Stuttgart. Beide Zverevs setzten sich in der ersten Runde des ATP-Turniers in Stuttgart durch. Auch Tommy Haas durfte sich freuen.
Die Zverev-Brüder Alexander und Mischa sind ins Achtelfinale des ATP-Turniers in Stuttgart eingezogen. Ausnahmetalent Alexander Zverev (18) setzte sich auf dem Centre Court mit 3:6, 6:2, 6:3 gegen Mate Pavic (Kroatien) durch. Der Weltranglisten-84., der erst Mitte Mai erstmals die Top 100 geknackt hatte und schon die deutsche Nummer drei ist, trifft nun auf den an Position acht gesetzten Viktor Troicki (Serbien).
Seinen bislang größten Erfolg auf der ATP-Tour hatte der 1,98- Meter-Schlaks Alexander Zverev, dem viele Experten den Sprung in die Top Ten zutrauen, im Juli 2014 mit dem Halbfinal-Einzug in Hamburg gefeiert.
Qualifikant Mischa Zverev (27) hatte am Dienstag kurz vor dem Sieg seines jüngeren Bruders für eine Überraschung gesorgt und steht erstmals seit fünf Jahren wieder im Achtelfinale des Stuttgarter Turniers. Der nur noch auf Rang 502 der Weltrangliste geführte Hamburger setzte sich in der ersten Runde gegen den an Position sieben gesetzten Nizza-Gewinner Dominic Thiem (Österreich) mit 7:6 (7:4), 6:2 durch.
Mischa Zverev bekommt es in der Runde der letzten 16 mit Andreas Seppi (Italien) zu tun, der Benjamin Becker (Orscholz) mit 6:1, 6:2 ausschaltete.
Tommy Haas hat nach über einjähriger Zwangspause wegen einer Schulter-Operation ein erfolgreiches Comeback gefeiert und steht ebenfalls im Achtelfinale. Der 37-Jährige bezwang in seiner ersten Partie nach 378 Tagen den Kasachen Michail Kukuschkin (ATP-Nr. 59) mit 6:4, 7:5 und wehrte im zweiten Durchgang beim Stand von 4:5 sogar einen Satzball ab.
"Das waren heute viele gemischte Emotionen. Ich bin noch nicht dort, wo ich hin will. Am Ende war der Arm auch schwer, aber die Schulter schmerzt nicht mehr", sagte Haas beim Court-Interview von Eurosport.
Nach 78 Minuten verwandelte der mit einer Wildcard ins Hauptfeld gerutschte Haas seinen ersten Matchball mit einem Aufschlagwinner. In der Runde der letzten 16 trifft der gebürtige Hamburger auf den an Position fünf gesetzten Australier Bernard Tomic.
Haas, einst die Nummer zwei der Welt, zeigte bei der Rasen-Premiere auf dem Weissenhof eine solide Leistung. Die inzwischen viermal operierte Schulter schien dem Routinier bei herbstlichen Bedingungen (14 Grad) und einem kühlen Wind keine Schwierigkeiten zu bereiten.
Bei seinen insgesamt fünf Aufschlagspielen im Auftaktsatz gab Haas vor den Augen seiner Eltern Peter und Brigitte gerade einmal zwei Punkte ab. Im zweiten Durchgang musste er zwar zweimal sein Service abgeben, schlug aber unmittelbar zurück.
Sein bis dato letztes Match hatte er am 27. Mai 2014 in der ersten Runde der French Open in Paris bestritten. Damals musste Haas, der derzeit kein offizielles ATP-Ranking besitzt, beim Stand von 5:2 gegen Jürgen Zopp (Estland) wegen seiner schmerzenden rechten Schulter aufgeben. Danach hatte er sich einer vierten Operation an seinem Problemgelenk unterziehen müssen.
Ursprünglich hatte Haas bereits beim ATP-Turnier in München Ende April auf die Tour zurückkehren wollen. Seinen bislang letzten Titel hatte der Wahl-Amerikaner im Oktober 2013 in Wien gewonnen.
Am Montag hatte bereits Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 6) als erster der insgesamt neun deutschen Hauptfeld-Startern das Achtelfinale erreicht.
Am Dienstag waren bereits Jan-Lennard Struff (Warstein) und Wildcard-Inhaber Maximilian Marterer (Nürnberg) in ihren Erstrunden-Matches gescheitert.