Brasilia.
Der fünffache Torschütze Nils Petersen und seine Kollegen standen nach dem Kantersieg gegen Fidschi etwas ratlos auf dem Rasen in Belo Horizonte. Was das 10:0 (6:0) gegen den Außenseiter wert war, wurde ihnen erst einige Minuten später klar. Da im Parallelspiel Südkorea 1:0 gegen Olympiasieger Mexiko gewann, musste sich das DFB-Team in Gruppe C mit Platz zwei begnügen. Im Viertelfinale wartet nun Mitfavorit Portugal. Gegen den Nachwuchs des Europameisters hatte die deutsche U21 vor einem Jahr im EM-Halbfinale eine 0:5-Pleite kassiert. Die Iberer gewannen ihre Gruppe D vor Honduras und schalteten dabei Argentinien, 2004 und 2008 Olympiasieger, aus. Das Duell steigt am Sonnabend (18 Uhr MESZ//ZDF) in der Hauptstadt Brasilia.
Petersen (14./33./40./63., Foulelfmeter/70.), Max Meyer (30./49./52.) sowie Serge Gnabry (8./45.) mit seinen Turniertreffern Nummer vier und fünf sorgten für den zweithöchsten deutschen Sieg der Olympia-Geschichte. Deutlicher fiel nur das 16:0 gegen Russland 1912 in Stockholm aus. Höher gewann bei Olympia bisher Schweden gegen Südkorea vor 68 Jahren in London (12:0). Vor 15.000 Zuschauern im Mineirao-Stadion hätte auch das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch noch deutlich mehr Tore schießen können. Die Sympathien der Fans aber gehörten dem Fußballzwerg aus dem Südpazifik – wohl auch, weil viele Brasilianer die 1:7-Schmach gegen Deutschland im WM-Halbfinale 2014 an gleicher Stelle noch nicht vergessen haben.
Die deutschen Frauen treffen am Freitag (21 Uhr MESZ/ARD) im Viertelfinale auf China. „Für uns geht jetzt das Turnier erst richtig los“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid nach der enttäuschenden Vorrunde des Europameisters.