Hamburg.
Die Schiedsrichter im Hamburger Amateurfußball kommen nicht zur Ruhe. Nach den massiven Vorfällen in letzter Zeit (Abendblatt berichtete) wurde nun das Spiel zwischen dem türkischen Club FC Elazig Spor und dem SC Schwarzenbek beim Stand von 0:10 in der 87. Minute abgebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Schiedsrichter Benjamin Stello (SC Egenbüttel) vier Spieler der Gastgeber des Feldes verwiesen: Ramazan Güler (41., Notbremse), Deniz Herber (56., Schiedsrichterbeleidigung), Gökhan Ermis (64., Notbremse) und Massiullah Abdullah (79., wdh. Unsportlichkeit) flogen vom Platz. Als der eingewechselte Rivan Akdemirci drei Minuten vor dem Abpfiff verletzt raus musste, fragte Stello Interimskapitän Youness Sbou, ob er das Spiel abbrechen solle, da Elazig Spor nur noch sechs Spieler auf dem Feld hatte. Sbou stimmte zu.
Nun wurde es nach Darstellung des Schiedsrichters brenzlig. „Nach dem Spiel wurden meine Assistenten und ich beleldigt und in der Kabine auch von einem Offiziellen von Elazig Spor bedrängt. Dass es körperlich wurde, verhinderte ein Ordner. Ich würde mir ein respektvolleres Verhalten wünschen“, erklärte der Unparteiische.
Er will einen Sonderbericht verfassen. Elazig Spors Manager Alex Kaya war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar, Trainer Ayhan Türkkan Stello vor, er habe den Abbruch vorsätzlich herbeigeführt. Stello wies das zurück. Türkkan kritisierte aber auch sein Team. „Die größte Schuld liegt bei meinen Spielern. Das war jetzt das zweite Spiel mit so vielen Platzverweisen. Das darf nicht passieren“, so Türkkan. Der Fall wird vermutlich bald vor dem Sportgericht des Verbandes verhandelt.