Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Kaiserslautern: Klassenerhalt durch Insolvenzverschleppung?
Hätte der 1. FC Kaiserslautern 2008 absteigen müssen? Dem Nachrichtenmagazin "RTL Nachtjournal" liegen Dokumente vor, die darauf hindeuten, dass der Verein im Februar 2008 insolvent war. Damit hätte der FCK aus der Zweiten Bundesliga absteigen können. Leidtragender war am Ende der Saison jedoch ein anderer Verein: Die Kickers Offenbach stiegen in die Dritte Liga ab und haben sich seither nie wieder erholt.
Interne Unterlagen belegen, dass Kaiserslautern von Februar bis Juni 2008 die monatliche Stadionmiete in Höhe von jeweils 317.000 Euro nicht bezahlt hat. Nach Durchsicht der internen Jahresabschlussberichte bestätigt der renommierte Wirtschaftsprüfer Gero Hagemeister, dass der Verein in diesem Zeitraum ein existenzielles Liquiditätsproblem hatte. Doch wenn ein Verein zahlungsunfähig ist, muss er Insolvenz anmelden. Nach den Statuten der DFL werden dem Verein in einer solchen Situation neun Punkte abgezogen. Dann wäre der 1. FC Kaiserslautern am Ende der Saison 2007/2008 vom 13. auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht und somit abgestiegen. Von DFL-Seite gab es zu den Recherchen auf Nachfrage keine Stellungnahme.
Die Offenbacher Kickers haben bereits angekündigt, rechtliche Schritte prüfen zu wollen. Denn der Abstieg hat den Verein Millionen gekostet. "Da reden wir sicher über einen ordentlichen siebenstelligen Betrag", sagt Helmut Spahn, Präsident der Kickers und fügt an: "Wir müssen uns mit unseren Juristen zusammensetzen und überlegen, welche Schritte wir gehen." Die damals Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern, Aufsichtsratschef Dieter Buchholz und der Vorstandsvorsitzende Erwin Göbel, streiten auf Nachfragen des "RTL Nachtjournals" die Insolvenzsituation 2008 ab. Doch Fritz Grünewalt, Finanzvorstand des FCK von 2010 bis 2016, bestätigt: "Ja, es gibt ja diverse Belege und Dokumente, die das aufzeigen."
Union bezeichnet Dortmund "dilettantisch"
Bei Ausschreitungen rund um das Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Zweitligist Union Berlin (3:0 i.E.) hat die Polizei drei Personen in Gewahrsam genommen und 28 Strafanzeigen gestellt. Zudem seien insgesamt 23 Personen leicht verletzt worden, darunter sechs Polizeibeamte, teilte die Polizei mit.
Anhänger der Gäste hatten am Dortmunder Hauptbahnhof Böller gezündet, zudem kam es zu Auseinandersetzungen bei der Einlasskontrolle. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Zudem droht den Eisernen ein Nachspiel durch den DFB, nachdem im Gäste-Block in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung immer wieder Pyrotechnik gezündet wurde. Die Berliner wiesen in einer scharf formulierten Pressemitteilung die Verantwortung für die Ausschreitungen energisch von sich. Stattdessen habe "eine dilettantische und chaotische Organisation vor Ort zu erheblichen Beeinträchtigungen für Tausende Gästefans" geführt, wie es in der Stellungnahme der Eisernen hieß.
Ronaldo braucht seine Hasser
Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo ist dankbar für die Nörgeleien seiner Kritiker. Negative Menschen und negative Erfahrungen seien eine Motivation für ihn, sagte der 31-Jährige dem britischen Fitnessmagazin „Coach“. „Ich brauche meine Hasser – denn sie haben mir geholfen alles zu erreichen, was ich wollte“, sagte der dreimalige Weltfußballer aus Portugal. Über seinen ewigen Rivalen Lionel Messi vom FC Barcelona äußerte sich CR7 im Interview positiv. „Die Medien tun immer so, als gäbe es zwischen uns diese große Konkurrenz, aber das ist gar nicht so“, sagte Ronaldo. „Wir sind zwar keine guten Freunde, aber wir haben Respekt voreinander.“
Hoffenheim verbucht Rekordumsatz
1899 Hoffenheim hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz erzielt. Wie die Kraichgauer mitteilten, stieg der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um „nahezu 80 Prozent auf ein Rekordergebnis von mehr als 128 Millionen Euro“. Während die TSG 2014/2015 noch einen Verlust in Höhe von 19 Millionen Euro bilanzierte, steht für das abgelaufene Jahr ein Betriebsergebnis von 18 Millionen Euro.
