Kohlschreiber und Zverev erreichen in Indian Wells die dritte Runde und beeindrucken auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Indian Wells. Alexander Zverev kämpfte, rackerte und zitterte - doch im Gegensatz zu seiner bitteren Fünf-Satz-Niederlage im Davis Cup gegen Tomas Berdych feierte das Hamburger Tennis-Talent diesmal einen großen Sieg. Gegen den hochgehandelten Bulgaren Grigor Dimitrow setzte sich der 18-Jährige beim Masters-Series-Turnier in Indian Wells am Sonntag (Ortszeit) nach 2:20 Stunden mit 6:4, 3:6, 7:5 durch. Nach dem Erfolg gegen die Nummer 23 der Setzliste bekommt es Zverev in der dritten Runde mit dem Franzosen Gilles Simon zu tun.
Sein Davis-Cup-Kollege Philipp Kohlschreiber siegte in nur 45 Minuten mit 6:0, 6:1 gegen den überforderten US-Amerikaner Denis Kudla. Für den Stuttgarter Qualifikanten Michael Berrer dagegen ist die mit 6,8 Millionen Dollar dotierte Hartplatz-Veranstaltung nach einer 2:6, 4:6-Niederlage gegen Kudlas Landsmann Jack Sock beendet.
„Ich habe versucht, so ruhig wie möglich zu bleiben. Grigor hat von Mitte des zweiten bis zur Mitte des dritten Satzes gut gespielt, mir nicht viele Chancen gegeben“, sagte Zverev. Noch am vergangenen Sonntag hatte er bei der 2:3-Niederlage gegen Tschechien im Davis Cup der Drucksituation im entscheidenden Einzel nicht standgehalten und gegen Lukas Rosol unerwartet klar in drei Sätzen verloren. Diesmal zeigte der Teenager Nervenstärke. Im dritten Satz lag der 1,98 Meter große Schlaks mit einem Break hinten, kämpfte sich aber zurück.
An seinen nächsten Gegner Simon hat Zverev ganz frische gute Erinnerungen. Im Achtelfinale von Rotterdam setzte er sich zuletzt im Februar in drei Sätzen gegen den Weltranglisten-19. durch.
Kohlschreiber trifft auf Djokovic
Kohlschreiber war nach seinem Sieg im Schnelldurchgang selbst ein wenig überrascht. „Du erwartest nie, dass sowas passiert. Ich denke, ich habe ein sehr gutes Match gespielt, fast ohne Fehler“, sagte der Weltranglisten-30. Die gegen Kudla gesparten Kräfte kann er in der nächsten Runde gut gebrauchen. Dann trifft Deutschlands Nummer eins auf Branchenprimus Novak Djokovic.
Der serbische Superstar tat sich beim 2:6, 6:1, 6:2 im Auftaktmatch gegen den unbekannten Amerikaner Björn Fratangelo allerdings ungewohnt schwer. Als Kohlschreiber zur Pressekonferenz erschien, lag Djokovic im ersten Satz 0:4 hinten. „Selbst wenn der Spielstand derzeit nicht so gut für ihn aussieht, setzte ich für gewöhnlich immer auf Djokovic“, betonte der 32 Jahre alte Augsburger.
Er spielt zum neunten Mal gegen den viermaligen Indian-Wells-Champion und Schützling von Boris Becker. Seine Bilanz lautet 1:7, der einzige Sieg liegt fast sieben Jahre zurück. „Ich muss mit Selbstvertrauen rangehen, aggressiv spielen. Ich habe nichts zu verlieren“, sagte Kohlschreiber. In Indian Wells kommt es bereits zum dritten Aufeinandertreffen zwischen Kohlschreiber und Djokovic. 2008 gab es gegen den späteren Turniersieger eine klare 3:6, 2:6-Niederlage in Runde drei. Zwei Jahre später war Kohlschreiber ebenbürtig, verlor aber letztlich im Tiebreak des dritten Satzes 3:6, 6:2, 6:7 (3:7).