Hamburg. Tennisdamen des Clubs an der Alster verlieren am Rothenbaum 3:6 gegen Ratingen. French Open spielen in die Aufstellung.
Das hatte sich der Club an der Alster dann doch anders gewünscht. Am Sonntag empfingen die Bundesligadamen Titelverteidiger Ratingen auf der heimischen Anlage am Rothenbaum – und mussten sich 3:6 geschlagen geben. Damit war Mission eins, gegen den Favoriten zu gewinnen und einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu gehen, gescheitert.
Dabei spielte dem Bundesliga-Aufsteiger das durchwachsene Abschneiden seiner Damen bei den parallel laufenden French Open in die Aufstellung: Aushängeschild Carina Witthöft, 21, war beim Grand-Slam-Turnier in Paris bereits am Montag in der ersten Runde gescheitert und trat frühzeitig die Heimreise an. Bis zur letzten Minute bangte der Club schließlich um seine Nummer eins Barbora Strycova. Die Tschechin kämpfte noch am Sonnabend im Doppel um den Einzug in die dritte Runde, scheiterte jedoch mit der Niederländerin Michaella Krajicek mit 2:6, 3:6 an dem deutschen Duo Anna-Lena Friedsam/Laura Siegemund. So landete die Weltranglisten-33. am Sonntagmorgen kurz nach zehn Uhr in Hamburg und schaffte es noch rechtzeitig zum Treffpunkt um 10.45 Uhr am Rothenbaum.
Bittere Niederlage für Carina Witthöft
„Wir haben ihr beim ersten Punktspiel, das sie für uns bestritten hat, ein gutes Gefühl gegeben. Deswegen wollte Barbora gerne noch mal für uns aufschlagen“, erzählte Alsters Betreuer Sönke Capell, der Strycova während ihres Matches coachte. Unermüdlich hechtete die 30-jährige trotz aller Strapazen jedem Ball hinterher. Für spektakuläre Rettungsaktionen bekam Strycova so einige Male Szenenapplaus vom Hamburger Publikum. Am Schluss gewann sie 7:6 (7:3), 6:3 gegen Jelena Ostapenko (Lettland), die nur drei Plätze hinter ihr in der Weltrangliste steht.
Eine bittere Niederlage hingegen musste Witthöft wegstecken. Nach vier vergebenen Matchbällen verlor die Wentorferin gegen Lara Arruabarrena noch mit 6:3, 0:6 und 14:16. Alster gelang es danach nicht mehr, den 2:4-Rückstand nach den sechs Einzeln zu drehen, bleibt mit 2:6 Mannschaftspunkten Tabellenvorletzter. „Uns erwarten am Freitag gegen Stuttgart und am Sonntag in Hannover Endspiele um den Klassenerhalt“, sagte Capell, der wieder auf Witthöfts Einsatz hofft.
Am Ende blieb auch Mission zwei, den Bundesliga-Zuschauerrekord von 2000 Besuchern zu brechen, unerfüllt. Das Hamburger Regenwetter machte Alster einen Strich durch die Rechnung, eine gute Stunde lang musste der Spielbetrieb am Nachmittag eingestellt werden. Rund 600 Tennisbegeisterte ließen sich davon nicht stören.