erstmals Spitze
Premiere mit Kantersieg: Erstmals seit dem Erstliga-Abstieg hat der VfB Stuttgart für mindestens einen Tag im Unterhaus die Tabellenführung übernommen. Die Schwaben setzten sich souverän und mühelos beim Tabellenvorletzten Erzgebirge Aue mit 4:0 (2:0) durch und stehen am 15. Spieltag erst einmal auf Rang eins.
Allerdings könnte diese Platzierung am Montag schon wieder hinfällig sein. Mit einem Sieg bei Union Berlin mit mindestens zwei Toren Vorsprung würde der bisherige Spitzenreiter Eintracht Braunschweig die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf wieder überholen.
Einen Zwischenspurt legte auch Arminia Bielefeld hin. Die Ostwestfalen besiegten den VfL Bochum mit 1:0 (1:0) und verließen damit den Relegationsplatz 16. Überhaupt keine Tore fielen zwischen Neuling Würzburger Kickers und Fortuna Düsseldorf.
Karlsruher SC entlässt Trainer Oral
Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist Karlsruher SC hat sich von Trainer Tomas Oral getrennt. Das teilte der Verein am Sonntag mit. Das teilte der Verein am Sonntag mit. "Die sportliche Situation hat sich durch unsere Niederlage gegen Greuther Fürth und die Ergebnisse der Konkurrenz am Wochenende noch einmal verschärft. Deshalb mussten wir handeln und wollen mit dem Trainerwechsel einen neuen Impuls setzen", sagte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer. Der KSC hatte am Freitag 1:2 (0:2) gegen die SpVgg Greuther Fürth verloren. In den ausstehenden Spielen bis zur Winterpause bei Dynamo Dresden und gegen Eintracht Braunschweig wird U19-Trainer Lukas Kwasniok das Team betreuen.
Stimmungswechsel bei Tuchel
Eine Liebeserklärung des Trainers, ein klarer Sieg - und bei Borussia Dortmund ist wieder alles gut. Thomas Tuchel betonte nach seiner harschen Kritik in der Vorwoche auffällig jene Emotionen, jene Wärme, deren Fehlen ihm zum Vorwurf gemacht worden war. "Es ist ein einziger Traum, alle drei Tage hier zu sein", sagte Tuchel schon vor dem 4:1 (2:1) gegen Borussia Mönchengladbach schwärmerisch, "mit dieser Mannschaft, mit dieser gelben Farbe, in diesen Trikots Champions League zu coachen."
Ist das Thema damit beendet? Fraglich. Es kann jederzeit wieder aufflammen, aber nach dem Borussen-Duell waren keine Hinweise auf Risse im Verhältnis zur Mannschaft zu finden - trotz Tuchels Hammerschlag-Rede nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt. Ob der überragende Marco Reus, die Teamkollegen oder Tuchel selbst: alle gaben sich einig, dass der Trainer "jedes Recht" habe, die Mannschaft zu kritisieren.
Doch Tuchel, so viel steht fest, wird sich nicht ändern. "Ich habe mitgenommen, dass es sich nicht lohnt, auf Reaktionen von außen sein eigenes Tun zu reflektieren", sagte er im WDR2-Interview. "Wenn ich mich ärgere, kommt das zum Vorschein." Tuchels Lieblingswort an diesem Sonnabend? Eindeutig "wir". Seine Kritik sei schließlich in der "Wir-Form" gewählt gewesen - die Entrüstung darüber, dass da ein Trainer auf seine Mannschaft einschlägt, sich selbst aber freihält, folglich unangebracht.
Hertha mit neuen Zielen
Sport-Geschäftsführer Michael Preetz sprach nur von einem "außergewöhnlichen Zwischenstand", Kapitän Sebastian Langkamp aber dachte schon ein gutes Stück weit nach vorn. "Wir wollen auf einem Champions-League-Platz überwintern, das ist ganz klar unser Ziel", sagte der Abwehrchef mit Nachdruck.
Noch nie haben die Berliner 27 Bundesligapunkte in den ersten 13 Saisonspielen eingesammelt, selten wirkten sie so ausgeglichen und kompakt wie beim verdienten 3:2 (1:2)-Sieg beim letztjährigen deutschen Pokalsieger VfL Wolfsburg. Langkamp selbstbewusst: "Es gibt bei uns keine Leistungsabfälle. Wer bei uns reinkommt, bringt sofort seine Leistung."
Und so konnten die Gäste Torjäger Vedad Ibisevic (Gelb-Rot-Sperre) und die verletzten Stammkräfte Mitchell Weiser und Per Skjelbred problemlos ersetzen. Für Langkamp die Basis, um sich dauerhaft in der erweiterten Tabellenspitze festzusetzen. "Wir haben einen Lauf und gute Möglichkeiten, diesen Weg fortzusetzen", erklärte der 28-Jährige.
