Hamburg. Der HSV Hamburg empfängt die SG Flensburg-Handewitt II

Ein bisschen Wehmut mag bei den Anhängern des Handball-Sport-Vereins Hamburg schon aufkommen: Sechs frühere HSV-Profis werden sich am Sonntag (15 Uhr/Sport1) beim 89. Nordderby in der Kieler Sparkassen-Arena gegenüberstehen, drei aufseiten des Rekordmeisters THW, drei aufseiten der noch immer verlustpunktfreien SG Flensburg-Handewitt.

Das Derby, das der HSV alternativ anzubieten hat, kann da sportlich natürlich nicht mithalten. In der Sporthalle Hamburg geht es zeitgleich gegen die zweite Mannschaft der SG Flensburg-Handewitt um Punkte in der Dritten Liga Nord (Livestream bei Sportdeutschland.tv). Auf die Treue seiner Fans aber kann sich der Ex-Meister verlassen. Wieder werden mehr als 2500 erwartet.

In der Zuschauergunst sind die Hamburger mit großem Abstand Klassenbeste. In der sportlichen Tabelle geht es darum, als Dritter bei 14:4 Punkten nicht den Anschluss an die beiden Spitzenteams Norderstedt/Henstedt-Ulzburg (18:2) und Altenholz (16:2) zu verlieren. Flensburg-Handewitts Reserve ist mit 10:8 Punkten zwar nur Ligadurchschnitt, „aber sie sind uns bis auf die Punktzahl relativ ähnlich“, sagt HSV-Trainer Jens Häusler (49). Bei der Tordifferenz etwa ist seine Mannschaft nur um vier besser als die Flensburger.

Besonders unter Druck steht Lasse Kohnagel (29). Der Hamburger Halbrechte, ein gebürtiger Flensburger, trifft nicht nur auf einige Kollegen aus seinem langjährigen Club, sondern auch auf seinen Bruder Per Oke (22). Der macht beim SG-Juniorteam das Spiel und ist auch für die Champions-League-Saison der Flensburger Profis gemeldet. „Wir müssen unbedingt gewinnen, ansonsten muss ich mir mindestens bis zum Rückspiel von ihm anhören, dass er der Bessere ist“, sagt Lasse Kohnagel, „darauf habe ich wenig Lust.“

Ein Wiedersehen wird es auch für Jan Torben Ehlers (24). Der wurfstarke HSV-Halblinke war vergangene Saison noch für die Flensburger aktiv.