Liverpool. Die Presse huldigt Klopp nach dem Final-Einzug. Can will mit einem Titel nach Frankreich zur EM. Marcelino kein Fan von Klopp.

Jürgen Klopp steht in seiner ersten Saison beim FC Liverpool gleich vor seinem ersten Titel. Unter dem ehemaligen Dortmunder Trainer erreichte das Team das Finale der Europa League. Sollte der Titel geholt werden, würde sich Klopps Mannschaft automatisch für die Champions League qualifizieren, die in der Premiere League verpasst wurde. Das Abendblatt hält Sie im Laufe des Tages mit allen Neuigkeiten um den Club von der Anfield Road auf dem Laufenden.

Ordentliche Quote für Sport1

Der Finaleinzug des FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp hat dem übertragenden Europa-League-Sender Sport1 erneut eine ordentliche Quote beschert. Im Schnitt 1,62 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstagabend den 3:0-Erfolg der Reds im Rückspiel gegen den FC Villarreal. Der Marktanteil lag bei 5,8 Prozent. Das Hinspiel in der Vorwoche hatten 1,54 Millionen Zuschauer (5,4 Prozent) verfolgt.

Unerreicht blieb damit wenig überraschend die Traumquote aus dem Viertelfinale. Das furiose 4:3 von Liverpool und Klopp gegen dessen Ex-Klub Borussia Dortmund im Rückspiel hatten 6,26 Millionen Zuschauer eingeschaltet

Verbal-Scharmützel zwischen Klopp und Marcelino

Die Fans des FC Liverpool lieben Jürgen Klopp auch genau dafür - den hochemotionalen Auftritten des ehemaligen Bundesliga-Coaches an der Seitenlinie kann aber nicht jeder gegnerische Amtskollege etwas abgewinnen. Marcelino, Trainer des im Europa-League-Halbfinale von Klopp und dessen Team geschlagenen FC Villarreal, gehört seit Donnerstagabend offiziell zu den Nicht-Klopp-Sympathisanten.

„Als Trainer ist er gut, aber mehr Lob finde ich nicht. Ich mag einfach nicht, wie er auftritt“, meinte Marcelino nach der 0:3-Pleite im Rückspiel in Liverpool. Klopp sei ein „großartiger Trainer, und den Rest behalte ich für mich. Ich will nach einem Sieg nicht so sein wie er.“

Klopps Replik ließ nicht lange auf sich warten. An Deutlichkeit mangelte es auch ihr nicht. „Ich will nicht eine Sekunde meines Lebens so sein wie er“, betonte Klopp, nicht ohne zu erwähnen, dass auch Marcelino „ein großartiger Trainer“ sei.

Presse huldigt Klopp

Die englische Presse hat Trainer Jürgen Klopp nach dem Einzug des FC Liverpool in das Finale der Europa League in höchsten Tönen gelobt. „Jürgen Klopps Stern strahlt an der Anfield Road“, schrieb die „Daily Mail“ am Freitag. Und der „Mirror“ stellte fest: „Er ist einfach gemacht für Anfield.“ Klopp sei es, der die wirklichen Impulse gebe, urteilte der „Daily Express“. Die Reds hatten am Donnerstagabend das Endspiel gegen Titelverteidiger FC Sevilla durch einen 3:0-Erfolg im Halbfinal-Rückspiel gegen dessen spanischen Ligarivalen FC Villarreal erreicht.

Pressestimmen aus England

Euphorisches Echo in den englischen Medien

Die Pressestimmen:

The Guardian

"Sturridge feuert die Klopp-Maschine ins Finale. Klopp hat Anfield wiederbelebt. Nur der FC Liverpool lehnt sich gegen die spanische Dominanz in Europa auf."

The Times

"Klopp erobert die Herzen. Alleine, um ihm zuzusehen, lohnt es sich bereits, nach Anfield zu kommen. Er hat die Stimmung komplett verändert. Er bringt Sturm und Drang nach Liverpool."

Daily Star

"The Klopp Final. Sturridge versenkt das gelbe U-Boot."

Liverpool Echo

"The FINAL countdown. Nächster Halt: Basel. Die tödlichen Reds blühen auf. Klopp versteht es meisterhaft, den mächtigsten Support der Welt einzuspannen. In Nächten wie diesen hat Liverpool eine unwiderstehliche Kraft. Die Liebesaffäre zwischen Klopp und den Fans wird immer intensiver."

Daily Mirror

"We'll NEVER walk alone. Ein Hauch von Schicksal und Vorbestimmung umweht den Siegeszug der Reds in Europa. Anfield fliegt fast das Dach weg."

Daily Mail

"Klopps Vollgas-Stil. Er trifft den Ton perfekt, hier, wo es um weit mehr als nur Fußball geht."

