Hamburg.
Thomas Meggle versucht es mit Humor. Im Poker um einen Verbleib von Innenverteidiger Lasse Sobiech zeigte sich St. Paulis Sportchef am Dienstag auf der Facebookseite des Vereins mit einem Transparent. Aufschrift: „Bei 1 Mio Likes bleibt er! (Vielleicht)“. Dass der Leihspieler des HSV am Millerntor einen Vertrag unterschreibt, wenn das Foto die genannte Zahl an Gefällt-mir-Angaben erhält, ist natürlich nicht garantiert. Doch Meggle dürfte mit dem Facebook-Spaß bei den Fans eine Hoffnung geweckt haben. Nachdem mit Sebastian Schachten, Florian Kringe, Dennis Daube und Philipp Tschauner vier Spieler den Verein verlassen haben, die bei den Fans eine hohe Sympathie genossen, geht es für Meggle nun darum, dem Kader für die kommende Saison ein neues Gesicht zu verleihen.
St. Paulis Chancen auf eine feste Verpflichtung von Sobiech sind angesichts der finanziellen Möglichkeiten zwar nicht groß, aber auch nicht ausgeschlossen. „Es gibt noch nichts Neues“, sagte Sobiechs Berater Jürgen Milewski am Dienstag. Heißt im Gegenzug: St. Pauli darf weiter hoffen. Der 24-Jährige hat nach seiner starken Saison, gepaart mit bescheidenem Auftreten, einen hohen Stellenwert bei den Anhängern. Er hätte das Potenzial, am Millerntor in die Fußstapfen von Fanlieblings Sebastian Schachten zu treten, wenn auch auf eine etwas andere Art. Sobiech ist neben Jan-Philipp Kalla und Markus Thorandt der einzige Spieler, der schon vor vier Jahren im Kader des Kiezclubs stand, wenngleich er auch damals nur ausgeliehen war.
Möglich ist aber auch, dass „Schnecke“ Kalla zum Trainingsstart der letzte Spieler aus dem Kader von 2011/12 sein wird. Denn neben Sobiech könnte auch Thorandt den Verein verlassen. Der Vertrag des 34-jährigen Verteidigers läuft Ende des Monats aus. Wegen einer Knieverletzung konnte „Torre“ in der Rückrunde kein Spiel mehr machen. Dass er im letzten Heimspiel gegen Bochum nicht verabschiedet wurde, deutet darauf hin, dass er noch eine Saison dranhängen könnte. „Wir sind noch in laufenden Gesprächen“, heißt es aus Thorandts Beraterkreis.
Dennis Daube hat sich unterdessen auf seiner neuen Facebookseite von den Fans verabschiedet. „In meinem Alter und nach elf Jahren im Verein muss ich mal einen Schritt zur Seite gehen. Sehen, wie es in einem anderen Club ist. Ich finde, dass ich mit Union Berlin eine gute Wahl getroffen habe“, schrieb Daube. Und bekam prompt die Antwort von Kalla: „Das Einzige, was mich tröstet, ist die Aussicht auf dein Trikot, wenn wir euch kommende Saison vom Platz fegen.“