Lille. Im Spiel zwischen Frankreich gegen die Schweiz gab es keinen Treffer, dafür aber ein Eigentor für den Trikot-Hersteller Puma.
Gastgeber Frankreich hat im dritten Spiel keine späten Tore erzielt. Gegen die Schweiz gab es ein 0:0. Das Netz unterdessen lacht über die Trikots der Schweizer, die gleich reihenweise zerissen. Gleich vier Jerseys wurden während des Spiels ausgewechselt – ein Eigentor für den Hersteller Puma. Als dann noch der Ball seine Luft (Adidas) verlor, war im Netz kein Halten mehr. Die besten Tweets dazu finden Sie am Ende des Artikels.
Neben den Trikots gibt es für die Schweiz aber etwas zu feiern. Denn die Eidgenossen stehen mit ihren Bundesliga-Legionären zum ersten Mal in der K.o.-Runde der Fußball-EM und könnten dort Gegner der deutschen Nationalmannschaft sein. Die Eidgenossen rangen Frankreich am Sonntag in Lille zum Abschluss der Gruppephase ein 0:0 ab, das der Équipe Tricolore dennoch zum Spitzenplatz in der Gruppe A reichte.
Ein packendes Spiel
Die Schweizer um den Noch-Gladbacher Granit Xhaka zogen als Zweiter der Gruppe A in die nächste Runde ein, in der am Samstag in St. Etienne die DFB-Auswahl der Gegner wäre, wenn der Weltmeister nach dem Spiel am Dienstag gegen Nordirland nur auf Platz zwei seiner Gruppe steht. Frankreich spielt am Sonntag in Lyon gegen einen Gruppendritten um den Einzug ins Viertelfinale.
Trotz der Nullnummer boten beide Mannschaften vor 45.616 Zuschauern im Stade Pierre-Mauroy ein packendes Spiel. Vor allem die in den ersten beiden Partien noch spielerisch enttäuschenden Franzosen konnten angeführt von Paul Pogba einige Male ihr Offensiv-Können zeigen. Ein Treffer gelang den Last-Minute-Spezialisten aber nicht.
Trainer Didier Deschamps blieb unbeeindruckt von allen Debatten um seine Startformation. Auf fünf Positionen änderte er diesmal sein Team: Wieder zurück in die Anfangsformation waren die gegen Albanien unter viel Getöse erstmal aussortierten Pogba und Antoine Griezmann.
Pogba-Hammer an die Latte
Doppeltorschütze Dimitri Payet bekam bis zur 63. Minute eine Pause. Bei seiner Einwechslung für Bayern Münchens Kingsley Coman wurde er gefeiert. Torwart Hugo Lloris wurde nicht rausrotiert. Er stellte den Kapitänsrekord von Deschamps mit seinem 54. Spiel als Anführer der Équipe Tricolore ein.
Bei der Schweiz gab Breel Embolo sein EM-Startelfdebüt. Er spielte erstmal anstelle von Eintracht Frankfurts Haris Seferović, der erst in der 74. Minute eingewechselt wurde, als die Schweizer Offensivbemühungen nur noch sehr verhalten ausfielen.
Die Schweiz war aber erstmal der Gegner, den Frankreich wollte. Die Eidgenossen spielten nämlich durchaus mit. So boten sich Räume, die vor allem der energische Pogba immer wieder nutzte. Der zum Turnierstart gescholtene Turiner machte Gladbachs Yann Sommer im Schweizer Tor mit einem satten Schuss Probleme (12.). Fünf Minuten später krachte ein Pogba-Hammer aus vollem Lauf an die Latte.
Die Schweiz wirkte beeindruckt. Dabei hatten sie die erste Chance gehabt. Nach einem Kopfball vom Hoffenheimer Fabian Schär auf den langen Pfosten blockte Johan Djourou (8.) im Zweikampf mit Pogba unfreiwillig selbst den Ball vor der Linie ab. An Einsatz mangelte es beiden Teams nicht. Offensichtlicher wie kurioser Beweis: Die Trikots der Schweizer Admir Mehmedi, Granit Xhaka insgesamt gleich zweimal und Embolo hielten einem Reißtest nicht Stand.
Und es ging auch nach der Pause kurios weiter. Bei einem Zweikampf von Griezmann mit Valon Behrami ging der Ball kaputt. Mit dem neuen Spielgerät zeigte wieder Pogba seine Klasse, setzte sich energisch durch und bereitete eine gute Chance für Griezman vor, die Sommer parierete (57.). Nach verhaltenem Beginn war Frankreich wieder im Spiel. Der eingewechselte Payet (75.) sorgte mit einem Volleykracher unter die Querlatte noch einmal für ein Highlight.