Stuttgart. Der VfB vergab zunächst eine Großchance nach der anderen. Dann kam Rudnevs, doch kurz vor dem Ende folgte der Rückschlag.

Artem Krawets hat dem VfB Stuttgart im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Sieg beschert. Mit seinem späten Tor in der 88. Minute sicherte der Ukrainer den überlegenen Schwaben am Sonnabendabend ein überaus verdientes 2:1 (0:0). Spielmacher Daniel Didavi hatte die Gastgeber nach 66 Minuten im Zusammenspiel mit HSV-Unglücksrabe Aaron Hunt in Führung gebracht, ehe Artjoms Rudnevs mit einem spektakulären Flugkopfball für den glücklichen Ausgleich (75.) sorgte. Der VfB feierte damit den dritten Sieg in Serie und blieb im fünften Punktspiel hintereinander ungeschlagen, während die Norddeutschen inzwischen schon ebenso lange auf einen Dreier warten.

Beide Trainer vertrauten vor 41.780 Zuschauern der gleichen Startformation wie beim Rückrundenauftakt. VfB-Coach Jürgen Kramny verzichtete darauf, den nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzberechtigten Toni Sunjic zu nominieren und beließ Daniel Schwaab in der Innenverteidigung wie beim 3:1-Sieg in Köln. Sein Hamburger Kollege Bruno Labbadia, von Dezember 2010 bis August 2013 sehr erfolgreich in Stuttgart, nahm ebenfalls keine Änderungen gegenüber dem 1:2 gegen Bayern München vor.

Wegen kurz vor Spielbeginn einsetzenden strömenden Regens herrschten extrem schwierige Bedingungen für beide Teams. Der Rasen war richtig seifig, weshalb die Akteure immer wieder ausrutschten. Ein flüssiges Kombinationsspiel und technische Kabinettstückchen waren so kaum möglich.

Der VfB hatte in der ersten Halbzeit spielerische Vorteile sowie die meisten und klar besseren Chancen. Didavi (15.) scheiterte jedoch am guten HSV-Schlussmann René Adler. Christian Gentner (18.) und Timo Werner (37.) verzogen aus aussichtsreichen Positionen jeweils knapp. Zudem ging ein Abpraller von Filip Kostics Brust neben den Pfosten (29.). Dem stand nur eine echte Möglichkeit der Hanseaten durch Pierre-Michel Lasogga gegenüber, nach dessen Schlenzer der Ball auf dem Netz landete (36.).

Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Schwaben weitgehend. Innerhalb von 100 Sekunden verpassten Werner (47.) und dann direkt hintereinander Kevin Großkreutz und Lukas Rupp (48.) die Führung. Eneut Adler verhinderte dann auch nach einem tückischen Didavi-Freistoß (64.) zunächst einen Rückstand. Zwei Minuten später glückte dem VfB-Spielmacher dann per Kopf das angesichts der zahlreichen Chancen und des Dauerdrucks verdiente 1:0 - auch HSV-Profi Hunt war allerdings noch am Ball.

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Die Hamburger fanden gegen die aufopferungsvoll kämpfenden und in der Defensive gut stehenden Stuttgart lange kein Mittel, um sich selbst entscheidend in Szene zu setzen. Dann nutzte der erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Rudnevs die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang per Kopf zum glücklichen Ausgleich. Doch die Stuttgarter schlugen unmittelbar vor dem Ende durch Krawets noch mal zurück und sicherten sich den Sieg.

"Es war kein unverdienter Sieg von Stuttgart. Wir haben Stuttgart zu oft eingeladen, daran müssen wir arbeiten. Wir kennen unsere Situation, Angst spielt keine Rolle", sagte Labbadia nach dem Spiel. Lewis Holtby sprach dem Spiel sogar von einem "kollektiven Versagen". Lob vom Trainer bekam Joker Rudnevs. "Rudi hat in der Hinrunde keine große Rolle gespielt, hat aber den Kampf in der Vorbereitung angenommen. Er ist spritzig."

Die Statistik

Stuttgart: 22 Tyton - 15 Großkreutz, 3 Schwaab, 6 Niedermeier, 2 Insua - 26 Serey Die - 8 Rupp, 20 Gentner, 10 Didavi (ab 88. Maxim), 18 Kostic (ab 90. Sunjic) - 19 Timo Werner (ab 78. Kravets). - Trainer: Kramny

Hamburg: 15 Adler - 2 Diekmeier, 5 Djourou, 3 Cleber, 22 Ostrzolek - 40 Kacar (ab 73. Rudnevs), 8 Holtby - 27 Nicolai Müller (ab 61. Gregoritsch), 14 Hunt, 7 Ilicevic - 10 Lasogga (ab 88. Jung). - Trainer: Labbadia

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Zuschauer: 45.000

Tore: 1:0 Hunt (66/ET.), 1:1 Rudnevs (75.), 2:1 Kravets (88.)