Traben-Trarbach/Trier. 24-jähriger Italiener rast bei Wendemanöver in die Böschung. Verband hatte offenbar mehrmals auf die zu gefährliche Strecke verwiesen.
Der zweifache Weltmeister Massimo Rossi ist bei einem Motorbootrennen auf der Mosel ums Leben gekommen. Die Ursache soll jetzt ein Gutachter klären. Der 24 Jahre alte Deutsch-Italiener war am Sonntag während eines Wendemanövers von der Strecke abgekommen und in die Uferböschung gerast. Dabei war Rossi, der einen Sturzhelm trug, gegen einen Baum geschleudert worden und hatte tödliche Verletzungen erlitten.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft hätten Ermittlungen eingeleitet, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Auch ein Gutachter sei eingeschaltet worden. Dieser solle klären, ob möglicherweise ein technischer Fehler die Unfallursache gewesen sei oder der Fahrer die Kontrolle über sein Boot verloren habe.
Verband verwies auf Gefährlichkeit
Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte den Präsidenten des italienischen Verbands Federmotonautica, Vincenzo Iaconianni, mit den Worten zitiert, der Verband habe immer wieder darauf hingewiesen, dass die Strecke auf der Mosel nicht breit genug und deswegen zu gefährlich sei. Die Rennleitung hatte den Vorfall nicht kommentiert.
Der Veranstalter hatte das 35. Internationale Motorbootrennen in Traben-Trarbach nach dem Unfall abgebrochen. „Das ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann“, sagte der Präsident des Deutschen Motoryachtverbands, Wilfried Röcker.
Boote rasen mit bis zu 170 km/h
Wie der Veranstalter auf seiner Homepage schreibt, erreichen die Boote in der Klasse bis 350 Kubikzentimeter eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 170 Stundenkilometern. Dabei haben die Boliden nur mit dem Propeller Kontakt zum Wasser. Der Rest gleitet auf einem Luftpolster über der Wasseroberfläche.
Seit Freitag waren auf der Mittelmosel in zwei Rennbootklassen Europameisterschaften und in zwei Klassen Deutsche Meisterschaften ausgetragen worden. Der Unfall hatte sich im zweiten Lauf der 350er-Klasse an der oberen Wendeboje ereignet. Laut Veranstalter ist es das erste Mal seit 2010, dass bei einem Motorbootrennen in Deutschland ein Fahrer tödlich verunglückte.