Hauptgrund für das deutliche Plus sind die Spielerverkäufe des Bundesligisten. Diese liegen bei mehr als 56 Millionen Euro, wie Frank Briel als Geschäftsführer Finanzen und Organisation erklärte. So verkauften die Hoffenheimer im Sommer 2015 Offensivspieler Roberto Firmino für rund 40 Millionen Euro an den FC Liverpool. Die Abgänge von Anthony Modeste (1. FC Köln), Andreas Beck (Besiktas) und Jannik Vestergaard (Werder Bremen) brachten weitere Millionen ein.
München enthüllt EM-Logo
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die Präsentation des Münchner Logos für die EM 2020 zur Werbung für Deutschland als EM-Gastgeber 2024 genutzt. „Das ist für uns ein Leuchtturmprojekt“, sagte Grindel am Donnerstag im Münchner Olympiapark im Beisein von Aleksander Ceferin. Der neue Uefa-Präsident entgegnete: „Jeder Spieler muss sich aufwärmen, auch wenn er nicht weiß, wann er den Platz betreten darf."
München ist bei der EM-Endrunde 2020 einer von 13 Austragungsorten in ganz Europa. „Die Allianz Arena ist für mich das schönste und beste Stadion“, erklärte Ceferin. Und diese Bewertung sei „nicht politisch“ gemeint. Im Stadion des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München werden 2020 vier Partien ausgetragen, drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale. Der neue Europameister wird in London gekürt, wo neben dem Endspiel auch die beiden Halbfinalpartien stattfinden.
Das Turnier in 13 Ländern Europas sei eine „spezielle Feier“ zum dann 60-jährigen EM-Jubiläum, betonte Ceferin. Das Münchner Logo mit der Wittelsbacherbrücke soll dabei Europas Brückenschlag symbolisieren.
Malli: "Thema Dortmund ist abgehakt"
Für Mainz' Spielmacher Yunus Malli ist ein Wechsel zu Borussia Dortmund derzeit kein Thema mehr. Im Januar hatten die beiden Clubs verhandelt, aber keine Lösung gefunden. "Die Gespräche zielten klar auf einen Wechsel im Winter ab. Hätten wir eine Lösung gefunden, wäre ich nach Dortmund gewechselt. Haben wir aber nicht. Deshalb ist das Thema jetzt abgehakt für mich, und ich konzentriere mich nur auf Mainz 05", sagte der 24-Jährige dem Internetportal "Goal". Der türkische Nationalspieler hat in Mainz noch einen Vertrag bis 2018 und besitzt eine Ausstiegsklausel (rund neun Millionen Euro). Auch Clubs aus der englischen Premier League sollen Interesse am Techniker mit der Nummer 10 gehabt haben
Ferguson lobt Liverpool-Coach Klopp
Die schottische Trainerlegende Sir Alex Ferguson hat Jürgen Klopp für seine Arbeit beim FC Liverpool gelobt. Klopp habe die Begeisterung im Club aufgefrischt, sagte der ehemalige Coach von Manchester United im Interview dem „kicker“. „Zwei Jahrzehnte hat Liverpool Trainer gewechselt, ohne eine eigene Identität aufzubauen. Jetzt riecht man regelrecht, dass mit ihnen in diesem Jahr zu rechnen ist.“ In der Premier League steht Liverpool derzeit punktgleich mit Tabellenführer Manchester City auf dem dritten Platz. Der ehemalige BVB-Coach Klopp ist seit der vergangenen Saison Trainer bei den Reds.
