Belek. „Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass wir an ihm interessiert sind“, sagte Sportchef Peter Knäbel.
Am Morgen von Tag drei im HSV-Trainingslager von Belek durften sich die Hamburger über einen Überraschungsgast freuen: die Sonne. „Ein herrliches Wetterchen“, sagte Sportchef Peter Knäbel, der trotz mehrstündiger Telefonate am Vorabend bis 2.30 Uhr nachts beim Training am Freitag vorbeischaute.
Mit den Gedanken war Knäbel aber trotz verbesserten Wetters weiter in Hamburg – und vor allem bei Flüchtling Bakery Jatta. „Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass wir an ihm interessiert sind“, sagte Knäbel, der gegenüber dem Abendblatt bestätigte, dass der von mehreren Bundesligaclubs umworbene Offensivspieler am Freitag im Athleticum des UKE den Medizincheck absolvierte. Dies würde zwar nicht automatisch eine Verpflichtung Jattas bedeuten, so Knäbel, „aber wenn wir nicht interessiert wären, würden wir so einen Check sicherlich nicht machen“. Zudem sei in Jattas Fall ein sehr viel umfangreicher Medizincheck als sonst notwendig, weil es keine Daten aus Voruntersuchungen gibt. Zur Erinnerung: Der 17 Jahre alte Gambier soll vor seiner Flucht noch nie in einem Verein organisiert Fußball gespielt haben.
Eine Entscheidung über eine Verpflichtung Jattas soll nach der Rückkehr aus dem Trainingslager erfolgen. „Wir bereiten alles so vor, dass wir im Falle einer Einigung schnell handeln können“, sagte Knäbel, der auch bemüht ist, Gelder aus Verkäufen zu akquirieren. Während der Wechsel von Ronny Marcos nach Fürth für 100.000 Euro perfekt sein soll, ist ein Transfer von Marcelo Díaz nicht in Sicht. Der Chilene sei nicht zu Verhandlungen nach Südamerika gereist, sondern mit seiner Familie in einen vom HSV genehmigten Kurzurlaub nach Marbella geflogen, stellte Knäbel klar.