Die Bundesligisten fühlen sich bei der Wahl, wer Nachfolger des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Niersbach werden soll, ausgegrenzt.
Frankfurt/Main. Die Bundesliga hat mit Empörung auf die Kür von Reinhard Grindel zum Nachfolge-Kandidaten des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach reagiert. „Ich habe in dieser Woche mit vielen Vereinschefs der Liga gesprochen und selten so eine Einigkeit erlebt. Wir fühlen uns brüskiert. Für den gesamten Fußball ist das eine sehr unschöne Geschichte“, sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem „kicker“.
Die Präsidenten der 21 Landes- und fünf Regionalverbände im Deutschen Fußball-Bund hatten sich am vergangenen Dienstag einstimmig auf Schatzmeister Grindel als Kandidaten für das höchste Amt geeinigt. Das Amateurlager besitzt bei der Wahl zwei Drittel der Stimmen.
Bundesligisten fühlen sich ausgegrenzt
Die Vertreter des Profilagers hatten die Nachfolgefrage erst auf der DFB-Präsidiumssitzung an diesem Freitag in Frankfurt diskutieren wollen und fühlen sich nun durch das Vorpreschen der Amateure bei der Entscheidungsfindung ausgegrenzt.
Entsprechend frostig ist die Stimmung. „Man sollte die Möglichkeiten des Profifußballs nicht unterschätzen“, warnte Watzke. „Wenn man meint, man müsste uns vor vollendete Tatsachen stellen, muss man sich im Klaren sein, dass der größte Wert des DFB, die Nationalmannschaft, von Spielern gebildet wird, die wir bezahlen.“