The Sun

"Cuckoo Klopp (Wortspiel mit Cuckoo clock – Kuckucksuhr, d. Red.). Jürgen fliegt zum Finale in die Schweiz. Er kann seinen Namen in die Geschichtsbücher des Vereins schreiben. Nur sieben Monate haben alles verändert."

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Mit einem Sieg im Finale am 18. Mai in Basel würden sich Klopp und sein Team automatisch auch für die Champions League in der kommenden Spielzeit qualifizieren. In der Premier League ist die Chance der Liverpooler auf die Champions-League-Ränge praktisch dahin.

„Mitte Mai fahren wir dahin und wir werden alles geben für diesen wunderbaren Verein“, meinte Klopp mit Blick auf das Endspiel. Auf dem Weg dorthin hatte er sich mit dem FC Liverpool unter anderem gegen den FC Augsburg und seinen langjährigen ehemaligen Club Borussia Dortmund durchgesetzt.

Can will mit Tiel nach Frankreich

Nationalspieler Emre Can erhofft sich von einem möglichen Europapokalsieg mit dem FC Liverpool auch einen Schub für die Fußball-EM im Sommer. „Ich will mit einem Titel nach Frankreich fliegen. Wir fahren nicht umsonst nach Basel. Wir wollen da unbedingt gewinnen“, sagte der Defensivspieler am Donnerstag nach dem 3:0 (1:0) im Halbfinal-Rückspiel der Europa League gegen den FC Villarreal.

In Basel fordert Can mit den Reds am 18. Mai den FC Sevilla, den Sieger der vergangenen beiden Jahre. „Es wird nicht einfach. Das wissen wir“, sagte er, „aber wir können gewinnen. Uns zu schlagen, ist auch nicht so einfach.“ Besonders beeindruckt war Can vom Empfang der Liverpool-Fans für den Mannschaftsbus an der Anfield Road vor dem Spiel: „Das war unglaublich. Der Rauch der bengalischen Feuer war sogar bei uns im Bus.“

Klopp: „Nehmen vielleicht 100.000“ Fans mit

Jürgen Klopp hat nach dem Einzug in das Europa-League-Finale die Leistung seines FC Liverpool in höchsten Tönen gelobt. „Das war ein wundervoller Abend, ein brillantes Spiel meiner Mannschaft. Was für eine Leistung. In der ersten halben Stunde war es Emotion pur“, sagte der Teammanager der Reds nach dem 3:0 (1:0) gegen den FC Villarreal bei BT Sport.

Beim Finale am 18. Mai in Basel gegen den FC Sevilla rechnet Klopp mit einer riesigen Fan-Unterstützung. „Wir nehmen 50.000, 60.000, vielleicht 100.000 mit, wenn auch nicht ins Stadion. Basel ist aber eine schöne Stadt, ganz in der Nähe meiner Heimat“, sagte der in Stuttgart geborene und im Schwarzwalds aufgewachsene Klopp.

Klopp: Jetzt wollen wir alles!

Ihre Mannschaft hat eine außergewöhnliche Leistung gezeigt und steht im Europa-League-Finale. War es ein besonderer Abend?“

Jürgen Klopp: „Ich bin kein Engländer, mein Englisch ist nicht so überragend, deshalb fehlen mir die Worte für diese Leistung. Vielleicht fallen euch Journalisten welche ein. Das ist ja Euer Job. Es war großartig und toll, ein Teil davon zu sein. Ich empfinde riesige Glücksgefühle. Ich bin stolz, was die Jungs abgebrannt haben.“

Es gab wie schon vor dem Rückspiel gegen Dortmund ein Spalier der Fans für den Mannschaftsbus. Die bengalischen Feuer brannten.

Klopp: „Das war unglaublich. Es waren ein bisschen viele bengalische Feuer. Wir haben überhaupt nichts mehr gesehen. Vielleicht lassen sie das beim nächsten Mal besser.“ (lacht)

Waren Sie selbst überrascht vom Selbstbewusstsein Ihrer Spieler?

Klopp: „Es war stark. Was für ein Spiel! Welch eine Power! Dazu wunderbare Tore. Was will man mehr?“

Sie haben nach dem Abpfiff wild gejubelt und die Fans angestachelt. Sie haben Sie mit Sprechchören gefeiert. Was bedeutet Ihnen das?

Klopp: „Es war schön für den Moment. Aber niemand muss hier meinen Namen singen. Ich liebe Fußball, weil ich Teil einer Mannschaft sein darf. Es war toll, und es brach einfach aus mir heraus. Vielleicht kann ich damit aufhören, wenn ich 50 bin...“

Sie haben angekündigt, während Ihrer Amtszeit in Liverpool Titel zu gewinnen. Jetzt kann es damit sehr schnell gehen...

Klopp: „Das wäre wunderbar. Wir sind im zweiten Finale. Das ist großartig, außergewöhnlich, aber nur, weil die Spieler so gut arbeiten. Das sind großartige Wettkämpfer. Jetzt wollen wir alles!“