Paderborn. Neun Spiele, kein Sieg: Effenberg kann die Negativserie des SC Paderborn nicht stoppen. Gegen Kaiserslautern gab es eine 0:4-Pleite.
Stefan Effenberg will um seinen Arbeitsplatz als Trainer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 kämpfen und geht mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. „Bis auf vielleicht ein, zwei Aktionen war das sehr schmerzvoll. So hast Du im Profifußball keine Chance“, sagte der frühere Nationalspieler nach der 0:4-Niederlage am Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Effenberg kündigte an, möglichst schnell mit Club-Boss Wilfried Finke Kontakt aufnehmen zu wollen. „Ich werde spätestens morgen früh mit dem Präsidenten reden“, sagte Effenberg am Freitagabend. Finke weilte auf Mallorca und hatte das Match nicht im Paderborner Stadion verfolgt.
Einen Rücktritt schloss Effenberg derweil aus. „Ich bin davon überzeugt, auch nach so einem Spiel“, antwortete der Trainer im TV-Sender „Sky“ auf die Frage, ob er das Ruder noch herumreißen könne. Er betonte allerdings, dass er die Niederlage erstmal sacken lassen wolle: „Das hängt in den Klamotten drin.“
Effenberg tief enttäuscht
Durch die hohe Pleite hat sich die Lage für die Ostwestfalen und ihren Coach extrem verschärft. Die Paderborner, bei denen Effenberg im vergangenen Herbst sein erstes Trainer-Engagement im Profifußball angetreten hatte, sind seit nunmehr neun Liga-Spielen ohne Sieg und stecken weiter tief im Abstiegskampf. Am Sonntag droht der Sturz auf den 17. Tabellenplatz.
Von seiner Mannschaft zeigte sich Effenberg tief enttäuscht. „Fakt ist, dass wir völlig verdient 0:4 verloren haben“, meinte der 47-Jährige, der fehlende Laufbereitschaft und mangelndes Zweikampfverhalten kritisierte. „Der eine oder andere kann mit der Situation vielleicht nicht umgehen“, erklärte Effenberg.
Finke hatte den früheren Ausnahme-Fußballer bereits in der Winterpause unter Druck gesetzt und den Coach aufgefordert, „zu liefern. Denn wenn er nicht liefert, steigen wir ab.“ Für Paderborn wäre es nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Mai 2015 der nächste Tiefschlag binnen eines Jahres.
Vor 9653 Zuschauern zeigte Paderborn gegen Kaiserslautern zwar Engagement, nutzte aber die Chancen nicht. FCK-Keeper Marius Müller parierte die guten Möglichkeiten von Moritz Stoppelkamp (51. Minute) und Niclas Helenius (51./61.). Bereits zu Spielbeginn hatte Süleymann Koc den Pfosten getroffen (5.). Kaiserslautern war effektiver: Stipe Vucur (22./77.), Ruben Jenssen (35.) und Mateusz Klich (56.) erzielten die Tore zum FCK-Sieg.
Fürth besiegt Frankfurt
Auch im neuen Jahr plagen den FSV Frankfurt die alten Probleme. Mit dem 1:2 (0:2) gegen die SpVgg Greuther Fürth kassierten die Hessen am Freitagabend bereits die achte Saisonpleite im eigenen Stadion und bleiben damit die schlechteste Heimmannschaft in der 2. Fußball-Bundesliga. Vor allem die Vorstellung in der ersten Halbzeit erboste Trainer Tomas Oral. „Da haben wir sehr naiv gespielt. Das war kein richtiger Männer-Fußball“, schimpfte er.
Schon vor der Pause besorgte Sebastian Freis mit einem Doppelschlag in der 12. und 30. Minute die Vorentscheidung. Dani Schahins Anschlusstreffer (49.) für den FSV war zu wenig. Die Hessen bleiben mit 23 Zählern im unteren Tabellendrittel hängen und stehen am kommenden Freitag beim FC St. Pauli unter Druck.
Geschäftsführer Clemens Krüger war entsprechend bedient. „Die Mannschaft war gegenüber dem 0:0 in Karlsruhe nicht wiederzuerkennen. Einige machen nicht das, was der Trainer vorgibt. Das ist kein mentales Problem, sondern eines der taktischen Disziplin“, kritisierte er.
Vor 4127 Zuschauern lauerten beide Mannschaften auf Fehler des Gegners. Dabei erwiesen sich die Gäste als effizienter. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, doch ein drittes Tor von Freis (14.) wurde zu Unrecht nicht anerkannt.
„In der ersten Halbzeit waren wir zu weit weg vom Gegner. Da stimmte die Zuordnung nicht“, analysierte Kapitän Manuel Konrad nach seinem 150. Zweitligaspiel. „Die zweite Halbzeit war besser, aber wir haben nie richtig nach vorne gespielt.“