Passlack zeigt ungewöhnliche Kunst
Normalerweise jonglieren Fußballspieler vor dem Spiel beim Warmmachen mit einem Ball. Felix Passlack jedoch zeigte am Mittwochabend vor dem DFB-Pokalspiel gegen Union Berlin, das man auch andere Gegenstände mühelos hochhalten kann. Der Verteidiger des BVB zeigte artistisch, dass man auch mit einem Kaugummi jonglieren kann. Der Linksverteidiger spuckte beim Warmachen sein Kaugummi aus und jonglierte damit bis er im zweiten Versuch das Kaugummi wieder in den Mund nahm.
Schmadtke überreicht spezielles Geschenk
Ein ganz spezielles Geschenk für Julian Nagelsmann: Am Rande des Zweitrundenspiels im DFB-Pokal zwischen dem 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim (2:1 n.V.) überreichte der Kölner Sportchef Jörg Schmadtke dem Hoffenheimer Coach feierlich eine Kaugummipackung. Hintergrund der Aktion: Beim bis dato letzten Vergleich in der Fußball-Bundesliga hatte Schmadtke einen Kaugummi in Richtung der gegnerischen Bank geworfen.
Nagelsmann (29) nahm das Geschenk am Mittwoch lächelnd an, und auch nach der Partie plauderten die beiden Protagonisten freundlich miteinander. Bereits zuvor hatte er mehrfach betont, dass das Thema geklärt sei. Der Kölner Sportchef hatte nach seiner Aktion im vergangenen April viel Kritik einstecken müssen. Der DFB verdonnerte Schmadtke zu einer Geldstrafe in Höhe von 8000 Euro.
Der 52-Jährige nannte die Aktion im Nachhinein "dämlich" und führte aus: "Die Sache ist abgehakt, da bleibt nichts über. Im Gegenteil: Ich habe mit Julian Nagelsmann seitdem ein fast freundschaftliches Verhältnis. Wir hatten immer mal wieder per WhatsApp Kontakt. Er hat sich damals sehr kollegial verhalten, die Sache nicht aufgebauscht."
Badstuber kehrt wieder einmal zurück: "Das war das letzte Mal"
Es war der emotionalste Moment eines langweiligen Pokalspiels: Nach knapp neun Monaten absolvierte der lange verletzte Holger Badstuber wieder sein erstes Pflichtspiel für den FC Bayern. Beim 3:1 (2:0) der Münchner im bayerischen Derby gegen den FC Augsburg wurde der 27-Jährige in der 81. Minute eingewechselt. Die Fans in der Allianz Arena erhoben sich von ihren Sitzen und feierten den Rückkehrer frenetisch.
"Das hat mich sehr berührt und war atemberaubend", sagte Badstuber nach seinem Kurzeinsatz freudestrahlend. Der Abwehrspieler war in den vergangenen Jahren wegen mehrerer schwerer Verletzungen immer wieder ausgefallen. Auf die Frage, was bei diesem Comeback anders ist, antwortete Badstuber bestimmt: "Es war heute das letzte Mal. Ich arbeite daran, dass ich gesund bleibe und dauerhaft auf dem Platz stehe." Zuletzt hatte der Nationalspieler am 10. Februar im Pokalspiel gegen Bochum für die Bayern ein Pflichtspiel absolviert.
Auch Spieler und Verantwortliche des Rekordmeisters freuten sich über das Comeback von Badstuber. "Ich bin sehr glücklich, dass Holger zurück ist. Er hart dafür gearbeitet", sagte Trainer Carlo Ancelotti. "Er kämpft ja immer wie ein Verrückter. Das hat er sich verdient", meinte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
TV-Kommentator Buschmann wechselt zu Sky
Sky verstärkt seine Reporter-Crew ab der Saison 2017/18 mit Frank Buschmann. Der 51-Jährige bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild". "Ja, es stimmt, und ich mich freue mich darauf", schrieb Buschmann bei Twitter. Der 51-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren vor allem als Basketball- und American-Football-Experte einen Namen gemacht, er ist bekannt für sehr emotionale Kommentare, was ihm auch viel Kritik einbringt. Er wird von Sky im Fußball bei Live-Spielen eingesetzt werden. Buschmann war in seiner Karriere für verschiedene Privatsender tätig, unter anderem für Sport1, ProSieben/SAT.1 und RTL. Sport soll er künftig exklusiv bei Sky kommentieren.