De Bruyne ist Spieler und Hec-"King" Trainer des Jahres
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Wolfsburg. Kevin De Bruyne und Dieter Hecking krönen eine erfolgreiche Wolfsburger Saison. Beide sind vom Fachmagazin kicker ausgezeichnet worden.
Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg ist erstmals zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Der belgische Nationalspieler setzte sich bei der vom Fachmagazin kicker durchgeführten Wahl unter den deutschen Sportjournalisten mit 367 Stimmen deutlich vor den Münchnern Arjen Robben (94) und Manuel Neuer (67) durch. De Bruyne hatte Wolfsburg in der vergangenen zum Pokalsieg und zur Vizemeisterschaft geführt.
"In einem anderen Land zum besten Spieler gewählt zu werden, das heißt was", sagte de Bruyne im kicker-Interview (Montagausgabe): "Das ist eine Anerkennung für meine Saison".
Schnell, treffsicher und vor allem effektiv präsentierte sich der 24-Jährige in der zurückliegenden Spielzeit, de Bruyne war der überragende Akteur nicht nur bei Vizemeister und Pokalsieger Wolfsburg, sondern in der gesamten Liga. Mit 22 Vorlagen sorgte er für einen Bundesliga-Rekord, zudem erzielte der Nationalspieler zehn Tore.
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Für Wolfsburg ist de Bruyne daher längst ein Faustpfand für noch größere Ziele in der Champions League. "Große Spiele werden durch große Spieler entschieden. Und das ist er", sagte zuletzt auch VW-Konzern-Chef Martin Winterkorn.
Wolfsburg hat alles richtig gemacht
Die vom Fachmagazin kicker organisierte Wahl zum Fußballer des Jahres ist für De Bruyne nun ein weiterer von zahlreichen Höhepunkten. De Bruyne ist erst der fünfte Ausländer, der diese Ehrung erhält. Schon in den vergangenen Monaten waren die Lobeshymnen nicht abgerissen.
De Bruyne gewann sowohl bei der Profi-Gewerkschaft VDV als auch beim Fan-Magazin 11Freunde die Wahl zum "Spieler der Saison", zudem wählten ihn seine Profikollegen mit 52,5 Prozent der Stimmen zum besten Akteur. De Bruyne ist damit endgültig angekommen in der Bundesliga, "nach insgesamt zweieinhalb Jahren in Deutschland kann ich sagen: Ja, es passt richtig gut."
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Bei seiner ersten Deutschland-Station in Bremen, als Leihspieler des FC Chelsea zeigte de Bruyne bereits ansprechende Leistungen, so richtig glücklich wurde er jedoch nicht. Im fehle "Wärme", alles sei ein bisschen "steif", sagte er in dieser Zeit einmal in einem Interview in seiner belgischen Heimat.
Weil es in London sportlich jedoch auch nicht richtig klappte, wechselte er im Januar 2014 nach Wolfsburg - und mauserte sich doch noch zu einem der begehrtesten Jungprofis des Kontinents. Wolfsburg hat mit der Verpflichtung daher alles richtig gemacht, so oder so. Der Vertrag läuft bis 2019, der Klub hat jede Menge Zeit. Und irgendwann könnten die angebotenen Summen Höhen erreichen, bei denen selbst der Klub aus der VW-Stadt schwach wird.
Hec-"King" wird Trainer des Jahres
Trainer des Jahres ist Dieter Hecking. Der Wolfsburger Coach erhielt 203 Stimmen und lag damit knapp vor dem Augsburger Markus Weinzierl (191) und Lucien Favre (168) von Borussia Mönchengladbach. Fußballerin des Jahres wurde Celia Sasic, die inzwischen ihr Karriereende bekannt gegeben hat.
"Das ist eine Anerkennung der Arbeit des gesamten Trainerstabes und damit auch meiner Arbeit", sagte Hecking. Und auf die Frage, wann er auch die Meisterschale in den Himmel reckt, entgegnete er: "Es wäre wunderschön, wenn es mal gelingen würde. Der Appetit ist auf jeden Fall da."
In der abgelaufenen Saison reichte es für ihn in Wolfsburg immerhin zu Platz zwei - und damit schaffte Hecking erstmals mit einer Mannschaft die Qualifikation für die Champions League. "Ich wollte immer mit 50 Jahren einen Titel gewinnen. Das habe ich gerade noch geschafft", sagte Hecking, der im September 51 Jahre alt wird. Doch der Sieg im DFB-Pokal soll für die erfolgshungrigen Niedersachsen nicht der letzte bleiben.
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Jahrelang wirkte der gelernte Polizist Hecking in den unteren Gefilden der Fußball-Bundesliga, bis er 2013 auf das Angebot von Wolfsburgs Manager Klaus Allofs einging und zum Werksklub kam. Immer wieder hört man seither aus seinem Umfeld, dass er für seine menschliche Art geschätzt werde - im heutigen Profi-Fußball fast schon eine Seltenheit.
Seinen Rückhalt findet das Kind aus dem Ruhrgebiet bei seiner Familie - und die hatte ihm ausgerechnet zum Pokalfinale in der Hauptstadt einen Scherz gespielt. Einer seiner Söhne bestand darauf, dass der Vater nach dem Abpfiff mit einer Kappe herumlaufen sollte, auf der "King" zu lesen war. Dass diese Aussage bei diesem Trainer nur pure Ironie sein konnte - begriff im Stadion jeder. Allerdings hat es auch seine Richtigkeit, immerhin taucht der "King" im Namen Hec-"King" tatsächlich auf.
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