NIZZA/PARIS.
Alexander Zverev lächelte gequält, als er nach dem geplatzten Titeltraum den Trostpreis überreicht bekam. Der 19-Jährige musste sich im Endspiel in Nizza dem topgesetzten Titelverteidiger Dominic Thiem (Österreich) mit 4:6, 6:3, 0:6 geschlagen geben.
Im entscheidenden Satz machte der Hamburger, der im ersten Durchgang von Nasenbluten geplagt wurde, gerade mal fünf Punkte. „Es ist immer schwer zu gewinnen, wenn du nicht bei 100 Prozent bist. Ich habe in der Turnierwoche mehr als zwölfeinhalb Stunden auf dem Platz gestanden und bin schon ein bisschen müde“, sagte Zverev, der bei den French Open in Paris am Dienstag auf Pierre-Hugues Herbert (Frankreich) trifft.
Der Auftakt des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres war am Sonntag durch dauernde Regenfälle gestört. So musste auch die Partie der Hamburgerin Carina Witthöft, 21, gegen die Kasachin Sarina Dijas auf diesen Montag verschoben werden.
Trotz der Niederlage von Nizza trauen nicht wenige Kollegen und Experten dem russischstämmigen Zverev eine Karriere in der absoluten Weltspitze zu. Einen Ritterschlag bekam er von US-Ikone Chris Evert. „Zverev hat ein Riesentalent und ist definitiv auf dem Weg, einmal einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen“, sagte sie.
Gegen Thiem reichte es aber noch nicht ganz: Nach 1:39 Stunden verwandelte der Weltranglisten-15. seinen ersten Matchball und feierte seinen insgesamt sechsten Turniersieg. Anschließend lobte der 22-Jährige seinen Kumpel Zverev in den höchsten Tönen. „Sascha, du wirst deinen ersten Titel schon sehr bald gewinnen, davon bin ich überzeugt. Du bist ein toller Spieler“, meinte Thiem, der in diesem Jahr schon 36 Matches gewonnen hat.
Zverev machte durch den Finaleinzug einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August). In Brasilien sind die Spieler startberechtigt, die zum Stichtag 6. Juni in den Top 56 der Welt stehen. Derzeit wird Zverev an Position 48 geführt, die 125 Punkte aus Nizza werden ihn in die Top 40 bringen.