Hamburg . Mit einem Start-Ziel-Sieg hat der fünf Jahre alte Wallach den Fliegerpreis gewonnen. Doch wie schützt sich die Rennbahn eigentlich vor der Hitze?
Die Wetterprognosen für die kommenden Tage treiben Eugen-Andreas Wahler keine Schweißperlen auf die Stirn. Die Hitzewelle ist für den Geschäftsführer des Hamburger Renn-Clubs eher Segen als Fluch. „Für unsere Besucher ist das Wetter toll“, sagte Wahler. Befürchtungen, dass das Geläuf in der Galoppderby-Woche ob der sengenden Hitze Schaden nimmt, hat Wahler nicht: „Alle Jockeys sagen, dass es das beste Geläuf der letzten Jahre und eines der besten in Deutschland im Moment ist. Wir hätten eher Probleme, wenn es sieben Tage Dauerregen gegeben hätte. Gegen Wärme kann man anregnen.“
Dafür verfügt die Rennbahn in Horn über eine 20 Jahre alte, aber kürzlich modernisierte, computergesteuerte Beregnungsanlage. Sie ist an einen Brunnen auf dem Gelände angeschlossen, den der Renn-Club gemeinsam mit dem benachbarten Marienthaler Tennis- und Hockey-Club nutzt, was Kosten spart. 17 Beregnungspunkte sind über Innen- und Außenbahn verteilt. Jeder Streckenteil wird an rennfreien Tagen unterschiedlich bewässert. Pro Station wird je nach Zustand des Geläufs eine mehr oder weniger große Wassermenge versprüht. Dieser Vorgang erstreckt sich ob des feinen Wassernebels über mehrere Stunden. Angesichts der prognostizierten 38 Grad klingt das wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. „Wir beregnen temperaturunabhängig. Das hat mit der Verdunstung durch Sonne und Wind zu tun. Zu nass darf die Strecke nicht sein“, erklärt Wahler.
Donnerschlag sorgt für Jubelgewitter
Auch am Mittwoch verhinderten die hochsommerlichen Bedingungen nicht, dass guter Sport in Horn geboten wurde. In dem mit 55.000 Euro Preisgeld dotierten Sparkasse-Holstein-Cup siegte der Tscheche Filip Minarik, 40, auf Donnerschlag am Ende deutlich vor Starjockey Andrasch Starke, der im vierten Rennen nach dem Zieleinlauf gestürzt war, auf Amarillo und Eduardo Pedroza auf Making Trouble.
Die besten Bilder vom Galopp-Derby in Horn
Nach einem zunächst ausgeglichenen Rennen brach Minarik auf der Zielgeraden aus und siegte vor 7000 Zuschauern am Ende überlegen. Nach dem Rennen zeigte sich der Gewinner überraschend wortkarg, erklärte aber kurz, dass die Bedingungen des Geläufs in Hamburg seinem Pferd entgegenkamen. „Donnerschlag mag einen richtig harten Boden“, sagte Minarik.
Am Donnerstag ist auf der Rennbahn in Horn Ruhetag.