München. Auch BVB-Kapitän Hummels teilt wieder aus. München kann bald wieder auf Robben und Ribéry zählen. Effenberg spricht von zweitem Triple.
Deutlich, deutlicher, FC Bayern München: Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat mit dem 5:1 (2:1)-Sieg gegen Borussia Dortmund zum Abschluss des 8. Bundesligaspieltages dem bislang hartnäckigsten Konkurrenten eindrucksvoll die Grenzen aufgezeigt.
Die besten Bilder des 8. Spieltags
Für die Bayern trafen am Sonntag vor 75.000 Zuschauern in der natürlich ausverkauften Allian-Arena Thomas Müller und Robert Lewandowski jeweils doppelt, dazu war auch Ex-BVB-Star Mario Götze erstmals in der Runde erfolgreich. Für den Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang bliebb lediglich der Trost, mit seinem 10. Saisontreffer seine eigene Rekordserie ausgebaut zu haben. Der Gabuner hat nun als erster Schütze in den ersten acht Saisonspielen immer mindestens einen Treffer erzielt.
Abendblatt.de hält Sie auch nach dem Top-Spiel über den FC Bayern München und Borussia Dortmund auf dem Laufenden:
Tuchel sieht den FC Bayern als „eine Inspiration“
18.38 Uhr: Der BVB-Trainer hat Bayern München erneut in den höchsten Tönen gelobt. „Die Bayern bleiben eine große Inspiration. Sie haben auf einem Level gespielt, den es in Deutschland vielleicht noch nicht gegeben hat“, sagte Tuchel. Der deutsche Rekordmeister habe einen „großen Vorsprung in den vergangenen drei Jahren“ auf den BVB entwickelt, befand der Fußballlehrmeister. Er hat bei den Münchnern eine „Bescheidenheit gegenüber ihrer Leistung und ihrem Spiel“ ausgemacht. „Es ist egal, ob sie gegen Mainz oder Darmstadt spielen. Sie bleiben immer hungrig und fokussiert auf ihr Spiel. Sie strahlen den Ursprung des Leistungssport aus.“
Effenberg sieht Bayern reif fürs zweite Triple
14.31 Uhr: Unter dem Eindruck des 5:1-Kantersiegs gegen Dortmund sind die Bayern für den früheren Nationalspieler Stefan Effenberg reif für das zweite Triple nach 2013. "Ihre Sicherheit, ihre Überzeugung und ihr Selbstvertrauen machen es den anderen schwer. Wenn auf internationaler Ebene mal andere Kaliber kommen, wird es interessanter. Aber es sieht sehr gut aus, dass es eine megaerfolgreiche Saison wird", sagte der 47-Jährige beim internationalen Sportkongress der Aspire Akademie in Berlin.
Für Effenberg besitzen die Bayern eine "Qualität, die man in der Bundesliga nicht stoppen kann". Das Spiel gegen den BVB war für den einstigen Bayern-Star (1990 bis 1992 und 1998 bis 2002) "eine Demonstration".
Wie in den vergangenen drei Spielzeiten befürchtet Effenberg eine frühe Titelentscheidung: "Das Problem von Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen ist, dass sie zu viele Punkte nebenbei liegen lassen. Wenn man das nicht schafft, hat man keine Chance gegen Bayern in der Meisterschaft. Es sieht danach aus, dass die Spannung bald raus ist."
Hummels und Tuchel schimpfen
14.20 Uhr: Das Dortmunder Abwehrverhalten hat BVB-Kapitän Mats Hummels erneut zu scharfer Kritik an seinen Mitspielern veranlasst. "Ich weiß nicht, wieso sie die Bälle so ohne Druck spielen konnten, das ist tödlich", sagte er über die langen Pässe der Bayern, die zu zwei Gegentoren führten - ein Schlag ins Gesicht der Offensivabteilung, von der sich Abwehrchef Hummels im Stich gelassen fühlte.
