Rugenbergen.
2:0 gegen Süderelbe, Rang vier. Rugenbergen ist toll gestartet. Trainer Ralf Palapies über Zettelwirtschaft bei seinen Torhütern, Kritik an der Gemeinde Bönningstedt und ein Leben ohne Saisonziele.
Hamburger Abendblatt: War das ein Sieg auf der letzten Rille für Ihre Mannschaft?
Ralf Palapies: Bei einem 18er-Kader treffen uns die Verletzungen hart. Die Jungs haben gekämpft, verdient gesiegt.
Das Tor hütete Waldmann. Nach welchem Konzept stellen Sie die Keeper auf?
Palapies: Schultz spielt 65 Prozent der Spiele, Jannis 35 Prozent. Schultz ist die Nummer eins. Jannis ist zu gut für die Bank, er hat Regionalliga-Niveau. Also bat ich beide, sich zu einigen.
Was kam dabei heraus?
Palapies: Sie gaben mir einen Zettel, auf dem steht, wer welche Spiele machen soll. Diese Kameradschaft ist einzigartig. Wie im gesamten Kader.
Wie kompensierten Sie die Abgänge?
Palapies: Die Neuzugänge wie Lauer, Kuhr oder Hoppe sind eingeschlagen, andere Spieler entwickeln sich gut. Es passt und wir haben gemeinsam Spaß.
Sie mahnten die Gemeinde Bönningstedt vor der Saison, es müsse sich infrastrukturell etwas tun. Wie sieht es aus?
Palapies: Für diese Kritik gilt die Return-Taste. Es tut sich nichts. Dabei haben wir 23 Jugendmannschaften. Geld ist für vieles da, auch für Flüchtlinge und Griechenland. Das finde ich total in Ordnung! Aber es ist doch bestimmt auch etwas da, um unsere Trainingsbedingungen zu verbessern. Ich weiß nicht, wer blockiert. Dabei profitiert die gesamte Gemeinschaft von einem wachsenden Verein. Nicht nur wir. Auch Flüchtlinge spielen gerne Fußball.
Geben Sie weiterhin kein Saisonziel aus?
Palapies: Ich will immer gewinnen. Warum soll ich einen Platz angeben? Das erzeugt Druck. Dazu habe ich keine Lust. Wir gehen ohne ein solches Ziel durch die Weltgeschichte. (misch)