Olsztyn. HSV-Beachvolleyball-Duo gewinnt auch das Grand-Slam-Turnier in Olsztyn
„Kein Zweifel, Ludwig/Walkenhorst sind die Besten der Welt.“ Wenn Derartiges auf der Homepage des Volleyball-Weltverbandes FIVB verbreitet wird, hat das irgendwie den Anstrich einer amtlichen Mitteilung. Und Fakt ist: Nach dem Major am Rothenbaum in der Vorwoche gewann das HSV-Duo jetzt auch das ebenfalls mit insgesamt 800.000 Dollar dotierte Grand-Slam-Turnier in Olsztyn (Polen).
In Hamburg hatten Laura Ludwig (30) und Kira Walkenhorst (25) im Finale die brasilianischen Weltmeisterinnen Agatha/Barbara besiegt, in Polen nun deren Landsfrauen Larissa/Talita, die Weltranglistenersten, ebenfalls mit 2:1 (21:18, 15:21, 15:10) Sätzen. Erneut 57.000 Dollar Preisgeld waren der Lohn. Damit haben die beiden Hamburgerinnen in den vergangenen zweieinhalb gemeinsamen Jahren auf der Welttour bereits 600.000 Dollar Preisgeld verdient.
„Das waren krasse drei Wochen am Stück. Spielerisch haben wir gut in unseren Rhythmus gefunden und konnten daher eine tolle Serie hinlegen“, sagte Walkenhorst. „Erst den EM-Titel in Biel zu verteidigen, war schon super. Dann in Hamburg mit Gold nach Hause zu gehen, das war sehr emotional und vom Kopf her sehr anstrengend. Und nun haben wir diesen Erfolg auch noch bestätigt. Das gibt weiteres Selbstvertrauen.“ Jetzt wollen beide ein wenig den Moment genießen, haben eine Woche frei, ehe es in die nächsten Turniere in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im August in Rio de Janeiro geht.
In Olsztyn gewannen Ludwig/Walkenhorst seit 2013 ihr sechstes Turnier auf der Welttour bei insgesamt acht Finalteilnahmen. Mit ihrer vorigen Partnerin Sara Goller hatte Ludwig zwischen 2005 und 2012 acht Endspiele erreicht – und alle verloren.
Jetzt sind Ludwig/Walkenhorst 47 Tage vor Beginn der Spiele an der Copacabana die Olympiafavoritinnen. Eine Rolle, die Ludwig mit Gelassenheit annimmt: „Wir sind froh, dass wir so früh so gut spielen, dass wir unseren Rhythmus gefunden haben. Aber wir machen immer noch viele Fehler, zum Beispiel im Finale im zweiten und zu Anfang des dritten Satzes. Wir haben also noch einiges zu tun, um besser zu werden. In Rio wollen wir in Bestform sein.“
Im dritten Durchgang führten die Brasilianerinnen 10:9, ehe Walkenhorst zwei Asse servierte und Ludwig zweimal direkt ins gegnerische Feld abwehrte. Die Hamburgerinnen machten sechs Punkte in Serie – das war der Sieg. „Wir haben am Ende viel Druck mit den Aufschlägen gemacht und die Bälle in der Abwehr geholt. Das war der Schlüssel“, sagte Ludwig, die ihrem Ruf als beste Abwehrspielerin der Welt erneut gerecht wurde. Weil Walkenhorst inzwischen aber eine der besten Angreiferinnen und Blockerinnen der Welt ist, sind beide derzeit kaum zu schlagen.