Der überehrgeizige Tuchel ärgerte sich dagegen mehr über das Verhalten seiner von ihm selbst - ohne Not - neuformierten Abwehr, inklusive Hummels. "Viel zu einfach", ohne die "allerletzte Galligkeit", "wahnsinnig unaufmerksam", "gegen alle Verteidigungsprinzipien verteidigt" - seine Mängelliste war überlang. Sportdirektor Michael Zorc schimpfte: "Zwei Gegentore nach 60-Meter-Pässen, das geht so nicht vom Abwehrverhalten! Das ist zu verteidigen, das haben wir nicht gut gemacht."
Bei Tuchel hielt der Ärger bis Montag an. Beim Training ermahnte er seine Stars immer wieder lautstark zu konzentriertem Arbeiten ("was ist denn daran so schwer?!"), zwei Profis rief er verschnupft zu: "Ihr seid nur am schlafen!"
Hamann hofft auf Bayern-Konkurrenz
13.47 Uhr: Dietmaer Hamann, der von 1993 bis 1998 mehr als 100 Spiele für den FC Bayern absolvierte, sieht die Münchner nach der Gala gegen den BVB fast uneinholbar: „Wie sie die Intensität hochhalten und Woche für Woche Mannschaften von Klasse-Format aus dem Stadion schießen, ist höchst beeindruckend. Hoffen wir, dass einer der Verfolger ihnen auf den Fersen bleibt. Aber es sieht wieder so aus, dass sie der Liga davon laufen", sagte Experte Hamann bei "Sky".
Robben und Ribéry vor der Rückkehr
13.04 Uhr: Guardiola kann schon bald wieder auf Superstar Arjen Robben zurückgreifen. Auch beim lange verletzten Franck Ribéry könnte die lange Leidenszeit in Kürze ein Ende haben.
"Bei Arjen hoffe ich, dass er nach der Länderspielpause wieder einsteigen kann. Bei Franck hoffe ich auch, dass er schnell zurückkommt. Er ist ja schon im Lauftraining. Die zwei tun unserem Spiel natürlich auch gut", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 5:1 gegen Dortmund.
Der Niederländer Robben (31) trainiert nach seiner Anfang September in einem Länderspiel erlittenen Adduktorenverletzung bereits wieder auf dem Platz. Auch am Montag absolvierte er Balltraining und dürfte beim kommenden Bundesligaspiel der Bayern am 17. Oktober in Bremen wieder zur Verfügung stehen.
Bei Ribéry wird dies sicher noch nicht der Fall sein. Der 32 Jahre alte Franzose steigt aber wohl nach der Länderspielpause endlich wieder ins Training ein. Diese Hoffnung hatte am Freitag auch Guardiola geäußert. Ribéry fällt wegen einer Knochenhautentzündung am Sprunggelenk seit sieben Monaten aus.
Kritik an Tuchels Defensiv-Rotation
10.17 Uhr: Auch gegen die Bayern erwies sich BVB-Trainer Thomas Tuchel wieder als Freund der Rotation. Was viele Beobachter allerdings nicht unbedingt nachvollziehen konnte, war die Nichtberücksichtigung Matthais Ginters', der in den ersten Spielen nicht nur defensiv überzeugte, sondern auch offensiv als Vorlagengeber. Ex-Borusse Steffen Freund urteilte stellvertretend für viele Fans nach dem 1:5: "Die Viererkette hat mich überrascht. Piszczek für Ginter reinzunehmen, Sokratis nach rechts zu stellen und Bender als gelernten Mittelfeldspieler innen aufzustellen, ist nach hinten losgegangen."
Tuchel selbst gab sich hinterher erstaunlich einsichtig und gab in der ARD zu, mit seinen Wechseln in der Defensive offenbar falsch gelegen zu haben. Außerdem bekannte er: "Wir müssen zurück zur Bissigkeit im Zweikampf und zu mehr Aufmerksamkeit im Defensivverhalten über 90 Minuten. Wir müssen uns schütteln und neu aufstellen. Das ist bitter nötig."