Am kommenden Wochenende treffen die Berliner dann zuhause auf den auswärts noch sieglosen Abstiegskandidaten Werder Bremen. Nach sechs Siegen aus sechs Spielen im Olympiastadion ist die Weste der Gastgeber noch blütenweiß und soll es auch bleiben. Preetz: "Wir schütteln uns jetzt einmal, ab Montag beginnt die Vorbereitung auf Werder."
Griezmann: "Bayern spielerisch nicht mehr so stark"
Für Antoine Griezmann vom spanischen Spitzenklub Atlético Madrid hat der FC Bayern München unter Trainer Carlo Ancelotti an spielerischer Klasse verloren. "Sie sind spielerisch nicht mehr so stark wie unter Pep Guardiola, das hat man schnell gemerkt", sagte Griezmann in einem exklusiven Interview mit Sky Sport News HD: "Aber sie sind jetzt einfach auf eine andere Art und Weise gefährlich, vielleicht sogar noch schwerer auszurechnen. Sie kommen über rechts, links und durch die Mitte. Das macht es so schwer, gegen sie zu verteidigen."
Der 25 Jahre alte Stürmerstar aus Frankreich freut sich auf das Aufeinandertreffen mit dem deutschen Rekordmeister: "Ich finde das Stadion toll und mag Lewandowski: Vor dem Tor ist er ein Monster. Auch Müller gefällt mir. Man spricht nicht viel über ihn, aber er ist ein Top-Spieler, dem ich sehr gerne zuschaue. Ich habe großen Respekt vor ihnen. Wir werden alles dafür tun, dort den einen Punkt zu holen oder sogar zu gewinnen. Ein schönes Unentschieden würde ich nehmen, sagen wir 1:1."
Missbrauchsskandal in England
55 Klubs sollen in den Missbrauchsskandal im englischen Fußball verwickelt sein. Das berichtete der Observer am Sonntag unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten, an den Ermittlungen beteiligten Polizei-Insider. Demnach hat bereits ein Drittel der englischen Polizeistationen Untersuchungen zu verschiedenen Fällen von sexuellem Missbrauch eingeleitet.
Auch der englische Verband FA ist inzwischen ins Zwielicht gerückt. Russell Davy, einst Torhüter in der Jugend von Charlton Athletic, beschuldigte die FA, 1986 nicht auf seinen Brief geantwortet zu haben, in dem er den Verband auf Missbrauch durch Scout Eddie Heath aufmerksam gemacht hatte. "Das macht mich wütend", sagte Davy dem Sunday Mirror, "ich wurde im Stich gelassen und habe noch immer das Gefühl, dass es niemanden kümmert."
Karl-Heinz Rummenigge lobt Pep Guardiola
Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat Ex-Coach Pep Guardiola für dessen Verdienste gelobt. „Ich würde sagen, die Bayern haben nie schöner gespielt als unter Pep“, sagte Rummenigge in einem Interview der „Welt am Sonntag“. „Erfolgreich waren wir immer, aber Schönheit wurde uns selten attestiert. Unter Pep haben plötzlich alle von uns geschwärmt.“ Das sei das Vermächtnis Guardiolas, der mittlerweile Manchester City trainiert.
Rummenigge ist froh, dass Uli Hoeneß wieder zum Präsidenten des deutschen Rekordmeisters gewählt wurde. „Ich glaube, es ist wichtig für ihn, dass nicht alles mit dem einen großen Fehler endet, den er gemacht hat“, sagte er. Die Zeit im Gefängnis sei Hoeneß sehr nah gegangen. „Ich werde mein Lebtag nicht vergessen, wie ich ihm das erste Mal ins Gesicht gesehen habe. Aschfahl war er, mager, die Augen wie Murmeln“, sagte er über eine Begegnung mit Hoeneß am 2. Januar 2015.
Kashima Antlers zum achten Mal japanischer Meister
Rekordmeister Kashima Antlers hat in der japanischen J-League seine achte Meisterschaft gefeiert. Im Final-Rückspiel siegten die Antlers am Samstag bei den Urawa Red Diamonds mit 2:1 (0:1) und sicherten sich aufgrund der Auswärtstorregel den Titel. Das Hinspiel hatte Kashima am Dienstag noch mit 0:1 (0:0) verloren.
Matchwinner im zweiten Duell war Stürmer Mu Kanazaki (40./79., Elfmeter), der mit einem Doppelpack die Partie drehte. Shinozo Koroki (7.) hatte Urawa zuvor in Führung gebracht. "Ich bin so stolz, dass die Spieler bis zum Ende gekämpft haben. Jeder in unserem Verein kann darauf stolz sein, was wir heute erreicht haben", sagte Antlers-Trainer Masatada Ishii
Kölns Risse erleidet Kreuzbandriss
Mittelfeldspieler Marcel Risse vom 1. FC Köln hat sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und fällt wahrscheinlich mehrere Monate aus. Der 26-Jährige war bei der 0:4-Niederlage seines Clubs am Sonnabend bei 1899 Hoffenheim bereits nach einer knappen halben Stunde ausgewechselt worden. „Das vordere Kreuzband im rechten Knie ist gerissen. Er wird am Montag operiert. Gute Besserung, Cello!“, twitterte der Fußball-Bundesligist später.
