Mönchengladbach. Am Sonnabend hatte seine Elf das rheinische Derby beim 1. FC Köln mit 0:1 verloren. Er hatte das Amt 2011 übernommen.
Lucien Favre ist am Sonntagabend als Trainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zurückgetreten. Der 57 Jahre alte Schweizer reagierte damit auf den schlechten Saisonstart der Borussia mit sechs Niederlagen in der Bundesliga und Champions League. Am Sonnabend hatte seine Elf das rheinische Derby beim 1. FC Köln mit 0:1 verloren.
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"Ich habe nicht mehr das Gefühl, der perfekte Trainer für Borussia Mönchengladbach zu sein", erklärte der Coach, der die Borussia im Vorjahr noch sensationell in die Champions League geführt hatte, darin: "Da muss ich ehrlich zu mir und meinen Partnern professionell sagen: Es geht um den Verein, um den Mythos Borussia! Ich muss diese Entscheidung für Borussia und die Zukunft treffen."
Deshalb sei er "nach reiflicher Überlegung und eingehender Analyse zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzulegen."
Die viereinhalb Jahre in Mönchengladbach seien "eine unvergessliche Zeit" gewesen, teilte der 57-Jährige mit: "Auch wenn es pathetisch klingt: Ich werde die ereignisreichen Jahre bei Borussia als meine schönste und emotionalste Zeit als Trainer nie vergessen! Die Spieler, mit denen ich arbeiten durfte! Die Vereinsführung, mit der ich immer vertrauensvoll zusammengearbeitet habe. Und da ist vor allem der Borussia-Park, da sind die Fans, die bei jedem Spiel diese unvergleichliche Stimmung erzeugen können. Ihr werdet immer in meinem Herzen bleiben!"
Favre hatte die Borussia im Februar 2011 in höchster Abstiegsnot übernommen, erst gerettet, dann in die Europa League und im vergangenen Jahr sogar erstmals seit 37 Jahren in den "größten Europapokal" geführt. "Es gab viele unglaubliche berauschende Momente", erklärte er nun: "Ich hatte hier ein tolles Trainerteam, eine unglaublich engagierte und professionelle Vereinsführung. Ich danke allen für ihren steten und vertrauensvollen Support!"
Eberl hatte am Sonnabendabend in den Katakomben in Köln noch erklärt, man gehe "da gemeinsam durch" und wolle sich "nicht auseinander dividieren lassen". Favre hatte da noch von "keiner idealen Situation" gesprochen. Dem Schweizer dürfte die prekäre Lage zudem bekannt vorgekommen sein. Im September 2009 hatte Favre nach der Beinahe-Meisterschaft mit Hertha BSC sogar sechs Pleiten in der Liga in Folge kassiert und war daraufhin entlassen worden. So weit war es in Gladbach noch nicht, deshalb glaubten die Spieler auch nicht an einen freiwilligen Rückzug. "Der Trainer wird uns nicht im Stich lassen", sagte Granit Xhaka.
In Köln hatte die Borussia wieder einmal erschreckend harmlos agiert, vom Offensiv-Spektakel des Vorjahres ist nichts übrig geblieben. "Sisyphos lässt grüßen. Du schiebst die Kugel immer wieder hoch, dann rollt sie wieder zurück", sagte Max Eberl. Am Ende stand die Borussia wieder einmal mit leeren Händen da, nur noch eine Pleite fehlt zu Fortuna Düsseldorfs Negativ-Startrekord aus der Saison 1991/92.Nach reiflicher Überlegung und eingehender Analyse bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzulegen", ließ Favre in einer Erklärung verlauten. Er hatte das Amt in Mönchengladbach im Februar 2011 übernommen und die Elf vom Niederrhein vom Abstiegskandidaten zum Champions-League-Teilnehmer geformt.
Das Rücktritts-Statement vom Lucien Favre im Wortlaut
Nach reiflicher Überlegung und eingehender Analyse bin ich zu der Erkenntnis gekommen: Es ist in dieser Situation die beste Entscheidung, mein Amt als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach niederzulegen.
Es war eine unvergessliche Zeit, die ich hier in Mönchengladbach erlebt habe. Ich durfte die Borussia vom Fast-Absteiger in die Champions League führen. Es gab viele unglaubliche berauschende Momente. Ich hatte hier ein tolles Trainerteam, eine unglaublich engagierte und professionelle Vereinsführung. Ich danke allen für ihren steten und vertrauensvollen Support! Ich bin lange genug im Geschäft, habe als Spieler und Trainer schon viele schwierige Situationen erlebt und immer wieder dazu gelernt. Da muss ich zum aktuellen Zeitpunkt ehrlich für mich sagen: Es ist jetzt an der Zeit und die beste Entscheidung für den Verein und die Mannschaft, eine Veränderung herbeizuführen.
Ich habe nicht mehr das Gefühl, der perfekte Trainer für Borussia Mönchengladbach zu sein. Da muss ich ehrlich zu mir und meinen Partnern professionell sagen: Es geht um den Verein, um den Mythos Borussia! Ich muss diese Entscheidung für Borussia und die Zukunft treffen.
Auch wenn es pathetisch klingt: Ich werde die ereignisreichen Jahre bei Borussia als meine schönste und emotionalste Zeit als Trainer nie vergessen! Die Spieler, mit denen ich arbeiten durfte! Die Vereinsführung, mit der ich immer vertrauensvoll zusammengearbeitet habe. Und da ist vor allem der Borussia-Park, da sind die Fans, die bei jedem Spiel diese unvergleichliche Stimmung erzeugen können. Ihr werdet immer in meinem Herzen bleiben!