Zverev verliert gegen Murray, Witthöft unterliegt der Chinesin Saisai. Doch es gibt auch positive Nachrichten aus deutscher Sicht.
Melbourne. Die Australian Open gehen ohne Hamburger Beteiligung in die zweite Runde. Am Dienstag mussten die Tennishoffnungen Alexander Zverev und Carina Witthöft in Melbourne die Segel streichen.
Für Zverev war der Weltranglisten-Zweite Andy Murray doch noch eine Nummer zu groß. Zverev musste sich dem Olympiasieger klar mit 1:6, 2:6, 3:6 geschlagen geben und war in der Hisense Arena ohne jede Chance.
Dafür schaffte in Annika Beck, Tatjana Maria, Laura Siegemund, Sabine Lisicki, Julia Görges und Angelique Kerber ein deutsches Damen-Sextett den Sprung in die zweite Runde. Kerber konnte dabei ein Erstrunden-Aus wie im Vorjahr nur mit sehr viel Mühe abwenden. Die deutsche Nummer eins bezwang die Japanerin Misaki Doi mit 6:7 (4:7), 7:6 (8:6), 6:3. Im zweiten Satz musste Kerber sogar einen Matchball abwehren. Nach 2:41 Stunden nutzte die Kielerin dann ihre erste Chance, das Spiel zu beenden. Damit stehen beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison insgesamt sieben deutsche Damen in der zweiten Runde. Bei den Herren überstand nur Daniel Brands sein Auftaktspiel.
Mona Barthel schied dagegen ebenso gleich zum Auftakt aus wie Witthöft, die gegen Zheng Saisai aus China klar mit 1:6, 2:6 verlor. Im vergangenen Jahr hatte Witthöft in Australien noch die dritte Runde erreicht.
Zverev: "Murray war diesmal noch besser"
„Er war heute einfach zu gut, hat deutlich besser gespielt als noch vor zwei Wochen in Perth“, sagte Zverev nach seinem Ausscheiden. Beim Hopman Cup hatte der 18-Jährige gegen Murray zwar auch in zwei Sätzen verloren, hatte die Partie damals aber insgesamt offen gehalten.
Dieses Mal ließ Murray dagegen vom ersten Ballwechsel an keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Zverev wurde zudem gleich zu Beginn von einem heftigen Nasenbluten behindert, doch das spielte im Endeffekt keine Rolle. Nur im dritten Satz leistete die deutsche Nummer zwei dem Vorjahresfinalisten etwas mehr Gegenwehr. „Ich denke, da habe ich sehr gut gespielt. Gegen viele andere Gegner hätte ich so gewonnen“, sagte Zverev. Von Murray gab es nach der Partie ein dickes Lob. „Er ist einer der besten jungen Spieler auf der Tour und wird noch lange dabei sein“, sagte der Brite.
Ähnlich erfolglos lief es auch für Benjamin Becker. Der Davis-Cup-Profi unterlag Dudi Sela aus Israel mit 1:6, 3:6, 6:2, 2:6. Für die erste große Überraschung des Turniers sorgte der Spanier Fernando Verdasco, der seinen an Nummer fünf gesetzten Landsmann Rafael Nadal mit 7:6 (7:5), 4:6, 3:6, 7:6 (7:4), 6:2 bezwang.
Auch bei den Damen gab es eine faustdicke Überraschung: Die Tennis-Weltranglisten-Zweite Simona Halep verlor gegen die chinesische Qualifikantin Zhang Shuai mit 4:6, 3:6. Für die Asiatin war es der erste Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier. Die Rumänin Halep muss damit nach wie vor auf ihren ersten Titel bei einem der vier Major-Events warten.
Lisicki ohne Probleme weiter
Bei den Damen kamen Lisicki, Görges Beck, Maria und Siegemund zu klaren Zweisatzsiegen. Sabine Lisicki gewann gegen die Tschechin Petra Cetkovska klar mit 6:4, 6:4. Die ehemalige Wimbledonfinalistin machte ihr Weiterkommen nach nur 74 Minuten perfekt. Kurz darauf folge auch Julia Görges Lisicki in Runde zweite. Die 27-jährige Bad Oldesloerin schlug Andreea Mutu aus Rumänien mit 6:3, 6:4 in 73 Minuten. Görges trifft nun auf die an Nummer neun gesetzte Tschechin Karolina Pliskova.
Annika Beck gewann gegen Priscilla Hon aus Australien mit 6:0, 6:3 und war danach rundum zufrieden. „Der Sieg gibt mir viel Selbstvertrauen“, sagte die Bonnerin, die nun gegen die an Nummer elf gesetzte Schweizerin Timea Bacsinszky spielt.
Erstmals überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde steht Siegemund. Die 27-Jährige aus Metzingen siegte gegen die Niederländerin Kiki Bertens mit 6:4, 7:5. „Das ist für mich schon ein großes Ding“, sagte Siegemund. Sie spielt nun gegen die Serbien Jelena Jankovic. Maria bekommt es nach ihrem 6:4, 6:3 gegen die Bulgarin Olga Goworzowa nun mit der Russin Jekaterina Makarowa zu tun. Die von Rückenbeschwerden geplagte Barthel verlor dagegen gegen Vania King aus den USA mit 6:3, 5:7, 4:6.