Hamburg. HSB-Präsident: “Wir wollen Verständnis bei den Stadtplanern wecken und auffordern, den Sport für die Stadtentwicklung zu nutzen.“
Der Hamburger Sportbund (HSB) hat jetzt zum Thema Stadtentwicklung Position bezogen. Mit steigender Verdichtung der Stadt werde die Konkurrenz um Flächen stärker, schreibt der HSB. Lebenswerte Stadtteile bräuchten Sportmöglichkeiten in der Nachbarschaft. Der Sport müsse in der Stadtplanung mitgedacht werden, was bisher zu wenig geschehen sei. „Immer wenn ein neuer Stadtteil geplant wird, denken die Verantwortlichen vernünftigerweise Schulen und Kindergärten mit. Kaum jemand hat bisher den Sport im Blick. Wir wollen Verständnis bei den Stadtplanern wecken und auffordern, den Sport für die Stadtentwicklung zu nutzen“, sagt HSB-Präsident Jürgen Mantell.
Eine gelungene Stadtentwicklung hänge von der Identifikation der Bürger mit ihrem Umfeld ab, argumentiert der Sportbund. Dies werde stark von sozialen Kontakten beeinflusst. Während Kinder diese meist über Kindergärten und Schulen erlebten, seien es bei Erwachsenen häufig Sportangebote, die zu einer Verbundenheit mit der Nachbarschaft führten. Die Angebote von Sportvereinen für einkommensschwache Familien, zur Integration von Flüchtlingen oder für Behinderte kämen hinzu. Negative Beispiele seien die HafenCity und die aktuellen Planungen für die Neue Mitte Altona.
Sportsenator teilt im Grundsatz Position des HSB
Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) teilt im Grundsatz die Position des HSB. Sie ist Bestandteil des Masterplans „Active City“, der am nächsten Dienstag im Senat beschlossen werden soll. „Zum Selbstverständnis der ,Active City‘ gehört, dass der Sport bei der Stadtentwicklung berücksichtigt wird“, sagte Grote dem Abendblatt. „Sportanlagen gehören zur Planung wie Kitas, Schulen oder andere wichtige Einrichtungen.“
Beim Sportstättenkonzept Wilhelmsburg, das Grote aus seiner Zeit als Bezirksamtsleiter Mitte kennt, habe dieses Mitdenken (Inselparkhalle und -bad) schon funktioniert – wie beim Bau des neuen Sport- und Stadtteilzentrums der HT 16 in Hamm. Das Konzept „Active City“ zeige am Mittleren Landweg, wie eine vernünftige, den Sport mit umfassende Planung aussehe. Sportstaatsrat Christoph Holstein: „Es gibt hier und da Defizite – überwiegend aber läuft es gut.“