Jena. Weil der Club den 19-jährigen Kroaten verleihen möchte, will Demirbay seine Zukunft überdenken
Die Freude über den mutmaßlichen Mulitmedia-Coup drückte der HSV am Sonnabend in einem Semikolon und einer Klammer aus: ;) – mit diesem zwinkernden Smiley garnierten die Hamburer die Bestätigung, dass der Club tatsächlich an Barcelonas Mittelfeldtalent Alen Halilovic baggert. „Zumindest Interesse ist nicht von der Hand zu weisen ;)“, teilte der HSV via Twitter mit – und sorgte unter HSV-Fans umgehend für einen regelrechten Hype in den sozialen Netzen.
Alen Halilovic also. 19 Jahre jung, Barca-Supertalent, jüngster kroatischer Nationalspieler aller Zeiten. Für so einen kann man schon mal einen Smiley ausgeben. Es dauerte nicht lange, ehe Sportchef Peter Knäbel auch in der analogen Welt die Bemühungen um den Mittelfeld-Youngster, der in seiner Heimat als Wunderkind gefeiert wird, bestätigte. Man bemühe sich tatsächlich um ein Ausleihgeschäft, sagte Knäbel, der allerdings weiß, dass der HSV namhafte Konkurrenz hat. So sollen Malaga, der FC Sevilla und vor allem West Ham United ihr Interesse an dem 1,70 Meter großen Techniker, der schon mit 16 Jahren in der Champions League debütierte, hinterlegt haben.
Halilovics Talent kommt nicht von ungefähr. Papa Sejad lief für die bosnische und die kroatische Nationalmannschaft auf, Bruder Dino spielt zurzeit für die U17-Mannschaft von Dinamo Zagreb. Dort begann auch Alen Halilovic seine fußballerische Ausbildung, ehe er mit 18 Jahren für 2,2 Millionen Euro zum FC Barcelona wechselte. „Ich war schon immer ein Barca-Fan “, sagte der Youngster, der sich zunächst bei Barcelonas B-Mannschaft Spielpraxis holen sollte. In spanischen Medien bestätigte Barcelonas technischer Direktor Robert Fernandez nun, dass Halilovic verliehen werden soll, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen: „Wir suchen die beste Option für ihn und eine Mannschaft, in der er sich richtig entwickeln kann.“
Hoffentlich hat er dann das Spiel in Jena nicht gesehen, ist man geneigt hinzuzufügen. Sollte Hamburg den Zuschlag für Halilovic, der genau wie Cléber von der Agentur Firsteleven ISM beraten wird, tatsächlich bekommen, dürfte die Zukunft eines anderen Mittelfeldtalents ungewiss sein. So haben Kerem Demirbay, 22, und sein Berater durchaus das Werben des HSV um Halilovic registriert. „Für uns ist entscheidend, ob Kerem die Chance erhält, die ihm in einem Perspektivgespräch nach seinem Jahr in Kaiserslautern in Aussicht gestellt wurde“, sagte Berater Michael Decker dem Abendblatt. „Sollte dies nicht der Fall sein, dann müssten wir wohl zeitnah mit dem HSV das Gespräch suchen.“