Frankfurt am Main. Erkrankter Kapitän Marco Russ fährt nicht mit zum Rückspiel der Relegation in Nürnberg
Am Ende einer Saison, in der Eintracht Frankfurt von der Europa League träumen wollte, kämpft der Verein an diesem Montagabend (20.30 Uhr/ARD und Sky) um seine letzte Chance, wenigstens in der Fußball-Bundesliga bleiben zu dürfen. Das 1:1 im Hinspiel ist keine gute Ausgangsposition für das zweite Relegationsspiel beim Zweitligadritten 1. FC Nürnberg. Aber Trainer Niko Kovac meinte am Sonntag: „Ich sehe das Hinspielergebnis mittlerweile viel besser als noch am Donnerstagabend. Ich bin mir sicher: Man kann auswärts in Nürnberg gewinnen.“ Eintracht-Präsident Peter Fischer sagte: „Nix passiert. Wir siegen 2:1. Eintracht bleibt in Bundesliga eins.“
Die Frankfurter sind bereits seit einigen Wochen im „Endspielmodus“, Nürnberg ist aber definitiv ein Endspiel. Die Eintracht braucht einen Sieg oder ein Unentschieden ab 2:2 aufwärts, sonst steigt sie bereits zum fünften Mal aus der Bundesliga ab. „Wir glauben an uns“, sagte Kovac unverwüstlich. „Wir haben schon in den vergangenen Wochen bewiesen, dass wir unseren Mann stehen und schwierigen Situationen standhalten können.“ Für Nürnberg sei das 1:1 „auch ein gefährliches Ergebnis. Mit nur einem Tor sind wir wieder im Rennen. Wir wollen wieder so dominant sein wie im Hinspiel, damit wir möglichst schnell ein Tor schießen, das uns Sicherheit gibt.“
Die Hauptfigur des Hinspiels wird am Montagabend nicht dabei sein. Der schwer erkrankte Marco Russ ist nach seiner zehnten Gelben Karte in dieser Saison gesperrt und wird außerdem bereits am Dienstag operiert. „Marco wird nicht mitkommen. Er soll sich auf seine Operation konzentrieren. Das ist jetzt das Wichtigste, dass er schnell wieder gesund wird“, erklärte Kovac. Bei Russ war einen Tag vor der ersten Partie ein Tumor festgestellt worden. Der Abwehrspieler lief am Donnerstag trotzdem auf – und schoss ein Eigentor.
Die ohnehin schon große Brisanz dieser Relegation wurde danach durch zwei Nürnberger Aussagen noch weiter befeuert. Trainer Rene Weiler kritisierte das Bekanntwerden von Russ’ Erkrankung so kurz vor dem Spiel. Torwart Raphael Schäfer meinte sogar: „Ich glaube, wenn einer wirklich schwer krank ist, dann kann er nicht Fußball spielen.“ Beide entschuldigten sich später dafür. Kovac wollte darauf am Sonntag nicht weiter eingehen. „Ich will das Thema nicht mehr großartig breittreten. Wir konzentrieren uns voll auf das Spiel“, sagte er.