Bierhoff erklärt die Entscheidung für Manuel Neuer und gegen Jérôme Boateng. Dennoch lobt er das Verhalten des Verteidigers.

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff hat die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw, Manuel Neuer zum Kapitän zu machen, gerechtfertigt. „Manu ist einer, der Repräsentanz und Führung übernimmt sowie diverse Dinge anspricht“, so der 48-Jährige. Auch wenn Neuer gerne Verantwortung übernehme, betonte Bierhoff, dass diese Eigenschaft auf mehrere Nationalspieler – wie zum Beispiel Jérôme Boateng – zutreffe.

Zuletzt hatte sich vor allem der Innenverteidiger für das frei gewordene Amt in diversen Interviews starkgemacht. „Diese Aussagen haben uns gefreut, wir haben es aber nicht als Druck empfunden“, sagte Bierhoff. „Auch wenn Spieler wie Boateng und Toni Kroos Führungsansprüche haben, kann es nur einer sein. Und Neuer ist die Idealbesetzung für die Nachfolge Bastian Schweinsteigers.“

Bierhoff stellte allerdings auch klar, dass das Thema innerhalb des DFB nicht sehr hoch gehängt werde. „Die Debatte wird überbewertet. Es entsteht der Eindruck, der Kapitän bestimmt alles. Dem ist aber nicht so“, erklärte er. „Bei wichtigen Fragen ist der Mannschaftsrat gefragt. Der Kapitän steht nicht so wie früher über allem.“

Neuer will nicht noch offensiver spielen

Große Veränderungen beim Auftreten der Mannschaft werde es unter dem neuen Anführer deshalb nicht geben. „Ich hoffe, erfolgreich in Philipp Lahms und Schweinsteigers Fußstapfen treten zu können“, sagte Neuer. Der 30-Jährige wird Deutschland am Sonntag zum WM-Qualifikationsauftakt in Norwegen (20.45 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) erstmals als etatmäßiger Kapitän auf das Feld führen. „Es macht mich unheimlich stolz.“

Dass erstmals seit Oliver Kahn wieder ein Torwart und kein Feldspieler die Rolle des Anführers übernimmt, sieht Neuer nicht als Problem. Er werde deshalb auch nicht noch weiter vor seinem Kasten stehen, um bei strittigen Entscheidungen schneller Einfluss auf den Schiedsrichter nehmen zu können. „Ich werde meine Position nicht noch offensiver interpretieren.“

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