Bürki-Patzer für viele der Knackpunkt
10.02 Uhr: Großen Gesprächsstoff liefert der Treffer zu Bayerns vorentscheidendem 3:1, den Lewandowski nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff beisteurte - und bei dem BVB-Keeper Roman Bürki alles andere als eine gute Figur machte. "Das war ein Torwartfehler. Den muss Roman Bürki an der Strafraumgrenze holen. Manuel Neuer ist deswegen der beste Torwart der Welt, weil er solche Bälle wegnimmt", urteilte "Sky"-Experte Steffen Freund.
Auch Dortmunds Thomas Tuchel ärgerte sich über das Gegentor. "Bei den langen Bällen waren wir wahnsinnig unaufmerksam. Das 3:1 ist einer der bittersten Bälle, die man kriegen kann. Ein Ball über 60 Meter und zehn Mann darf nicht passieren", sagte Tuchel bei "Sky". Bayern-Coach Pep Guardiola juebelte dagegen: "Das dritte Tor war entscheidend. Das war ein Wahnsinnspass von Jerome und eine super Ballkontrolle von Robert. Jerome ist einer der besten Spieler im Aufbau."
Auch Guardiola steht für den "Kaiser" ein
9.06 Uhr: Auch Guardiola hat Beckenbauer übrigens lieb. Zumindest ist der Katalane nicht gerade erfreut darüber, dass der Beiname "Kaiser" nun plötzlich auch auf Jerome Boateng angewendet wird - zumindet von Thomas Müller: "Das ist nicht gut für Jerome. Franz Beckenbauer ist die Nummer eins. Jerome ist Jerome", sagte Guardiola bei "Sky".
Beckenbauer mit interessantem Lob für Guardiola
8.49 Uhr: Nach dem 5:1 seiner Bayern hat sich Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei "Sky" in aller Ausführlichkeit über den Rekordmeister ausgelassen - und dabei vor allem Trainer Pep Guardiola in höchsten Tönen gelobt. Seine Aussagen im Einzelnen:
Beckenbauers Reaktionen auf das 5:1
Dreimal gewannen die Bayern noch höher
8.38 Uhr: So bitter die Klatsche in München für Dortmund auch ist, das 1:5 war für den BVB noch nicht einmal die höchste Niederlage gegen die Bayern. Dreimal in 93 Duellen unterlagen die Borussen dem Rekordmeister noch deutlicher. Rekord gegen den BVB ist ein 11:1 vor 44 Jahren. Zweimal konnten die Münchner zudem gegen die Borussia mit fünf Treffern Differenz gewinnen. Hier die Rekordergebnisse im Einzelnen:
Bayerns höchste Siege gegen den BVB
Statistik
München: Neuer - Jerome Boateng, Martinez, Alaba - Alonso (76. Kimmich) - Lahm, Thiago (68. Vidal) - Thomas Müller (80. Coman) - Götze, Lewandowski, Costa. - Trainer: Guardiola
Dortmund: Bürki - Sokratis, Sven Bender, Hummels, Piszczek - Gündogan, Weigl, Castro (53. Januzaj) - Kagawa (53. Reus), Mchitarjan - Aubameyang. - Trainer: Tuchel
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Thomas Müller (26.), 2:0 Thomas Müller (35. Elfmeter), 2:1 Aubameyang (36.), 3:1 Lewandowski (46.), 4:1 Lewandowski (58.), 5:1 Götze (66.)
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
Beste Spieler: Jerome Boateng, Thomas Müller, Lewandowski - Gündogan
Gelbe Karten: Alaba, Jerome Boateng (2), Kimmich - Aubameyang
Torschüsse: 15:10
Ecken: 5:3
Ballbesitz: 56:44 %