Feuerwerkskörper trifft Torwart – Spielabbruch
Wegen des Wurfes von Feuerwerkskörpern auf Torhüter Anthony Lopes vom französischen Fußball-Erstligisten Olympique Lyon wurde das Erstligaspiel beim FC Metz am Sonnabend vom Schiedsrichter nach einer halben Stunde abgebrochen. Die Partie dürfte am Grünen Tisch für Ex-Meister Lyon gewertet werden, Metz droht darüber hinaus eine Platzsperre.
Der Knallkörper war in unmittelbarer Nähe des portugiesischen Keepers explodiert. Der Schlussmann wurde für weitere Untersuchungen nach Klubangaben ins Krankenhaus transportiert.
"Im schlimmsten Fall könnte das Trommelfell betroffen sein", sagte Lyon-Präsident Jean-Michel Aulas, "er hat Gleichgewichtsstörungen, und er weiß nicht, wo er ist, deshalb wurde er ins Krankenhaus gebracht, das Team wird auf ihn warten und hoffen, dass es nichts Ernstes ist." Die Begegnung wurde zunächst für 45 Minuten unterbrochen, ehe der Unparteiische auf Spielabbruch entschied. Zum Zeitpunkt des Abbruchs führte Metz mit 1:0.
CAS verkündet Urteil im Fall Blatter
Der Internationale Sportgerichtshof CAS wird am Montag (15.00 Uhr) sein Urteil im Fall des ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph S. Blatter verkünden. Der 80-Jährige wurde im vergangenen Jahr zusammen mit dem damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini von der Fifa-Ethikkommission wegen einer dubiosen Millionen-Zahlung der Fifa an Platini für acht Jahre gesperrt. Die Berufungskommission des Weltverbandes reduzierte die Strafe auf sechs Jahre. Blatter legte beim CAS Einspruch ein.
Welche Entscheidung der CAS treffen wird, konnte offenbar auch Blatter nicht ahnen. "Es war ein langer Tag. Ich kann keine Prognose über den Ausgang abgeben", hatte er Ende August nach der 14-stündigen Anhörung gesagt und am selben Tag bereits angekündigt, den Richterspruch zu akzeptieren und auch im Falle einer Niederlage nicht weiter gegen seine Sperre vorzugehen. "Ich hoffe, dass es positiv für mich sein wird - aber wir sind Fußballer: Wir lernen das Gewinnen, aber auch das Verlieren", sagte Blatter.
Ein Freispruch Blatters gilt als ausgeschlossen, auch wenn er wie Platini auf die Rechtmäßigkeit der Zahlung pocht. Beide sprechen von einem mündlichen Vertrag, doch die Ethik- und Fifa-Richter folgten dieser Darstellung nicht. Der CAS entschied im Fall Platini, dass eine vierjährige Sperre angemessen sei.
Conmebol vergibt Titel posthum an Chapecoense
Der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol will Finalist Chapecoense posthum zum neuen Titelträger der Copa Sudamericana erklären. "Alles ist schon bestätigt", sagte Ivan Tozzo, der beim brasilianischen Erstligisten nach dem Tod von Präsident Sandro Pallaoro die Amtsgeschäfte interimsmäßig führt, am Rande der Trauerfeierlichkeiten für die am vergangenen Montag in Medellin/Kolumbien bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückte Mannschaft.
"Chapecoense wird bereits die Titelprämie in Höhe von zwei Millionen US-Dollar erhalten", führte Tozzo weiter aus. Mit dem Geld und der Hilfe von nationalen und internationalen Verbänden sowie den Zusagen der heimischen Klubs will sich der Klub, der 19 Spieler, 17 Mitglieder aus dem Betreuerstab sowie sieben aus der Klubführung verlor, neu aufstellen. "Die Leute wollen Fußball, die Leute lieben Fußball in Chapecó", versicherte Tozzo.
Conmebol-Präsident Alejandro Domínguez begleitete am Samstag in der Arena Condá die abschließende Trauerfeier an der Seite von Fifa-Präsident Gianni Infantino, bestätigte aber nicht die Aussagen des Klubchefs.
Die Delegation von Chapecoense inklusive 21 Journalisten war am Montag auf dem Weg nach Kolumbien, um dort gegen Atletico Nacional im Final-Hinspiel der Copa Sudamericana Vereinsgeschichte zu schreiben. Wegen Treibstoffmangel stürzte der gecharterte Flieger jedoch kurz vor Medellin ab. 71 Personen kamen ums Leben, sechs Menschen, darunter drei Spieler, wurden gerettet.