Kroos als Metronom eine Augenweide, Özil zu leichtfüßig beim Elfmeter, Boateng wird die prägende Figur der DFB-Elf. Die Einzelkritik.
Neuer: Einmal war er ernsthaft gefragt – und zeigte dann gegen Kuckas Kopfball seine ganze Weltklasse.
Kimmich: Im Offensivspiel nicht ganz so auffällig wie gegen Nordirland. Muss sich noch beweisen, wenn Weltklasseflügelspieler zu zähmen sind.
Boateng (bis zur 71. Minute): Wird immer mehr zur prägenden Figur dieser Elf. Ab der 71. Minute geschont. Der zuvor angeschlagene Innenverteidiger erzielte in seinem 63. Länderspiel sein allererstes Tor.
Höwedes (ab 71.): Ersetzte Boateng. Machte keine Fehler.
Hummels: Hinten gut, vorn schöne Pässe und mit einer Kopfballvorlage für Draxlers 3:0. Nichts zu meckern.
Hector: Fleißig wie immer, aber der Kölner Linksverteidiger findet bei Flanken noch zu selten den Mitspielerschädel.
Khedira (bis 76.): Auch nach dem Achtelfinale weiß man noch nicht, ob die EM das Turnier des Turiners wird. Rackert viel, meist aber im Verborgenen.
Schweinsteiger (ab 76.): Sammelt fleißig Einsatzminuten.
Kroos: Das Metronom des deutschen Spiels. Gibt den Takt nach vorn vor und hat fast immer das richtige Timing im defensiven Zweikampf. War wieder eine Augenweide.
Özil: Verschoss einen Elfmeter in der ersten Halbzeit, als wäre das eine für ihn zu leichte Aufgabe. Es war der erste verschossene Elfmeter einer deutschen Nationalmannschaft bei einer EM seit Uli Hoeneß Wolkenschuss von 1976.
Müller: Arbeitete viel für andere, fand aber für sich selbst immer noch nicht das ersehnte erste EM-Tor.
Draxler (bis 71.): Ganz stark: flink, ballsicher, torgefährlich. Schickte Kucka ins Kino, als er Gomez’s 2:0 mit einer feinen Finte vorbereitete. Erzielte darüber hinaus eines der bisher schönsten EM-Tore zum 3:0. Mann des Spiels.
Podolski (ab. 71.): Durfte erstmals mitmachen bei dieser EM und nicht nur gute Laune verbreiten.
Gómez: Tut dieser Mannschaft gut. Vollstreckte wie ein Vollblutstürmer zum 2:0. Deutschland hat wieder einen brauchbaren, echten Mittelstürmer.